Freitag, 21. Juni 2024

Zu Besuch im Technik-Museum Pütnitz


Auch wenn wir im Urlaub sind (und unser Wohnmobil endlich vernünftig läuft) heißt das noch lange nicht, das wir uns nicht doch irgendwie mit dem Thema Automobile beschäftigen wollen. Zum Beispiel durch den Besuch des Technik-Museum in Pütnitz. Von unserem Campingplatz nur ein paar Kilometer entfernt bietet es unzählige Exponate vom Modell bis zum ausgewachsenen Flugzeug und Panzer. Hauptsächlich aus der ehemaligen DDR und Ostblock. Das müssen wir uns anschauen.



Das wir uns auf dem Gelände eines ehemaligen Wehrmacht und NVA Militärstützpunkt befinden, merkt man schon beim durchfahren der Einfahrt mit ihrem Wächterhäuschen. Von dort sind es dann nochmal ein paar Kilometer(!) durch den Wald bis hin zum eigentlichen Ausstellungsgelände. Links und rechts erkennt man vereinzelte leerstehende Gebäude. Alles wirkt ziemlich tot und verlassen. Das hier doch noch Menschen unterwegs und fleißig sind, merken wir sobald die alten Flugzeughangars erreicht haben. Hier stehen nicht nur etliche alte Nutzfahrzeuge und Flugmaschinen aus DDR-Zeiten herum, irgendwo dreht auch ein historischer Gelenkbus seine Runden. 



Wir folgen erstmal den Schildern zum Parkplatz und stellen uns mit in die Reihe der Besucherautos. Immerhin haben wir kein Problem Karlchen hier wieder zu finden. Weil wir Energiesparer sind und es stark nach Regen aussieht, beginnen wir unseren Rundgang mit der Halle Nr.2 die direkt vor uns liegt. Die Tatsache das vor dem Hallentor allein ein gutes Dutzend Lkws nebeneinander stehen können, sollte eine ungefähre Vorstellung davon vermittelt wie enorm groß das Gebäude ist. Im Inneren erwarten uns an die 50 Kraftfahrzeuge, vom obligatorischen Trabant über Feuerwehrautos, Motorboote bis hin zu Flugzeugen. Teilweise im Regal an der Wand aufgebockt, wie in einer lebensgroßen Spielzeugkiste. 



Das es draußen gerade wirklich regnet merken wir am Wasser das stellenweise durch die Decke tropft. Wie viel Arbeit es macht nur allein das Gebäude selbst vor dem Verfall zu erhalten wollen wir uns kaum ausmalen. Insofern wollen wir uns nicht daran aufhängen das die meisten Exponate ziemlich zugestaubt und nicht im allerbesten Zustand sind. Dafür stehen hier gleich mehrere Limousinen der ehemaligen DDR Regierung aus allen Epochen beisammen. Und wem die großen Autos und Maschinen nicht reichen, der kann sich in den Schaukästen im Obergeschoss und Flur nochmal mindestens genau so viele Modellautos anschauen. Ausserdem gibt es hier eine extra Abteilung für Motorräder und Zweiräder von wo aus man einen erstklassigen Ausblick runter in die Haupthalle hat. 



Als nächstes begeben wir uns übers Aussengelände rüber zur Halle Nr.3. Auf dem Weg dorthin passiert uns wieder der Ikarus Gelenkbus mit dem auch Rundfahrten übers Gelände angeboten werden wie wir jetzt wissen. Ausserdem stehen hier einfach mal ein kleines Unterseeboot, ein Dampfschlepper der aktuell in der Restauration steckt, sowie ein Eisenbahnschneepflug herum. Und ein kleines Dorf aus (modernen) Wohnwagen in denen die Museumshelfer übernachten können wenn wieder ein Arbeitswochenende ansteht. Schon sehr breit gefächert das Angebot. Genau so geht es in der Halle weiter. Hier begrüßt uns ein riesiger russischer Militärhubschrauber und genügend Militärfahrzeuge auf Raupenketten oder Reifen um einen Putschversuch zu starten. Schade das wir zur falschen Zeit hier sind und keine Rundfahrt auf dem Panzer mitmachen können. 



Dafür kann man sich gegen eine kleine Spende die Modelleisenbahnanlage in Bewegung anschauen. Was uns noch besser gefallen würde wäre die Chance eines oder mehrere der Exponate auch mal von innen anschauen zu können. Zumindest zu dem Hubschrauber führt auch eine Treppe hoch, jedoch war diese abgesperrt. Immerhin ist hier das Hallendach dicht und der ganze Hangar wirkt frisch(er) renoviert. Da hier auch fahrbereite Exponate stehen, ist ein bisschen mehr Platz zwischen den Reihen so das man die Panzer und Lkws deutlich besser von allen Seiten anschauen kann. Zusätzlich befindet sich im hinteren Teil eine Werkstatt für die Fahrzeuge, welche leider nur aus der Ferne besichtigt werden kann. 



Bei inzwischen wieder bestem Wetter gehen wir rüber zur Halle Nr.1, unterwegs stoppen wir an einer kleineren Holzhütte, dem Zukunftshaus, in der sich wechselnde Ausstellungen und Exponate befinden und über die Geschichte des Ortes und seine Zukunft informiert wird. Schon interessant zu sehen was aus alten Militär- und Industrieanlagen gemacht werden kann wenn man eine Menge Energie und Kreativität einsetzt. Apropos Energie. Wir machen jetzt erstmal Mittagspause und gönnen und in der Kantine eine Portion Erbsensuppe. Die schmeckt wirklich und ist eine Empfehlung wert. Von hier aus sehen wir zwischen den Bäumen das Offroad Fahrgelände auf dem mit verschiedensten Fahrzeugen vom Lada Niva bis zum großen vierachsigen Lkw (mit)gefahren werden kann. Das klingt verlockend. 



Aber noch haben wir eine Halle vor uns. Hier  stehen in erster Linie militärische Radfahrzeuge. Aber vereinzelt auch Kettenfahrzeuge, ein Sprühflugzeug und zwei alte Erntemaschinen (Detail am Rande: genau die selben werden bei uns in der Heimat tatsächlich noch heute eingesetzt). Nachdem wir auch hier alles gesehen haben machen wir uns langsam wieder zurück auf den Weg zum Wohnmobil. Aber nicht ohne doch selbst mal eine Runde im Ural Lkw zu fahren. Die Fahrt selbst ist leider ziemlich kurz (die Einweisung noch kürzer) aber für 20€ kommt man sonst nirgends so einfach hinters Lenkrad eines großen Allrad-Lkw und darf selbst steile Hügel rauf und runter fahren. Wenn man schon mal hier ist sollte man auch das mal gemacht haben.



Sofern es der Kalender erlaubt empfehlen wir das Museum dann zu Besuchen wenn gerade irgend ein Event stattfindet. Egal ob speziell für DDR-Fahrzeuge, Zweiräder. Einsatzfahrzeuge oder Militaristen. Wenn das Museumsgelände sich richtig mit Teilnehmern und Besuchern füllt hat man nochmal ein besseres Erlebnis und sieht (und hört) die alte Technik in Aktion statt nur still da zu stehen. 

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