Der letzte größere Umbau am Jimny ist jetzt auch schon wieder fast ein Jahr her. Darum wollen wir endlich mal wieder etwas verändern. Idealerweise natürlich mit positivem Effekt für das Fahrverhalten - auf der Straße und im Gelände. Aber bitte nicht zu teuer, aufwändig oder mit großen Nachteilen. Auch wenn wir uns inoffiziell vor allem mehr Motorleistung wünschen gibt es heute nochmal ein Upgrade fürs Fahrwerk. Die originalen Gummibuchsen werden durch Polyurethan Lager ersetzt. Da es nur insgesamt 16 Stück davon am Fahrwerk gibt, sollte sich der Aufwand in Grenzen halten.
Nicht nur das die PU Teile deutlich strammer sind und weniger ungewolltes Spiel und Eigenleben im Fahrwerk erlauben, sie sollten den Rest des Autoleben durchhalten ohne zu verschleißen. Zumindest für ein normales Straßenauto. Bleiben wir gespannt ob der Geländeeinsatz daran etwas ändert. Zusätzlich werden an der Vorderachse Nachlaufkorrektur-Buchsen installiert. Diese sollten die negativen Effekte der Höherlegung kompensieren und die Achsgeometrie wieder in den Serienzustand bringen so das der Jimny besser geradeaus läuft und bei Spurrillen oder Seitenwind nicht so schnell vom Kurs abkommt.
Für den Umbau brauchen wir neben Handwerkzeug zum Aus- und Einbau der Fahrwerksteile hauptsächlich eine Werkstattpresse. Mit viel Schweiß und Geduld könnte man wohl auch auf andere Weise ans Ziel kommen, aber diesen Aufwand wollen wir uns gerne ersparen. Auch auf die Hebebühne könnte man verzichten, aber so geht es auf jeden Fall sehr viel bequemer. Mit den Achsen auf Unterstellböcken damit nichts verrutscht und wir mehr Platz zum Schrauben haben, heben wir das Auto am Rahmen hoch bis keine Spannung mehr auf den Längslenkern und Panhardstäben ist.
In Anbetracht des kurzen aber harten Leben welches unser Jimny bisher geführt hat, ließen sich alle Schrauben und Muttern ziemlich einfach lösen. Mit den vier Längslenkern und zwei Panhardstäben im Kofferraum fahren wir zur Werkstatt unseres Vertrauens. Mit Druckstücken und Gegenlager im passenden Durchmesser macht die hydraulische Presse kurzen Prozess mit den alten und neuen Lagern. Reichlich Schmiermittel auf allen Flächen erleichtert den Einbau und sollte Quietschgeräusche verhindern. Ob das auch wirklich der Fall ist sehen wir auf der ersten Probefahrt. Dafür müssen wir erstmal alles zusammenbauen.
Bei den Nachlaufkorrektur-Buchsen muss unbedingt auf die richtige Orientierung geachtet werden. Die (gegen Aufpreis erhältliche) Schablone macht diese Aufgabe deutlich einfacher und ist eine gute Investition. Das Material alleine hat schon fast 600€ gekostet. Da lohnt es sich beim Einbau selbst Hand anzulegen und Geld zu sparen. Wichtig ist alle Schrauben fest zu ziehen wenn das Gewicht vom Auto wieder auf den Rädern lastet damit nichts verspannt montiert wird. Die abschließende Achsvermessung müssen wir dann doch wieder einer Fachwerkstatt überlassen. Laut Messprotokoll hat sich der Nachlaufwinkel an der Vorderachse fast genau wie beschrieben um 3° geändert. Von -0°40' auf +2°01', der Sollbereich liegt bei 0°55' bis 2°55'. Ob das auf der Straße einen Unterschied macht, testen wir jetzt.
Was uns positiv gefällt ist das man erstmal großartig gar nichts von den neuen PU Lagern merkt. Nichts wirkt bretthart oder knarzt beim durchfahren von Bodenwellen. Das könnte daran liegen dass die neuen Teile eine gemessene Shore Härte von 80 haben und die originalen Gummis 52. Also gar nicht so brutal anders sind. Auf der Landstraße und Autobahn kann man jetzt tatsächlich mal kurzzeitig das Lenkrad los lassen und die Nase putzen oder ähnliches. Früher war daran überhaupt nicht zu denken. In (für Jimny-Verhältnisse) schneller durchfahrenen Kurven merkten wir schon mit dem Höherlegungsfahrwerk von Trekfinder eine deutlich bessere Straßenlage. Die ist jetzt gefühlt nicht nochmal signifikant besser geworden.
Ob wir durch die steiferen Lager jetzt im Gelände weniger gute Verschränkung erzielen wissen wir noch nicht. Das müssen wir unbedingt noch ausprobieren. Bis dahin sind wir zumindest schon mal froh dass wir unser Geld nicht in eine Verschlechterung des Autos investiert haben. Das Risiko bleibt eben doch. Und bei der Hauptuntersuchung müssen wir uns auch keine Sorgen machen, die PU Teile sind grundsätzlich Eintragungsfrei solange an den eigentlichen Fahrwerksteilen nichts verändert wurde um die neuen PU Buchsen einzubauen.
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