Wir klagen immer gerne darüber wie viele Probleme uns unsere zugegebenermaßen etwas älteren Vehikel im engeren und weiteren SZK-Bekanntenkreis bereiten. Egal ob Dichtungen die undicht werden und Wasser rein oder Öl raus lassen oder irgendwelche Steuergeräte die Spontan den Dienst quittieren. Aber dafür hatten wir noch keine derartigen Rostprobleme bei Autos die noch nichtmal den 15. Geburtstag gefeiert haben. Genau die haben bei diesem Hyundai i10 die erfolgreiche Hauptuntersuchung vereitelt. Hoffentlich können wir dieses Problem schnell beseitigen.
Auf der einen Seite sind wir besorgt wie schnell so eine Vorderachse durchrosten kann, zumal der Wagen gerade mal 88 Tausend Kilometer auf dem kleinen Buckel hat, andererseits erhoffen wir das weniger Widerstand als beim Ausbau der Vorderachse vom blauen Mondeo auf uns wartet. Damals mussten wir erstmal Zugangslöcher in die Karosserie schneiden um die Halteschrauben lösen zu können. Dafür war bei dem nochmal zehn Jahre älteren Ford der Achskörper bei weitem nicht so angegriffen.
So oder so darf an Achsteilen (leider) nicht geschweißt werden, also kommen wir um eine neue Achse nicht herum. Zu unserer positiven Überraschung kostet dieses Teil im Netz gar nicht mal so viel. Knapp 150€ inklusive Versand sind echt in Ordnung - sofern die Passgenauigkeit stimmt. Über die Langzeitqualität wollen wir uns lieber keine Gedanken machen, die war schon beim Originalteil nicht überragend. Aber dafür gibt es ja Hohlraumwachs und Korrosionsschutzmittel aus der Sprühdose. Bis dahin wartet allerdings noch ein wenig Schraubarbeit auf uns. Also rein in die Garage und rauf auf die Hebebühne mit dem kleinen Koreaner der eigentlich in Indien gebaut wurde.
***Exkurs Hyundai i10 Vorderachskörper tauschen***
Fahrzeug aufbocken und Vorderräder abschrauben (SW21). Auspuffrohr am Katalysator (SW16) abschrauben und die Haltegummis aushaken. Koppelstange am Federbein lösen (SW16). Drehmomentstütze vom Motor zum Achsköper Seitliche Unterbodenverkleidung in den Radhäusern links und rechts demontieren (SW10). Vier Schrauben Vom Achsträger zur Karosserie anlösen (SW19) so das diese ein Stück weit abgesenkt werden kann. Stabilisator-Lagerböcke vom Achsträger abschrauben (SW12). Jetzt kann der Stabi soweit aus dem Weg geschoben werden bis die beiden hinteren Halteschrauben vom Lenkgetriebe gelöst werden können (SW17), an die vorderen Schrauben kommt man auch so ran.
Planmäßig stören uns jetzt nur noch die beiden Querlenker welche an der Vorderachse hängen. Die vordere Querlenker-Schraube (SW19) lässt sich einfach so herausschrauben, bei der hinteren muss zusätzlich von oben die Mutter (SW17) festgehalten werden. Mit etwas Anstrengung und Geschick gelingt es uns die Querlenker aus der Vorderachse herauszuhebeln. Jetzt kann - idealerweise mit einem Helfer - der Achskörper rundum komplett abgeschraubt und nach unten abgesenkt werden. Auf dem Werkstattboden schrauben wir jetzt noch die Drehmomentstütze von der Achse ab und installieren sie direkt wieder an der Neuen. Spätestens jetzt beim Wiedereinbau ist ein zweites Paar helfende Hände absolut empfehlenswert.
Um uns das Leben möglichst einfach zu machen, empfehlen wir die vorderen Muttern nur so knapp wie möglich aufs Gewinde zu drehen damit der Platz zum Arbeiten so groß wie möglich bleibt. Wir haben die hinteren Schrauben erstmal ganz weggelassen und den Stabilisator von der Seite eingefädelt. Solange die Achse noch halbwegs locker unterm Auto hängt lassen sich nach unserer Erfahrung auch die Querlenker ein bisschen einfacher einfädeln. Die hinteren Querlenkerschrauben ziehen wir jetzt sofort wieder fest. Bei den vorderen beiden Schrauben müssen wir warten bis der Wagen wieder auf seinen eigenen Füßen steht damit die Gummibuchsen nicht dauerhaft verdreht sind.
Als nächstes kommt das Lenkgetriebe an seinen Platz. Um hier die Schrauben anzusetzen mussten wir den Achskörper hinten weiter anheben. Sobald das die Lenkung festgezogen ist, folgt der Stabilisator. Anhand der Schmutzränder konnten wir ziemlich eindeutig erkennen wo er genau gesessen hat - anderenfalls könnte es passieren das der Stabi an der Achse oder am Querlenker hängenbleibt wenn das Auto ein und ausfedert. Nun spricht nichts mehr dagegen die vorderen und hinteren Schrauben bzwm Muttern vom Achsträger zur Karosserie festzuziehen. Danach die Auspuffanlage, die Drehmomentstütze und die beiden Koppelstangen wieder anbringen. Die seitliche Unterbodenverkleidung lassen wir vorläufig noch weg und montieren stattdessen die Vorderräder.
Entweder man hat so wie wir zwei Auffahrrampen zur Verfügung oder man muss sich mit dem Wagenheber behelfen, auf jeden Fall muss der Querlenker jeweils in eine nahezu waagerechte Position (=Fahrniveau) gebracht werden bevor auch die vordere Schraube angezogen wird. Dann dürfen wir auch endlich die seitliche Verkleidung auf beiden Seiten wieder anbringen. Abschließend folgt noch die Probefahrt und in unserem Fall die Rostschutzbehandlung. Im Zweifelsfall ist im Anschluss eine Achsvermessung dringend zu empfehlen falls nicht alle Fahrwerkskomponenten wieder 100% exakt an der selben Position sitzen.
***Exkurs Ende***
Wir sind jetzt noch nicht ganz fertig mit dem kleinen Hyundai. Für eine erfolgreiche Hauptuntersuchung müssen wir noch ein paar Glühlampen austauschen und die blinden Frontscheinwerfer aufpolieren. Im Vergleich zum Achswechsel (3h) sind wir hier in nichtmal 30min erfolgreich fertig geworden. Bleiben wir mal gespannt wie lange der Rest vom Auto durchhalten wird.
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