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Montag, 26. September 2022

Bei der Jeep Community Trophy im Mammutpark

 

Ganze fünf Monate sind schon ins Land gezogen seit dem wir zum letzten Mal im Mammutpark gewesen sind. Jetzt bietet sich endlich wieder eine passende Gelegenheit für zwei Tage im Dreck zu spielen. Das jährliche Treffen der Jeep Communinty inklusive Trophy verspricht auch für uns interessant zu werden. Dann haben wir hoffentlich die Chance mal das neue Fahrwerk im Jimny auszuprobieren und der Rappelmann hat noch eine neue Seilwinde die es zu testen gilt. 

 

 

Genauer gesagt ist der Elektromotor der Seilwinde nach dem letzten Einsatz im Oktober verreckt. Da er nicht repariert werden konnte musste gleich ein neuer her. Im selben Arbeitsgang sollte die Frontstoßstange wieder in Form gebracht und ein wenig verstärkt werden damit sie nicht jedes mal verbiegt wenn man mal über eine Böschung rutscht. Das funktionierte auch beides gut und ziemlich zügig nur der Lackierer hatte hinterher seine Probleme mit der Sandstrahlanlage so dass die Stoßstange letztendlich mehr als vier Monate auf ihre Rückkehr ans Auto warten musste. Immerhin sieht der Rappelmann jetzt wieder richtig gut aus. Die Frage ist nur wie lange der Lack heile bleibt.  



Am Freitag Nachmittag machen wir maximal pünktlich Feierabend und schnappen uns zuhause nur noch die letzten Klamotten, kuppeln den Anhänger an und dann geht es auch schon auf die knapp zwei Stunden lange Strecke nach Stadtoldendorf. Dort haben wir fürs Wochenende Zimmer in der Kaserne gebucht damit wir am Samstag morgen gleich nach dem Frühstück zur Fahrerbesprechung erscheinen können. Selbst wenn es eine reine Spaßveranstaltung ist wollen wir trotzdem pünktlich sein und die Anmeldung nicht verpassen. Im Wochenendpreis ist das Startgeld und die Benutzung vom Park inklusive. So geht es früh ins Bett und am nächsten Morgen noch früher wieder raus. Schnell das Buffett wegputzen und dann rüber in den Park fahren. 



Genau 18 Fahrzeuge haben sich gemeldet, die Bandbreite reicht vom alten CJ7 über Wrangler YJ TJ & JK über Cherokee und Landrover bis hin zu unseren Suzukis. Jeder der Lust hat darf auch Teilnehmen, unabhängig vom Fahrzeug soll jeder eine echte Gewinnchance haben. Darum zählt nicht nur fahrerisches Geschick sondern auch die Leistung ausserhalb vom Auto. Die erste Station erfordert hauptsächlich ein gutes Augenmaß und optional einen gelenkigen Beifahrer. Zwischen zwei Holzbohlen muss das Auto möglichst exakt mittig durchgefahren werden, je geringer die Differenz links und rechts desto mehr Punkte. Anschließend muss sowohl vorwärts als auch rückwärts vor einen Pfosten rangiert werden ohne diesen zu berühren. Die einzige Regel lautet das der Beifahrer nicht den Boden berühren darf - vom auf den Sitz stellen oder auf die Motorhaube legen hat niemand was gesagt. 

 


An der zweiten Station wird die Fingerfertigkeit getestet; in einer Wühlkiste muss möglichst schnell eine Konstruktion aus Schraube Muttern und Unterlegscheiben richtig montiert werden. Der Beifahrer kann nebenbei Seil springen um Bonuspunkte zu sammeln. Hier macht sich das regelmäßige Schrauben an irgendwelchen völlig verbauten Konstruktionen definitiv bezahlt. Anschließend dürfen wir endlich ins Auto und dem Roadbook nachfahren. Unterwegs gibt es mehrere Stationen an denen wir Fragen beantworten müssen. Es ist immer wieder bemerkenswert wieviele Nebenstrecken und Schleichwege es hier in der Gegend gibt. So sieht man die Dinge mal aus einer ganz anderen Richtung. So oder so finden alle Teilnehmer den Weg zurück zum Park. Nebenbei musste noch das Material für einen Pfeil und Bogen gesammelt werden. 


 

Ob und wie gut dieser funktioniert müssen wir an der nächsten Station unter Beweis stellen. Ein Strohballen als Zielscheibe ist auch auf kurze Distanz gar nicht so einfach zu treffen wie wir feststellen müssen. Passend zum einsetzenden Regen folgt das Finale; die Trialstrecke. Durch eine Reihe von Stangen mit kleinen Holzkugeln obendrauf gilt es den vorgegebenen Kurs möglichst ohne Korrekturzüge zu fahren. Natürlich gibt jede gefallene Kugel Strafpunkte (Rückwärtsfahren ebenfalls). Im Gegensatz zu den meisten größeren Jeeps schaffen wir es noch mit relativ wenig Rangieren durch die Gasse zu kommen, leider bleibt dabei trotzdem eine Kugel auf der Strecke. Der Boden ist mal rutschig und dann wieder echt griffig so dass der Wagen mal wegrutscht und mal seine Richtung beibehält. 

