Freitag, 12. Januar 2018

Chromstoßstange aufpolieren


Unbefangen lässt sich immer noch am besten einkaufen. Manchmal findet sich im Trödelladen um die Ecke doch ab und zu ein echter Glückskauf - man muss nur die Augen offen halten. Genau so lief es mit dieser alten Stoßstange die nur zum Teil aus einem Berg Krimskrams herraus schaute. 



Der Händler wusste leider selbst nicht zu welchem Auto die beiden Stoßstangen gehören könnten. Von einem VW Käfer stammen sie schon mal nicht, so viel hatte er dann doch schon raus gefunden. Das Design und die Ausführung sprechen für irgendwas vor 1975, aber ob es für ein Auto aus Deutschland, Italien, Frankreich, England oder Amerika stammt, lässt sich so schnell nicht klären. In jedem Fall ist das Interesse geweckt, wenigstens eine der beiden Stoßstangen soll direkt gekauft werden, die andere hat wohl mal Kontakt mit einem Hindernis gehabt und sieht nicht mehr gut aus.


Mit der Stoßstange auf der Schulter durch die Stadt zurück nach Hause zieht man schon einige Blicke auf sich, besonders in Kombination mit einem kleinen roten Fahrrad. Irgendwie gelingt es doch dieses sperrige Teil heile nach Hause zu bringen. Dort beginnen die Recherchen an welches Auto die Stoßstange passt. Nach langer vergeblicher Suche und erst nach einem hilfreichen Tipp aus dem Internet ist der Fall geklärt; die Stoßstangen stammen von einem Austin-Healey 3000 der irgendwann zwischen 1959 und 1967 gebaut wurde. Schön zu wissen, aber in diesem Zustand macht das Teil noch keinen guten Eindruck.


An der Unterseite hat sich im laufe der Zeit einiges an Dreck angesammelt und von oben sieht man nur noch Schlieren und mattes Chrom. So kann die Stoßstange weder dekorativ in der Wohnung aufgehängt noch gewinnbringend Verkauft werden. Im näheren Bekanntenkreis gibt es einige Motorrad und Oldtimerbesitzer, beide Gruppen kennen sich ganz gut damit aus ihren Chromschmuck bestmöglich aufzupolieren, mit den entsprechenden Putzmitteln. Die haben wir aber nicht zur Hand und ausserdem soll erstmal kein Geld in das Projekt investiert werden. Also her mit den Hausmitteln und ran ans Werk.


Einer der häufigsten Tricks die man findet, wenn man nach Chrompolitur-Ersatz sucht, lautet Cola und Alufolie. Die Cola löst Verschmutzungen und die Alufolie ist hart genug um die oberste Chromschicht abzuschleifen ohne Kratzer im Chrom zu hinterlassen. Abgesehen davon hat man immer was zu trinken parat wenn die Arbeit mal länger dauert. Probieren wir doch mal aus was passiert. Die Kosten für eine Flasche Cola und ein halber Meter Alufolie von der Rolle halten sich im Rahmen der für dieses Experiment gesetzt wird.


Und was soll ich sagen, das Zeug funktioniert wirklich! Oberflächlicher Schmutz und der matte Schleier sind verschwunden, nur die tiefen Kratzer und Pocken darunter sind geblieben, aber da wird normale Chrompolitur wohl auch nicht mehr viel ausrichten können. So kann die Stoßstange doch das Wohnzimmer aufhübschen. Vielleicht wird es ja eine Garderobe. Oder es findet sich jemand der genau dieses Teil für seinen Austin-Healey gebrauchen kann. Oder noch besser, wir bauen die Stoßstange an den Omega, ein bisschen mehr Chrom kann nicht schaden. Warten wir mal ab.

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