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Freitag, 17. Juli 2020

BMW F700GS: Nebelscheinwerfer nachrüsten



Dinge die wir nicht brauchen, aber trotzdem haben wollen stehen komischerweise meist ganz weit oben auf der ToDo-Liste. So auch die Nebelscheinwerfer an unserer grauen BMW F700GS. Nach langwieriger Planung und Vorbereitung sind jetzt endlich alle Teile angekommen und die Montage soll beginnen. Hoffentlich stimmt das Endergebnis mit unserer Vorstellung überein. In erster Linie soll es auch nur gut aussehen und muss nicht wirklich viel nützen. Ein bisschen Eitelkeit gehört eben auch dazu.


An unserer silbernen R1200GS haben wir in der Vergangenheit ebenfalls ein Paar zusätzliche Nebelscheinwerfer montiert. Das hat damals ganz gut funktioniert und hält bis heute, darum machen wir es bei dieser Maschine in weiten Teilen genauso. Nur müssen die Scheinwerfer dieses mal ein ganzes Stück kompakter ausfallen da dieses Motorrad nicht so klobig ausfällt und entsprechend weniger Bauraum zur Verfügung steht wo die Optik stimmt und sie auch nicht bei der ersten Gelegenheit abbrechen könnten. Das wir wieder LED Scheinwerfer nehmen wollen stand von Anfang an fest denn die zusätzliche Stromaufnahme (von normalen Halogenlampen) belastet zum einen das Bordnetzt und zum anderen werden sie im Zweifelsfall oft und lange als Ergänzung zum Abblendlicht genutzt weshalb uns eine lange Lebensdauer wichtig ist.


Die Wahl fiel letztendlich auf Highsider Micro-LED Nebelscheinwerfer in eckiger Ausführung. Mit nur 7,5Watt Leistungsaufnahme pro Stück soll die Lichtmaschine der BMW wohl zurecht kommen. Der nächste Punkt auf der Agenda war die Halterung. Dafür soll dieser praktische Sturzbügel genutzt werden der nicht nur die Seitenverkleidung vor Schrammen schützt sondern auch noch jede Menge potenzielle Montagepunkte liefert. Mit einer Art universellen Rohrklammer sollte es uns gelingen eine geeignete Stelle zu finden die gut geschützt ist, gut aussieht, das Licht nicht verdeckt und dann auch noch die Anbauvorschriften der ECE/EG-Richtlinie einhalten (min. 250mm vom Boden und max. 250mm Abstand von der Längsmittelebene).


Leider fand sich auch nach längerer Suche keine Halterung die unseren Geschmack trifft und kein Vermögen kostet. Darum mussten wir etwas kreativ werden und uns im Gartenbaubedarf bedienen. Hier gibt es Rohrschellen mit zwei Löchern drin die wir mit einer dünnen Gummiunterlage genau auf den passenden Durchmesser für die Sturzbügel der 700GS bringen können. Nur noch schwarz lackieren und ran an die Maschine. Damit der Einstellungsbereich ausreicht mussten die entsprechenden Montagelöcher am Nebelscheinwerfer etwas aufgeweitet werden. Die Feinjustierung machen wir dann wenn alles fertig ist in der Werkstatt mit einem richtigen Scheinwerfereinstellgerät - schließlich wollen wir niemanden blenden.


Jetzt haben wir die Lampen besorgt und am Moped montiert. Der nächste spannende Schritt zum Ziel ist die Verkabelung. Irgendwie muss der Strom seinen Weg zu den Scheinwerfern finden, aber bitte nur dann wenn wir es wollen, ohne wilde Löcher zu bohren und ohne Angst vor Wassereintritt zu haben. Dafür nutzen wir wieder einen Autoswitch AS-7 Microcontroller der elegant hinter der Verkleidung verschwindet und ohne zusätzliche Schalter auskommt. Weil wir nach Möglichkeit nicht so viel im originalen Kabelbaum arbeiten wollen müssen wir einen Zugang finden wo alle relevanten Leitungen dicht zusammen liegen und vor Wasser geschützt sind. Darum entschieden wir uns das Relais und den Autoswitch mit ans Gehäuse vom Anlasserrelais links vorne unter der Verkleidung zu hängen. Ganz in der Nähe verläuft auch der Kabelstrang zum Scheinwerfer aus dem wir Fernlicht und Standlicht anzapfen wollen.


