Samstag, 4. Dezember 2010

Frage 6: Alu oder Stahl?


Im Moment grassiert es ja wirklich, dass Ganzjahresreifen gegen seperate Sommer- und Winterreifen getauscht werden. Dazu kommt dann auch noch, dass es keine schnöden Stahlfelgen sein dürfen sondern "genau DIE" Alufelgen, die beim Stöbern im Netz gefunden wurden. Daraus ergeben sich für mich als Leihen zwei Fragen:
1) Was ist besser: Sommer- und Winterreifen oder Ganzjahresreifen?
2) Welche Vor- und Nachteile haben Alu- und Stahlfelgen?



Frühling, Sommer, Herbst und Winter: die vier Feinde der Deutschen Bahn. Immer überraschend kommt jedes Jahr auf Neue jede Jahreszeit mit ihren charakteristischen Witterungen. Vorbildlich, wer sich zu helfen weiß und rechtzeitig vorbereitet ist. Aber wie sieht das beim Autofahrer aus? Die Reifen sind eines der wichtigsten Instanzen am Auto. Hierüber wird der Kontakt zur Fahrbahn hergestellt. Wenn hier etwas schief geht, hebt man sprichwörtlich ab.

Um die erste Frage beantworten zu können betrachten wir uns zunächst das Jahreswetter genauer. Im Regelfall will der Durchschnittsautofahrer das gesamte Jahr über mit seinem Automobil mobil bleiben. Um hier jedoch der Witterung angepasst entgegenzutreten, sind einige Kontraste (Dichotymien) zu überwinden: nass und trocken oder kalt und warm. Schnell offenbaren sich hier die Probleme, mit denen die Reifenhersteller zu kämpfen haben. Wie soll ein Reifen Temperaturunterschiede von hochsommerlichen 40°C Außentemperatur zzgl. der während der Fahrt entstehenden Reibungswärme und ähnlichen Einflüssen aushalten, aber auch gleichzeitig für deutsche Tiefsttemperaturen von -30°C geschaffen sein? Das entspricht in dieser Grobrechnung alleine einer Differenz von 70°C. Tupperpötte und Einfrierdosen würden sicherlich mit der Aufschrift "Mikrowellengeeignet" belohnt werden. Diese Temperaturbereiche sind bei diesen Haushaltswaren auch kein Problem. Stellen wir uns aber im gleichen Zug vor, wir hätten Tupperschüsseln an den Radnaben.




Hartdichtende Kunststoffe wie Tupperschüsseln mögen vielleicht solche Temperaturextreme aushalten, Gummi-Elastomere wie Reifen sie sind, stoßen hier jedoch an ihre Grenzen. Daher existiert auch nach landläufiger Meinung die Faustregel, dass ein Winterreifen sich ab Temperaturen unter 8°C am wohlsten fühlt, da seine Gummilegierung sich genau ab diesem Temperaturpunkt unterhalb der besagten Gradmarke die besten Laufeigenschaften aufweißt. Mit verschiedenen Gummimischungen und verschiedener Anordnung der Profile auf der Lauffläche der Reifen, lässt sich viel spezifischer auf eine Witterung eingehen, als es beim Ganzjahresreifen der Fall ist. Dieser verfügt nur über eine Profilprägung und muss mit dieser diese Dichotomien überbrücken.

Salopp formuliert kann man sagen, dass der Ganzjahresreifen eigentlich ein Sommerreifen ist, welchen man anders als reine Sommerreifen ein Stück weit in den Winter und seine Witterungen hineinziehen kann. Bei 8°C hört sein Wirkungsband nicht auf und er wird auch schlagartig nicht seinen Dienst quittieren und streiken, kann aber nicht wie reine Winterreifen so optimal bei tiefen Temperaturen auf die verschiedenen Fahrsituationen eingehen. Ganzjahresreifen lohnen sich also nur dann, wenn man weniger Fernstrecken im Winter zurücklegt und auch sein Auto bei Temperaturen von -30°C und überfrierender Glätte auch schonmal zuhause stehen lassen kann. Vielfahrer und Pendler sind mit Winterreifen besser bedient.



Die Polizei in Schleswig Holstein jedoch fährt auch im tiefsten Winter mit Ganzjahresreifen. Welche Auswirkungen das hat, kann man sich im folgenden Podcast anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=7HpZjCe9LQY


Doch auf welche Felgen sollte man Reifen aufziehen? Das ist eine relativ ambivalente Frage. Eigentlich ist es Standart die Winterreifen auf die Stahlfelge aufzuziehen und die Sommerreifen auf die (meistens) schöneren Aluminium-Leichtmetallfelgen. Dies hat den Grund, dass aufgrund des Streusalzes und der hohen Feuchtigkeit an Schnee, Matsch und Wasser unter Umständen eine Alufelge im Winter eine Reaktion mit dem Sauerstoff in der Luft eingehen kann und dann oxidiert. Dies passiert dann, wenn durch fehlgeschlagene Einparkversuche Begegnung mit der Bordsteinkante Macken an der Felge hinterließen. Hier ist die Schutzschicht dann beschädigt und das Aluminium liegt offen. Salz und Feuchte würden im Winter eine Oxidation fördern. Zudem kosten (originale) Aluminiumfelgen deutlich mehr als einfache Stahlfelgen und Radkappen. Jedoch kann man Radkappen leicht verlieren (z.B. auf der Autobahn oder beim Durchfahren von Schlaglöchern), was den Preisvorteil im Laufe der Jahre relativiert.

Da Stahlfelgen billiger sind, ist das Rosten zu verschmerzen. Ästhetisch wird der Rost hier unter Radkappen versteckt. Wer jedoch auch im Winter mit einem schönen Rad unterwegs sein will kann natürlich trotzdem Aluminiumfelgen verwenden, solange sie nur regelmäßig auf Beschädigungen der Lackschicht untersucht und schnellstens repariert werden. All jene die ihre Reifen selbst wechseln werden die Alufelgen aus zwei weiteren Gründen sehr zu schätzen wissen; zum einen ist sie deutlich leichter als eine gleichgroße Stahlfelge, was das Handling der Felgen beim Ein- und Auslagern sehr erleichtert und sie können auch nicht auf der Radnarbe eines Autos festrosten wenn Streusalz und Feuchtigkeit ihr Werk vollbracht haben.

2 Kommentare:

  1. Das Festrosten der Felge auf der Nabe lässt dich aber deutlich minimieren, wenn man die Narbe und Felge, beim wechseln etwas entrostet und ein bisschen Kupferpaste als Trennmittel aufträgt.
    :)

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  2. Natürlich. WENN man die Felge erstmal Abgenommen hat. Leider war dies in unserem Fall das letzte Mal vor mehreren Jahren gewesen..
    Comickus

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