Montag, 17. Juni 2024

James-Cook Wohnmobil ist urlaubsreif aber nicht bereit

 

Es ist Montag vormittag, alles Gepäck ist zusammengepackt und im Wohnmobil verstaut worden. Jetzt können wir endlich unseren wohlverdienten Urlaub antreten und eine Woche an der Ostsee verbringen. Da gibt es nur ein klitzekleines Problem; unser Wohnmobil ist anscheinend selbst urlaubsreif und will nicht anspringen. Also erstmal auf die Fehlersuche begeben und dann durchstarten. Hoffentlich ist es nichts ernstes. 

 

 

Gemessen an der geringen jährlichen Fahrleistung ist es wenig verwunderlich das die Starterbatterie einfach zu schwach ist um den Dieselmotor ausreichend in Schwung zu bringen. Das Problem hatten wir in der Vergangenheit schon mehrfach. Allerdings nicht wenn die letzte längere Fahrt noch nicht einmal vier Wochen zurückliegt. Egal. Wir haben ein Ass im Ärmel; der James Cook hat zwei Batterien. Eine für das Fahrgestell und eine für den Campingaufbau. Mit einem zusätzlichen Batterietrennschalter lassen sich beide vom Fahrersitz aus zusammenschalten. Damit können wir uns selbst Starthilfe geben.

 


Gesagt und getan. Die Bordspannungsanzeige springt von knapp 5.6V auf 12.5V hoch. Das sollte uns eigentlich reichen. Nachdem der Vorglühprozess abgeschlossen ist versuchen wir unser Glück. Aber ausser einem müden Klacken vom Anlasser tut sich nichts. Dann also doch externe Starthilfe. In der heimischen Garage stehen jede Menge halbwegs fitte Batterien herum von denen eine ausreichend sein sollte. Besonders wenn die Aufbaubatterie gleichzeitig mit angeschlossen ist. Leider ändert sich an unserer Situation rein garnichts, auch nachdem wir mehrere Batterien und in letzter Instanz ein anderes (dickeres) Starthilfekabel ausprobiert haben. Langsam geht uns die Zeit und die Ideen aus.

 


Leider steht das Wohnmobil so auf seinem Parkplatz das wir nicht mit einem anderen Auto vorne heran kommen und Starthilfe geben können. Das ist ein Problem aber kein Hindernis für uns. Erstmal müssen wir das automatisierte Schaltgetriebe in Neutralstellung bringen (dafür reicht der Strom immerhin dank der zweiten Batterie) und dann mit einem Abschleppseil das Wohnmobil rückwärts über den Hof ziehen. Bloß gut das der Jimny nicht so groß ist und durch die nun offene Lücke passt um Frontal davor zu fahren. Bei laufendem Motor versuchen wir nochmal Starthilfe zu geben. Gefühlt passiert nicht viel mehr als vorher. Das macht uns stutzig.

 


Natürlich haben wir schon bei den bisherigen Fehlversuchen ein bisschen an den Krokodilklemmen gewackelt damit sie guten Kontakt an den Batteriepolen haben. Aber jetzt fällt uns auf das kein wirklicher Funke überspringt wenn das letzte Kabel am Pol der anderen Batterie angeklemmt wird. Offenbar fließt hier kein signifikanter Strom. Wenn wir stattdessen auf die dicke Schaube vom angrenzenden Massepunkt wechseln funkt es um so deutlicher. Hier haben wir definitiv besseren Kontakt. So lassen wir beide Autos erstmal für fünf Minuten miteinander verbunden damit die Lichtmaschine vom Jimny hoffentlich die Batterie im Wohnmobil auflädt. Immerhin bewirken wir damit das der Motor eine gefühlte Viertelumdrehung schafft. 

 


Mit neuem Optimismus schnappen wir uns ein zweites Paar Starthilfekabel und schließen eine lose Batterie parallel zum Jimny an. Damit haben wir jetzt vier Batterien kombiniert und die Lichtmaschine vom Jimny. Wenn das nicht reicht haben wir irgend ein anderes Problem, vielleicht korrodierte Kabel oder einen kaputten Anlasser. Nach all diesen Klimmzügen gelingt es dann tatsächlich den Motor zu starten. Damit uns dieses Theater im restlichen Urlaub erspart bleibt, fahren wir direkt los und kaufen eine neue Batterie. Selbst wenn die aktuell montierte Batterie nicht kaputt sondern einfach nur leer ist, wollen wir das Risiko nicht eingehen. Trotzdem sind wir ausreichend neugierig die Anreise mit der alten Batterie zu machen. Nach fünf Stunden Fahrt sollte sie eigentlich wieder halbwegs aufgeladen sein. Und sonst haben wir jetzt gelernt wo und wie man die Kabel am besten anschließt und eine backfrische Batterie im Staufach.

 


Tatsächlich verläuft die Fahrt soweit ohne Zwischenfälle auch das Getriebe macht keine Probleme mehr seit dem wir vor ein paar Monaten Hydrauliköl aufgefüllt haben. Das war unser großes Glück wie sich beim nächsten Startversuch an der Anmeldung vom Campingplatz zeigte; die alte Batterie ist nach wie vor mausetot. Also kurz überbrücken und auf dem Stellplatz die Batterie tauschen? Leider nein. Trotz der gemachten Erfahrungen will der Motor nicht anspringen. Vielleicht sind die Kabel doch zu dünn oder der Kontakt zu schlecht. Und anders als gedacht haben wir kein passendes Werkzeug dabei. Zu unserem Glück (das muss man auch mal haben) kommt kurz nach unserer Havarie ein Pärchen mit einem alten VW T2 Camper vorbei. Wer so ein altes Auto fährt muss einfach Werkzeug dabei haben. 

 


Genau so war es auch und mit einem 10mm Maulschlüssel und Stecknuss ist die Batterie fix getauscht und der Motor läuft wieder. In den folgenden fünf Tagen genießen wir den Urlaub und haben keine Stromprobleme mehr. Das einzige Rätsel bleibt die alte Batterie; beim Test in der heimischen Garage zeigt sie fast vollen Ladezustand und augenscheinlich adäquate Fitness. Ist die jetzt etwa doch noch nicht komplett kaputt? So oder so werden wir ein neues Starthilfekabel besorgen, die Batteriekontakte von allen Seiten gründlich reinigen und in Zukunft öfter ein Erhaltungsladegerät an die neue Batterie anschließen damit sie uns möglichst lange bei bester Gesundheit bleibt. 


Vielleicht sollten wir auch einfach öfter in den Urlaub fahren damit solche Probleme sich gar nicht erst entwickeln können.

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