Freitag, 28. Juni 2024

Alle (20) Jahre wieder: etwas Aufmerksamkeit für den Anhänger

 

Seit 1989 ist viel passiert. Vier Bundeskanzler, ein Mauerfall und noch einiges mehr. Was uns heute interessiert ist ein kleiner grauer Anhänger der noch während der deutschen Teilung das Licht der Straße erblickte. Nach einem über 30 Jahre langen Arbeitsleben ist er seit 2020 in Privatbesitz. Seit dem muss er nicht mehr ganz so viel malochen. Aber ein bisschen Wartung und Aufmerksamkeit braucht er hin und wieder dennoch.


 

Besonders wenn mal wieder die Hauptuntersuchung bevorsteht, muss man sich spätestens darum kümmern das alles in Ordnung ist und korrekt funktioniert. Gerade weil dieser Anhänger 1. draußen herum steht und 2. eine eigene Bremsanlage hat, erwarten wir eher mehr als weniger Arbeit bevor es die neue Plakette aufs Nummernschild gibt. Ein Blick auf die Reifenflanke lässt schon mal nichts gutes erahnen; erste feine Risse zeigen sich ringsherum. Das ist nicht sehr schön aber für sich gesehen noch kein Weltuntergang. 

 


Den haben wir erst wenn die Lauffläche voller Krater und Risse ist, so das man schon fast bis aufs Gewebe der Karkasse durchschauen kann. Hier gibt es keine andere Lösung als ein paar neue (oder bessere gebrauchte) Reifen zu beschaffen. Bis die Lieferung eintrifft können wir uns in aller Ruhe mit dem Rest vom Anhänger befassen. Das heißt erstmal die Beleuchtung kontrollieren. Aufgrund des frühen Baujahr gibt es nur die absolute Minimalausstattung an Bord; zwei Blinker, zwei Bremslichter, zwei Rückleuchten und zwei Kennzeichenleuchten. Da alles leuchtet wie es soll, müssen wir hier nichts weiter machen. 

 

 

Wie gut die Auflaufbremse funktioniert können wir im Moment noch nicht sagen. Aber eine frisch abgeschmierte Mechanik ist mit Sicherheit kein Nachteil. Das Abreißseil und Stromkabel machen einen guten Zustand und verlangen heute auch keine weitere Aufmerksamkeit von uns. Das selbe gilt fürs Planenverdeck und den Holzfußboden. Beides augenscheinlich noch die originalen Teile mit denen dieserTrailer mal zusammengbaut wurde - und das obwohl er höchstwahrscheinlich immer draußen Parken musste. Damit bleiben jetzt eigentlich nur noch Fahrwerk und Bremanlage zu übeprüfen, idealerweise wenn der Anhänger aufgebockt ist. Wir nutzen dafür einen großen Wagenheber und zwei Unterstellböcke.

 


Mit dem Trailer in der Luft wackeln wir an den Rädern um zu testen ob die Radlager zu viel Spiel haben. Anschließend drehen wir die Räder und lauschen auf verdächtige Geräusche die auf defekte Radlager, lose Bremsbeläge oder eine zu stramm eingestellte Bremse hindeuten würden. Sofern alles passt ziehen wir die Handbremse ein paar Klicks an um zu testen wie schnell und gleichmäßig die Räder sich dann nicht mehr drehen lassen. Den Rest können wir später Testen wenn die Räder wieder auf dem Boden stehen. Apropos Räder; mittlerweile sind auch die neuen Pellen eingetroffen.

 


Damit modernisieren wir die Gummis ma eben um fast 19 Jahre. Der letzte Radsatz wurde irgendwann 2005 montiert. Das heißt wir haben heute höchstwahrscheinlich erst zum zweiten Mal in der Geschichte dieses Anhängers neue Reifen installiert. Genauergesagt wir haben die Räder abgeschraubt und in den Kofferraum gepackt, sind damit zur Werkstatt gefahren und haben die neuen Reifen aufziehen lassen. Ohne das passende Werkzeug und Maschinen macht das einfach keinen Sinn zuhause das Montiereisen zu schwingen. 

 


Sobald die neuen Reifen auf den Felgen und selbige am Anhänger stecken, machen wir uns auf den Weg zur lokalen Prüfhalle. So kurz vor Feierabend an einem Freitag kann hier entweder die Hölle los sein oder wir haben Glück und müssen gar nicht warten. Genau so kommt es auch, bevor das Unwetter los geht schnell draußen eine Probebremsung machen, Handbremse testen und dann rein in die Halle. Auf dem Prüfstand nochmal die Abweichung links und rechts messen und dann auf der Grube den Unterboden in Augenschein nehmen. Unsere gründliche Vorarbeit hat sich ausgezahlt und die neue Plaktte wird ohne Beschwerden angebracht. So haben wir uns das vorgestellt. Mit etwas Glück halten die neuen Reifen wieder für 20 Jahre durch - wir werden hoffentlich berichten.

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