Damit der Autoswitch funktioniert, sind insgesamt vier Kabel anzuschließen; Zündungsplus, Masse, Schaltsignal und Arbeitsstrom zu einem separaten Relais das die Nebelscheinwerfer mit Strom versorgt. Da das Standlicht (grau/schwarze Leitung) bei der 700er leuchtet sobald die Zündung eingeschaltet wird, können wir hier schon mal das rote Kabel vom Autoswitch anschließen Als Schaltsignal dient wieder das Fernlicht (weiße Leitung), hier muss das gelbe Kabel angeschlossen werden. Einen geeigneten Massepunkt für das schwarze Kabel zu finden ist dann keine echte Herrausforderung mehr. Zu guter Letzt bleibt nur noch das violette Kabel welches mit dem Kotankt 85 vom Arbeitsstromrelais verbunden wird.


Am Arbeitsstromrelais sind jetzt noch drei weitere freie Kabel die auch angeschlossen werden müssen. Das Kabel von Kontakt 86 wird ebenfalls an Masse angeschlossen und das Kabel von Kontakt 30 kommt mit einer zwischengeschalten 5Ampere Sicherung an die Batterie.  Neuer Plan: statt direkt an die Batterie zu gehen, hängen wir uns einfach mit an die Zuleitung der Bordsteckdose, diese ist bereits passend Abgesichert und ersparrt uns noch mehr Kabel an die Batteriepole zu hängen. Würden wir konventionelle Glühlampen mit höherer Stromaufnahme verwenden sähe die Sache etwas anders aus und könnte zu viel für die Steckdose (und eventuell angeschlossene Navis) sein. Die Pluskabel der beiden Nebelscheinwerfer Zuleitungen verbinden wir um sie gemeinsam an den Kontakt 87 vom Relais anzuschließen. Die beiden Masseleitungen  der Zusatzscheinwerfer können dann wieder irgendwo an geeigneter Stelle an den Minuspol oder Motorradrahmen angeschraubt werden.


Sofern es einem gelingt die ganzen Kabel und Stecker richtig anzuschließen und sauber unter den Verkleidungsteilen zu verbergen ist jetzt die Zeit reif für einen ersten Funktionstest. Also Zündung an und zweimal die Lichthupe betätigen. Et voila es werde Licht. So haben wir uns das vorgestellt. Wieder ein bisschen mehr Licht in die Dunkelheit gebracht. Damit alles bestmöglich geschützt ist und nicht so wild verbastelt aussieht wie es eigentlich ist bekommen alle Kabel einen schwarzen Überzug der gegen Abrieb und neugierige Blicke schützen soll. Am Ende der Installation sind nur die Lampen selbst und ein kurzes Stück Kabel am Sturzbügel von aussen erkennbar.


Kleine Anekdote zum Abschluss: Beim Display-Funktionstest der 700er über die entsprechende Diagnosesoftware werden alle eingebauten Warnleuchten im Kombiinstrument aktiviert, unter anderem auch eine  mit dem Nebelschlussleuchten Symbol. Auf Nachfrage bei der BMW Motorradwerkstatt wurde uns jedoch mitgeteilt das es keine Möglichkeit gibt diese Anzusteuern. Die Kontrollleuchte ist einfach da weil alle Kombiinstrumente gleich aufgebaut sind, egal ob beim jedweiligen Motorradtyp die entsprechende Funktion überhaupt erhältlich ist. Sehr schade das ganze, so müssen wir doch die externe Kontroll-LED vom Autoswitch als Statusanzeige nutzen.  

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