Montag, 4. Dezember 2017

VW T4: Kleine Macken am großen Wagen


Dafür dass der Bulli eigentlich verkauft und durch einen Pickup ersetzt werden sollte, wird in letzter Zeit ziemlich viel Zeit und Geld in das Fahrzeug investiert. Wie so oft im Leben ging die Beziehung zwischen Fahrer und Auto wegen vielen lange ignorierten Kleinigkeiten in die Brüche. Nachdem die wichtigsten Alltagsprobleme beseitigt sind und der Bulli sich auch als Zugfahrzeug verdient macht, wollen wir heute noch mehr Elektrikmacken beheben. Hoffentlich.



Die neuen Glühlämpchen der Tachobeleuchtung haben leider nur ein paar Wochen durchgehalten bevor 2/3 des Kombiinstrument wieder im Dunkel blieben. Entweder war der Ersatz aus dem Internet von minderer Qualität, oder irgendwas stimmt nicht mit der Stromversorgung zu den Lampen. Egal wo der Fehler am Ende liegt, das Kombiinstrument muss wohl oder übel nochmal ausgebaut werden. (Den Ein- und Ausbau könnt ihr hier nachlesen) Bei genauerer Betrachtung der Lampen stellte sich herraus das an und für sich alles in Ordnung ist, der Glühwendel ist noch intakt und wenn man mit dem Finger auf die Sockel drückt, leuchten sie wieder auf. Da hat sich wohl was losgerappelt. Mit der Zange vorsichtig nochmal eine viertel Umdrehung weiter drehen und schon funktioniert es.


Da der Weg durchs Armaturenbrett nun schon mal frei ist, wird die Gelegenheit gleich noch ausgenutzt um das letzte Fehlende Puzzleteil der AHK-Nachrüstung einzubauen: die Anhänger-Blinker-Kontrollleuchte. Anstelle der universellen Lösung mit Loch im Armaturenbrett soll dieser Bulli eine originale Leuchte bekommen (VW Teilenummer 357 919 235 C). Im Internet gebraucht für kleines Geld geschossen und nach wenigen Tagen zu Hause in der Post. Der Platz im Armaturenbrett ist schon vom Werk vorgesehen, einfach den Blindstopfen raushebeln und rein damit. Nur der Kabelstrang von dort runter zum Blinkerrelais fehlte bei diesem Bulli leider. Da müssen wir selbst kreativ werden. 


Das neue Hella Blinkrelais hat keinen Ausgang für die extra Kontrollleuchte auf der Obberseite, sondern "nur" einen vierten Flachsteckkontakt für den Relaisträger der Zentralelektrik (Sicherungskasten) von dem aus das Signal auf verschlungenen Pfaden zum entsprechenden Mehrfachstecker gelangt. Idealerweise würde dort der serienmäßige Kabelstrang zu den Kontrollleuchten und Schaltern der Mittelkonsole abzweigen und alles wäre erledigt. Vielleicht gelingt es uns ja irgendwie eine neue Leitung originalgetreu anzuschließen und mit der Kontrollleuchte zu verbinden. Dafür muss erstmal die ZE ein Stück weit ausgebaut werden.


Sofern die untere Lenksäulenverkleidung noch nicht demontiert ist, muss dies nun passieren, das selbe gilt für den Deckel vom Sicherungskasten. Nun sieht man die Verstrebung vor sich liegen die mit drei Muttern festgemacht ist. Alle lösen und die Strebe abnehmen. Anschließend links und rechts der ZE die weißen Halteklammern zurückdrücken um die ganze Kiste zu lösen. Jetzt sollte das Teil schon locker sein. In diesem Bulli hängt untendrunter noch die kleine Bodenplatte, die links und rechts von unten ausgehakt und nach vorne rausgezogen wird. Falls die ZE sich nicht nach oben heben und anschließend nach vorne umklappen lässt, muss der rechte Haltebügel ein Stück nach aussen gedrückt werden.


Der ganze schöne Kabelsalat im Fußraum hat uns leider nicht wirklich weiter geholfen. Der entsprechende Pin im Mehrfachstecker ließ sich auch nach intensiver Recherche und Suche mit dem Durchgangsprüfer einfach nicht finden. Dann eben doch die 80/20Lösung (80% des gewünschten Ergebnis mit 20% des nötigen Aufwandes). Zwei Kabel an den Kontakten der Kontrollleuchte angelötet und durchs Armaturenbrett zur ZE gezogen. Ein Kabel an den Massepunkt rechts neben der ZE anschließen (Flachsteckkontakt) und das andere Kabel durch ein selbst gebohrtes Loch ins Innere des Blinkerrelais führen und dort an den Steckkontakt C2 der externen Kontrollleuchte anschließen. Sieht vielleicht nicht so elegant aus, aber es funktioniert trotzdem einwandfrei.  


Jetzt wo diese wichtige Baustelle abgeschlossen ist, können wir uns um die weniger lebensnotwendigen Defekte kümmern. Zum Beispiel der vordere Zigarettenanzünder bei dem aus unbekanntem Grund die Sicherung sofort durchbrennt. Eine genaue Überprüfung des Inneren vom Anzünder brachte die Erklärung: irgendwie wurde die Klammer welche den Zigarettenanzünder oder sonst einen 12V Stecker im Gehäuse festhält so verbogen das  sie den äußeren Zylinder berührt. Dieser Kurzschluss sorgt dafür das die Sicherung kaputt geht. Wenn der Aschenbecher entnommen ist, kann man von innen gegen die Blende links daneben drücken und diese abhebeln. Mit zwei kleinen Schraubendrehern lässt sich die Klammer im eingebauten Zustand wieder zurecht biegen. Dann klappt es auch mit der Sicherung.


Eine letzte elektrische Störung zeigte sich kurz vor Ende des Tages; wenn man die Beifahrertür öffnet gehen im Auto die Innenraumleuchten an, wenn man die Fahrertür öffnet passiert gar nichts. Da kann eigentlich nur der Türkontaktschalter kaputt sein. Das Teil ist mit einer einzigen Schraube an der A-Säule befestigt und lässt sich zumindest ein kleines Stück weit raus ziehen. Mit ordentlich WD40 eingesprüht und ein paar Mal manuell betätigt um die Beweglichkeit zu prüfen kann der Schalter schon wieder eingebaut werden und seiner Arbeit nachgehen. Wenn doch bloß alle Elektro-Reparaturen so einfach wären.

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