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Montag, 23. Juni 2025

Chevy R30 Dually Bremsenservice - Part 2


Jetzt muss es endlich kappen. Mit den passenden Ersatzteilen haben wir alles was wir brauchen um einen einfachen Bremsenwechsel erfolgreich über die Bühne zu bringen. Der dritte Tag an dem wir uns mit diesem Pickup herumschlagen und langsam wollen wir endlich fertig werden und wieder zurück auf die Straße. Was soll jetzt schon noch schief gehen?



Wir haben inzwischen ja schon ein bisschen Übung darin den Truck aufzubocken und die Vorderräder abzuschrauben. Den Bremssattel demontieren wir auch blitzschnell, nachdem man das Prinzip der Halterung verstanden hat ist es gar keine so schlechte Sache mehr. Eine Inbusschraube, ein Keil und schon lässt sich der Eisenklotz von der Bremsscheibe weghebeln. Trotzdem sind wir froh im Alltag nicht immer an solchen fetten Geräten arbeiten zu müssen. 



Mit dem Belagwechsel auf der Fahrerseite kommen wir zügig voran. Erstmal etwas von der alten Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter absaugen damit er nicht überläuft wenn wir den gefühlt 80mm großen Bremskolben zurück in den Sattel drücken. Dann alles mit der Drahtbürste gründlich reinigen und die Alten gegen neue Beläge tauschen. Dieses mal passen sie auch wirklich richtig. Halleluja! Anschließend die Führungs- und Kontaktflächen von Sattel und Halter mit Keramikpaste einschmieren und alles wieder zusammenstecken. 



Auf der Beifahrerseite haben wir ehrlichweise bis jetzt noch nie mehr gemacht als das Rad abzunehmen und einmal grob drüber zu schauen. Entsprechend mehr Widerstand leistet der Bremssattel bei der Demontage. So wie die Bremsbeläge und Scheibe aussehen ist diese Seite auch irgendwann schonmal deutlich heißer geworden als die Andere. Woran das liegt können wir nur vermuten, aber die völlig verrostete Führung vom Sattel gibt uns einen guten Hinweis woran es gelegen haben dürfte. Darum müssen wir hier etwas mehr Zeit investieren und alles gründlichst entrosten und neu einschmieren. 



Mit dem alten Bremsbelag als Zwischenlage und unserem Kolbenrückstellwerkzeug ließ sich der Kolben mit etwas Kraftaufwand wieder komplett in seine Bohrung zurückdrücken. Dann passt er auch mit den neuen Belägen auf die Bremsscheibe. Letztere hat augenscheinlich keinen Schaden davon getragen und das ist auch gut so denn der Neupreis und Versand aus den USA sind echt keine Lappalie. Jetzt kommen erstmal die Vorderräder wieder drauf und dann starten wir zur Probefahrt. Natürlich erst nachdem wir die Bremse mehrmals im Stand betätigt haben und die Bremsflüssigkeit nachgefüllt wurde.



Schon auf den ersten Metern durch die Wohnstraße fällt auf dass der Wagen leichter rollt und keine Quietschgeräusche macht. Das war mit einer der Gründe für diese Aktion (und damit er wieder Verkehrssicher ist). Auf der Hauptstraße können wir mal etwas schneller fahren und die Bremse testen. Dabei fällt uns auf dass der Wagen beim leichten Bremsen immer ein bisschen zur Seite ziehen will. Bei starken Bremsungen bleibt er hingegen sauber in der Spur. Das können wir uns nicht wirklich erklären, woher soll Luft ins System gekommen sein wenn wir die Anlage nicht geöffnet haben?



Ein paar Kilometer später fällt uns ein stark beißender Geruch von der Vorderachse auf. Die Beifahrerseite ist so heiß geworden dass man die Felge fast nicht anfassen kann. Hier schleift irgendwas und das darf so nicht bleiben. Also schnell zurück nach Hause und schauen wo das Problem liegt. Unterwegs machen wir nochmal einen Bremstest und dabei fängt die ganze Vorderachse an zu flattern, so dass der ganze Wagen wackelt. Wir vermuten dass die ungleichmäßig ziehende Bremse in Verbindung mit erhöhtem Spiel in sämtlichen Lenkungsteilen dazu geführt hat. Auch das müssen wir nochmal genauer inspizieren. 



In der Garage heben wir den Truck wieder hoch und drehen am rechten Vorderrad. Das gelingt nur mit größter Anstrengung. Also einmal das Rad runter nehmen. Möglicherweise klemmt der Sattel fest, oder der Kolben im Sattel oder der Bremsschlauch sitzt zu. Theoretisch könnte auch der Hauptbremszylinder schuld sein. Wir versuchen erstmal was einfaches und öffnen den Entlüftungsnippel am Bremssattel. Sofort schießt ein Strahl Bremsflüssigkeit hinaus und das Rad lässt sich wieder wunderbar drehen. So wie es aussieht ist der Bremsschlauch zu gequollen oder verstopft. Dann brauchen wir erstmal wieder Ersatzteile. Bei der Gelegenheit können wir auch ein paar neue Spurstangenköpfe bestellen. Vielleicht ist das Flattern dann auch verschwunden. 


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