 

 

Nachdem die letzte Aufgabe gemeistert ist fahren wir erstmal zurück zur Campingwiese und machen Pause. Das bietet Gelegenheit zu schauen was sonst noch interessantes herumsteht. Wie wäre es mit einem Ineos Grenadier? Davon stehen gleich drei Stück hier herum und können (nach Anmeldung) für Probefahrten genutzt werden. Sowohl die Marke als auch das Modell sind noch ganz frisch auf der Bildfläche und kaum bekannt. Der Grenadier sieht nicht ohne Grund aus wie ein aufgepumpter Landrover Defender; da es selbigen in der ursprünglichen Form nicht mehr zu kaufen gibt beschloss der Firmeninhaber von Ineos ihn selbst weiterzubauen. Allerdings deutlich verbessert und mit einem Antriebsstrang von BMW und ZF. Ob und wie gut das funktionert konnten wir leider nicht selbst testen. In jedem Fall bleiben wir gespannt wie erfolgreich dieser Geländewagen sich im Markt aus SUV behaupten kann.  

 


Nicht nur Neufahrzeuge wurden an diesem Wochenende im Mammutpark ausgestellt; im vorderen Teil vom Campingplatz sah es aus wie in einem Militärlager. Überall stehen olivgrüne und flecktarn Landrover und Lkws herum. Passend dazu sind die Zelte und Klamotten der Fahrer ebenfalls im selben Design. Tatsächlich handelt es sich hier nicht um eine aktive Militäreinheit sondern nur um Sammler von alten englischen Armeefahrzeugen die ihr Camp konsequent getarnt dekoriert haben. Schon interessant wie so ein "originaler" Landrover aussieht im Vergleich zu den teilweise stark modifizerten Fernreisemodellen die hier sonst herumfahren. Zumindest das Verlangen möglichst viel Geraffel aussen am Auto festzubinden scheint bei diesen Fahrzeugen tradition zu haben. 

 


Bevor es zur Auswertung und Siegerehrung am Abend kommt wollen wir jetzt erstmal den Rest vom Park befahren und idealerweise die Piste bezwingen an der ich in der Vergangenheit eigentlich immer meine Probleme hatte. Inwieweit die rund fünf Zentimeter mehr Bodenfreiheit dort einen Unterschied machen interessiert uns alle sehr. Wobei die bessere Verschränkung mit Sicherheit auch ihren Nutzen haben wird. Leider verändert sich das Gelände durch natürlich und unnatürliche Einflüsse permanent. So können wir nie zu 100% sicher sein das alles genau wegen einer einzelnen Veränderung besser funktioniert - den Einfluss des Fahrers nicht zu vergessen. In jedem Fall kommen wir heute wirklich gut durch obwohl der Untergrund stellenweise ziemlich schmierig ist. Gefühlt schlägt das Fahrwerk bei tiefen Stufen nicht mehr so schnell durch und die Räder hüpfen weniger stark wenn man bergauf durch Schlaglöcher fährt. Die Traktionskontrolle hat in jedem Fall oft genug zu tun.

 

 

Irgendwann überkommt uns bei allem Spaß dann doch der Hunger und wir kehren zurück zur Campingwiese. Von dort sind es nur wenige Meter zum Restaurant hier bekommen wir leckere Burger und Pommes. Anschließend begeben wir uns rüber zum vorderen Festzelt wo die Siegerehrung stattfindet. Wenn wir schon nicht den Preis für das schönste Auto abräumen können, haben wir vielleicht bei der Trophy mehr Erfolg. Wobei wir uns wegen dem Handicap unserer Autos keine großen Hoffnungen machen. Kurz gesagt je kleiner das Auto ist, desto gravierender jeder Fehler der im Trial gemacht wird, schließlich hat man auch mehr Platz zum rangieren als ein Grand Cherokee oder Wrangler JKU beispielsweise. Immerhin haben wir unseren Pfeil und Bogen gebaut und die Schrauberbox ebenfalls gut gelöst. Und was sollen wir sagen, das Ergebnis was wirklich nicht so schlecht wie gedacht. Team Rappelmann auf dem fünften und Team Frosch auf dem vierten Platz. So wie es aussieht müssen wir im nächsten Jahr wiederkommen. 


 

Nach der Siegerehrung bleiben wir noch eine Weile am Lagerfeuer bevor es zurück in die Kaserne geht. Am Sonntag gibt es kein offizielles Programm mehr, das heißt wir können ein bisschen länger Schlafen und den ganzen Tag ins Gelände fahren. Die Seilwinde soll ja auch noch gestestet werden bevor sie ihren nächsten großen Einsatz im Wettbewerb hat. Eine schöne steile und relativ schlammige Auffahrt ist unsere Teststrecke. Selbst mit gesperrten Achsen und viel Anlauf schafft es der Samurai nicht bis über die Kante. Ein Baumstumpf  weiter oben am Hang bildet den Ankerpunkt für das Windenseil. So schaffen wir es bis nach oben - und rutschen beinahe wieder runter. Der Boden ist hier wirklich sehr glatt. Den ganzen Tag über schaffen wir jedes Hindernis das wir versuchen zu bezwingen; entweder ist das Auto echt tauglich oder die Selbsteinschätzung stimmt einfach. 

 


Kurz vor der Mittagspause wird es doch nochmal Spannend. Das Verteilergetriebe vom Rappelamann ist irgendwie neben der Spur und leitet keine Kraft an die Achsen weiter. So muss der Wagen erstmal zurück ins Camp geschleppt werden. Ohne gute Idee bauen wir erstmal den Schalthebel aus um ins Getriebe zu schauen. Dafür sind nur ein paar Schrauben und ein Sicherungsring zu lösen. Da hier alles normal aussieht bauen wir den Hebel wieder ein und alles funktioniert wie es soll. Sehr merkwürdig. Auch bei der anschließenden Testfahrt ist alles in Ordnung. So beschließen wir die Autos zu waschen und wieder nach Hause zu fahren. Alles in allem war es ein wirklich gelungenes Wochenende.

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