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Montag, 30. Juni 2025

BMW E38 735i Autogasanlage- und Kühlwasserverlust


Manchmal muss man im Leben eines Autos Entscheidungen treffen die nicht ganz einfach sind. Soll man das Auto behalten oder verkaufen? So weiterfahren oder reparieren? Aufwändige oder einfache Reparatur? Selbst versuchen oder machen lassen? Und auch ob ein Schritt zurück der beste Weg in die Zukunft ist. So wie bei unserem blauen Autogas-Siebener BMW. Nachdem wir im letzten Jahren sehr viel Zeit und gutes Geld investiert haben damit er wieder 1. kein Kühlwasser verliert und 2. vernünftig läuft, hat er jetzt ein neues Problem entwickelt. 



Zum einen meldet der Kühlmittelstand-Sensor regelmäßig zu wenig Kühlwasser und der Schwimmer welcher den korrekten Pegel im Ausgleichsbehälter anzeigt, kommt nicht nicht mehr hoch - egal wie voll der Behälter ist. In der Vergangenheit haben wir den Ausgleichsbehälter bereits einmal gegen ein Gebrauchtteil aus unserem ehemaligen grauen Autogas-Siebener getauscht. Vielleicht ist jetzt doch mal die Zeit Reif für ein Neuteil. Aber bitte original vom Hersteller und kein dubioses Nachbauteil das vielleicht nur von 12 bis Mittag hält. Bevor wir uns darum kümmern gibt es noch einen Job für die Fachwerkstatt: den Ausbau der Autogasanlage.



Nachdem im letzten Jahr für die Reparatur des Heizungsventil auf der Rückseite vom Motor die Gasanlage teilweise demontiert und anschließend wieder angeschlossen wurde, hat sich ein paar Monate später ein sporadisch schlechter Motorlauf im Gasbetrieb eingestellt. Zum Schluss wollte er Motor gar nicht mehr auf Autogas laufen. Daraufhin wurde der linke Nockenwellensensor ausgetauscht (nur von diesem bezieht das Steuergerät der Gasanlage ihre Informationen, das originale Motorsteuergerät nutzt zwei Nockenwellensensoren). Damit funktionierte erstmal alles wieder normal. Jetzt tauchen wieder neue Probleme auf und die nächste Werkstatt die an dieser Gasanlage arbeiten kann (und will) hat frühestens in drei Monaten einen Termin frei. Ob der Fehler behoben werden kann und dauerhaft verschwindet kann niemand sagen.



In Anbetracht der mittlerweile deutlich geringeren jährlichen Fahrleistung und gestiegenen Kosten für LPG im Vergleich zu Benzin stellt sich da einfach die Frage wie rentabel die Reparatur wäre. Von den rund 50€ für die Gasanlagenprüfung alle zwei Jahre bei der Hauptuntersuchung ganz zu schweigen. Da der BMW im Benzinbetrieb einwandfrei funktioniert, wird die Gasanlage jetzt komplett demontiert und in Zukunft nur noch so gefahren. Dafür muss der Gastank, der Einfüllstutzen, der Verdampfer, das Steuergerät samt Kabelbaum und die acht Einspritzdüsen entfernt werden. Theoretisch könnte man die Düsen in der Ansaugbrücke einfach sitzen lassen. Wir besorgen lieber eine gebrauchte, ohne Löcher und tauschen diese aus. Bei der Gelegenheit gibt es auch ein neues Kurbelgehäuseentlüftungsventil



Das war eindeutig eine Schrauberaktion die über unserem Kompetenzlevel liegt. Dafür können wir uns heute an dem Ausgleichsbehälter austoben (und hoffentlich nicht so viel falsch machen). Im Grunde muss nur das Kühlwasser abgelassen werden, die Leitungen am Behälter gelöst und die Lüfterzarge hochgezogen werden um den Tank zu wechseln. In der Praxis klappte das nur so drei viertel gut. Um überhaupt irgendwie an den Schlauch unten am Behälter zu gelangen musste der Luftfilterkasten ausgebaut werden (Zwei Schrauben, eine Schlauchschelle und der Stecker). Die Lüfterzarge wird von zwei Spreiznieten links und rechts am Kühler festgehalten die wir entfernen müssen. 



Unterhalb der Lüfterzarge, auf dem Kühler, verläuft ein dünner Wasserschlauch der mit Klemmschellen an beiden Enden festgemacht ist. Beim Versuch diese zu öffnen brach der Stutzen am alten Tank ab. Bloß gut das wir den nicht mehr benötigen. Also vorsichtig arbeiten! Wir dachten wir sparen etwas Zeit und lassen das Kühlwasser nicht unten am Kühler ab sondern lösen einfach den Schlauch am Behälter und lassen es von dort aus in eine Auffangwanne laufen. Das würden wir beim nächsten Mal nicht wieder so machen. Die Sauerei ist doch ziemlich weitläufig. Immerhin ging der restliche Tausch wie geplant. Der Tank ist mit einem Haltebügel an der Zarge oben festgemacht und kann einfach abgenommen werden. In den neuen Ausgleichsbehälter schrauben wir den neuen Sensor hinein und bauen alles in die Zarge.



Damit wir etwas besser an den unteren Schlauch zum lösen und wieder festziehen gelangen, haben wir den Ballastwiderstand aus seiner Klammer gelöst und zur Seite gelegt. So kann die Lüfterzarge ein gutes Stück weiter hochgezogen werden und der Ballast kann später einfach wieder eingeklipst werden. Sobald der dicke und der dünne Schlauch sowie der Stecker vom Sensor wieder angebracht sind, schieben wir die Lüfterzarge wieder komplett zurück an ihren Platz und bringen die Spreizniete an. Der letzte Schritt ist das Kühlsystem zu befüllen und zu entlüften. Das dauert ein bisschen, da der Motor dazu neigt irgendwo Luftblasen zu halten. Wir empfehlen das Auto vorne auf Böcke zu stellen und die Entlüftungsschraube neben dem Einfülldeckel zu öffnen. 



Jetzt den Motor starten und Heizung auf wambo. Wenn das Thermostat öffnet, die Heizung heiße Luft bringt und der Pegel im Behälter sich nicht mehr ändert können wir alles verschließen. In unserem Fall haben wir bei der Gelegenheit gleich noch einen Ölwechsel gemacht, jetzt ist der Motor ohnehin auf Betriebstemperatur. Und wo der BMW mal auf der Hebebühne steht wechseln wir auch endlich mal auf die Sommerreifen. Als nächstes müssen wir uns um die Löcher im Kofferraumboden von der Gasanlage und den Rostbefall kümmern. Irgendwas ist halt immer zu tun an so einem Wagen. 

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