Samstag, 18. September 2010

Entstellt und Entgeistert: Abschied vom Omega


"Das war aber knapp!", dachte sich Comickus und stand noch mit dem Fuß auf dem Bremspedal, hatte das Ausrufezeichen an seinen Gedanken noch nicht angehängt, als es auf einmal krachte. Ein schauderliches Scheppern war zu hören und eine Welle deformierender kinetischer Energie durchschoss die Karosserie sowie Fahrer und Beifahrer. Trotz der weiterhin auswirkenden Kraft der Bremsen auf die Standhaftigkeit des Wagens in Bezug zur Bodenhaftung vermochte es der Omega der durch 40 Stundenkilometern beschleunigten Masse eines hintendrein anrauschenden Renault-Clio-Fahrers nicht standzuhalten und bewegte sich weiter in Fahrrichtung fort - mitten in das Hinterteil eines Mercedes-Benz T-Modellfahrers. Ein Nebel des Verschleierns, bestehend aus dem langsam am heißen Kühler verdampfenden Scheibenwischwasser, legte sich um den Omega und hüllte ihn ein, als wollte er ihn schützen, den Schaden vorne und hinten verbergen. Doch dazu war es zu spät!

In diesem Beitrag müssen wir Abschied nehmen. Abschied vom Omega. Auch wenn glücklicher Weise keine Personen zu Schaden kamen so war der Omega nicht von minderer Wertigkeit eines gekränkten Fahrers. Der Omega war sein Erster, sein Großer, sein Ein und Alles. Erst drei Monate lang ein vollakzeptiertes und integriertes Familienmitglied. Ein Auto einer ganz besonderen Klasse. Alle sagen immer "Fahr vorsichtig" und "Pass auf dich auf". Doch was soll man als normaler Mensch machen, wenn anderne Autofahrer schlafen? Ergebis ist ein wirtschaftlicher Totalschaden. Die Karosserie hinten und vorne ist deformiert und verzogen. Vorne ist noch mehr im Argen. Geruch von unverbranntem Bezin erfüllt die Luft. Der Auspuff scheint auch hinnüber. Die Sitzverstellung ist ebenfalls im Eimer und immer mehr scheint es Comickus ersichtlich, dass dem Omega nicht mehr zu helfen ist. 300 Euro Restwert und knapp 12.000 Euro Reparaturkosten sind trotz aller Empathie und Emotionalität nicht aufzubringen.

Der Wagen des Unfallverursachers

Eingedrücktes Heck am Omega

Daher wollen wir vom Schlagzeilenkäferteam, allen voran Halter Comickus, das Wort richten an unseren Großen. Vielen Dank, dass du kein Spielzeug warst. Auch wenn Du nur drei Monate in unserer Gesellschaft verleben durftest, so hoffen wir, dass du weiterhin einen guten Parkplatz finden wirst und dich deiner sechs Vorbesitzer nachsichtig erinnern wirst. In diesem Sinne, ein letztes Mal: *huup-huup*

  Kurz vor dem Unfall

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