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Montag, 15. Dezember 2025

Peugeot 807 Auspuff Federn Handbremse reparieren


Er gehört halt zur Familie. Darum muss er bleiben oder ein neues Auto wäre unverhältnismäßig viel teuer. Besonders wenn man überlegt was dieser Peugeot für sein Alter schon an Ausstattung mitbringt. Darum dürfen wir uns ein weiteres mal darum kümmern was in den letzten zwei Jahren so alles kaputt gegangen ist. Vom normalen Wartungsstau ganz zu schweigen. Der wird hoffentlich irgendwann anders beseitigt. 



Hier und heute geht es um einen Kostenvoranschlag von der Werkstatt für über 2300€. Und das ist nicht nur so teuer weil viel gemacht werden muss. Teilepreise von 200€ für eine einzelne Fahrwerksfeder (ohne Einbau!)  und 600€ für den Endschalldämpfer sind einfach unvertretbar bei einem 13 Jahre alten Franzosen. Also entweder wir besorgen die Teile günstiger, oder wir lassen nicht alles reparieren oder wir machen es einfach (teilweise) selbst. Die vierte Option, einfach gar nichts machen und das Auto so wie es ist zu verkaufen, kommt gar nicht erst auf den Tisch.



Eigentlich sind nur eine gebrochene Feder an der Hinterachse, ein kaputter Auspuff, zwei Antriebswellenmanschetten und die klemmende Handbremse aktuell zu reparieren. Das meiste davon kriegen wir schon selbst hin. Den leicht verbogenen Kraftstoffkühler und die Spurstange welche angeblich Spiel haben soll (obwohl wir sie vor zwei Jahren erst getauscht haben) lassen wir erstmal unberührt. Das soll später jemand bei der Hauptuntersuchung entscheiden. Jetzt gehen wir erstmal zum Teiledealer unseres Vertrauens und bestellen Ersatzteile. Zwei Federn für 80€, zwei Handbremsseile für 40€ und ein neuer Auspuffhalter für 10€ sind erstmal alles was wir benötigen. Die Achsmanschetten überlassen wir vielleicht doch der Werkstatt, das müssen wir uns noch weiter überlegen.



Am nächsten Tag stehen der Peugeot samt Ersatzteilen im Kofferraum vor unserer Garage. Dann wollen wir doch mal schauen wie gut das alles funktioniert. Den Anfang macht die Abgasanlage oder genauer gesagt ihre vielen Halterungen die früher oder später alle schon mal den Geist aufgegeben hatten. Beim letzten Besuch mussten wir zwei Stück am Mittelschalldämpfer wieder anschweißen. Jetzt ist das Pendant am Endrohr abgerostet, dadurch musste der vordere Halter viel mehr Gewicht tragen als ihm gut tut - bis er schließlich durchgerissen ist. Dann hielt nur noch die Hinterachse den Auspuff über der Straße.



Immerhin sind wir zu Zeit und können den Auspuff bequem in die richtige Position bewegen damit der alte Gummihalter abgeschraubt und der Neue angebracht werden kann. Damit klappert das Rohr schonmal nicht mehr während der Fahrt. Beim Endrohr verlassen wir uns dann doch lieber auf den Getriebeheber (echt eine praktische und sinnvolle Anschaffung) damit niemand unnötig nah dabei stehen muss wenn wir aus zwei rostigen Stücken Blech wieder ein großes rostigen Stück blech zaubern. Beim nächsten Mal sollten wir vielleicht einfach komplett neue Halter anfertigen, schließlich scheinen sie die einzigen Teile an der Abgasanlage zu sein die wirklich schnell verrosten.



Ebenfalls ordentlich rostig sind die Federn an der Hinterachse, wahrscheinlich ist das auch der Grund das bei der rechten Feder die untere Windung abgebrochen ist. Da hilft nur ein neues Teil. Immerhin passt unser Federspanner so an die Feder das wir sie im eingebauten Zustand zusammendrücken und rausziehen können. Das selbe Spiel mit der neuen Feder und schon ist das Problem auch gelöst. Insgesamt keine 20 Minuten für beide Seiten. Das haben wir so ohne irgendwelche Demontagearbeiten drum herum noch nie geschafft. Wenn das doch bloß immer so einfach wäre. Dann können wir ja gleich nebenan bei der Handbremse weiter machen. 



Vor zwei Jahren haben wir hinten rechts bereits den kompletten Bremssattel getauscht, danach war die Handbremse prinzipiell wieder funktionstüchtig. Jetzt hängt sie wieder fest wenn der Hebel mal richtig weit hochgezogen wird. Damit kann es eigentlich nur am Handbremsseil liegen. Darum haben wir das auch schon im Vorhinein besorgt. Um das Seil auszubauen reicht es normalerweise mit einer Zange den kleinen Hebel hinten am Bremssattel runterzudrücken und das Ende vom Seil auszuhängen. Dann den Kragen von der Ummantelung aus seinem Halter drücken, drei Klammern lösen und das andere Ende vom Seil an der Verbindung vor der Hinterachse lösen.



In unserem Fall war selbst bei gelöster Handbremse noch ziemlich viel Spannung auf dem Seilzug. Wie wir lernen mussten hat das Seil selbst auch eine automatische Nachstellung. Diese muss vor solchen Arbeiten in die Löse-Stellung gebracht werden. Dazu einfach am Unterboden wo das Seil im Innenraum verschwindet die beiden Hälften vom Gehäuse so verdrehen das die schwarzen Finger auf das Symbol vom geöffneten Vorhängeschloss zeigen. Dann kann der vordere Seilzug ein gutes Stück weiter nach hinten gezogen werden. Ohne diesen Trick hätten wir es nicht geschafft.



Sobald beide Seiten neue Seile haben machen wir einen Probelauf (nachdem der Nachstellmechanismus vorne wieder verriegelt ist). Leider bremsen beide Seiten immer noch stark ungleichmäßig und die Rückholfedern am Sattel schaffen es nicht beide Seiten komplett zurück zu ziehen. Darum schrauben wir auf beiden Seiten nochmal die Bremssättel ab, drehen die Kolben mit dem Rückstellwerkzeug ein gutes Stück weit zurück in den Sattel und betätigen den kleinen Hebel am Sattel mehrfach von Hand bis alles wieder schön leichtgängig ist und auf beiden Seiten annähernd gleich stark wirkt. Das sollte für unsere Zwecke und die nächste HU eigentlich gut genug sein. 

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