Freitag, 11. Juni 2010

Tag Eins nach Omega


Heute hat für mich eine neue Zeitreichnung begonnen! Es ist heute nicht nur Samstag der 11. Juni 2010, der erste Tag der Fußbal-Weltmeisterschaft, sondern - was natürlich viel wichtiger ist - der erste Tag mit meinem Auto, eigentlich habe ich es zwar schon seit etwas mehr als einem Monat, aber jetzt darf ich es auch offiziell im Straßenverkehr bewegen.

Damit es soweit kommen konnte, war einiges an Vorarbeit nötig. Zuerst mussten wir das Auto in die Werkstatt bringen um dort einige kleinere (und eine größere) Reperatur durchführen zu lassen. Unter anderem war auch der Auslasskrümmer mittig gerissen und ein Austausch war nicht zu verhindern. Glücklicherweise hielten sich die anderen Probleme in Grenzen und ließen sich relativ leicht beheben. Zumeist handelte es sich dabei entweder um normalen Verschleiß oder um übermäßige Grobmotrik des Vorbesitzers.



Da wir relativ wenig über den aktuellen Wartungs- und Pflegezustand wussten (keine 'Scheckheft' vorhanden/nicht abgestempelt), wurden die wichtigsten Verschleißteile vorsorglich gewechselt, dazu gehörten: Motoröl und Filter, Luftfilter für Motor und Innenraum, Kühlmittel der Klimaanlage. Vielleicht hätte man auch die Bremsbeläge auswechseln können, doch da der Wagen erst zwei Monate zuvor die Hauptuntersuchung mängelfrei bestanden hatte, verließen wir uns auf einen brauchbaren Zustand der Anlage. Wie sich später herrausstellte war die Bresmse an der Vorderachse auchnoch fast neu und das teigige Pedalgefühl ist nicht auf Abnutzung zurückzuführen.



Nachdem das Auto aus der Werkstatt entlassen wurde, stand der Wagen etwa eine Woche lang bewegungslos auf dem Hof (abgesehen von gelegentlichem Probesitzen, Einrichtungsobsessionen und dem Studium der Extras), dann machten wir uns auf dem Weg ein Paar schicke Sommerreifen auf Alufelgen zu besorgen, obwohl ich sehr genaue Vorstellungen hatte (original Opel, Stern-Design, 15 Zoll oder mehr, 205mm Reifenbreite, gutes Profil, Markenprodukt), lieferte uns das Internet eine Vielzahl von Angeboten. Nachdem wir die Lage sondiert hatten, entschieden wir uns für einen Satz Intras im 5-Speichen-Design.

Diese hatten genau die richtige Einpresstiefe, ließen sich durch die großen Freiräume einfach putzen und auch die Reifen sahen noch gut aus (2 neuere, 2 ältere). So machten wir uns im Audi auf die Reise (ca. 240km) um besagte Räder abzuholen. Auf dem Rückweg wurde ich sogleich daran erinnert, warum ich überhaupt solch ein 'großes Auto' haben wollte: Die Reifen passten nicht alle in den Kofferraum, erst nachdem wir unsere Krimskram-Kiste ausgelagert hatten, passten zwei Stück in den Koffer-'Raum', die anderen beiden durften auf der Rückbank mitfahren (zum Glück waren sie frisch gewaschen und nicht voller Bremsstaub!). Eigentlich wollten wir die Reifen noch am selben Tag auswechseln und hatten uns daher auch gleich mal einen kleinen Werkstattwagenheber zugelegt (leider fehlte das gesamte Bordwerkzeug des Omegas), um den schweren Wagen hochzubekommen. Dies gelang uns auch ohne Probleme (nachdem wir herrausgefunden hatten wie die Schwellerblenden abgehen), jedoch mussten wir feststellen, dass die Felgen nicht (nur) durch die Schrauben auf der Achse gehalten wurden, sondern noch mehr durch den massiven Rost. Vermutlich sind diese Räder schon seit Jahren nicht mehr abgenommen worden! Aus diesem Grunde konnten die Felgen nicht abgenommen werden und auch der Einsatz eines Hammers und Kriechöls brachte nicht das gewünschte Resultat. Da der Wagen auf dem Wagenheber doch arg schwankte, beschlossen wir aufzugeben und kein Risiko einzugehen. Also wurden die neuen Reifen im Schuppen zwischengelagert - genau dafür hatten wir auch einen Felgenbaum besorgt - schließlich müssten auch die Winterreifen irgenwo hin.

Nach diesem ernüchternden Erlebnis, ließen wir das Auto einige Wochen in ruhe Staub sammeln, doch dann kribbelte es mich in den Fingern das Auto endlich auf die Straße zu bringen! Wir luden die Sommerreifen (malwieder) in den Audi und fuhren zur Tankstelle um sie schonmal auf den richtigen Druck zu bringen, ausserdem schlossen wir ein Ladegerät an die Batterie an, um sicher zu gehen das der Inizialzündung nichts im Wege stünde. Die Versicherung hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch schon abgeschlossen, so dass nurnoch ein Besuch bei der Zulassungsstelle dem ersten Ausflug im Weg stand.

Zeitsprung, wieder in die Gegenwart:
Ich stehe um 6 Uhr morgens auf und mache mich auf den Weg zum Straßenverkehrsamt um auch bloß als erster da zu sein. Da das Amt erst um 7:30 Uhr aufmacht, hatte ich genügend Zeit die anderen Wartenden (nach mir) zu betrachten. Manche von ihnen sahen so aus als würden sie den ganzen Tag nichts anderes machen und hatten ihre zerfledderten roten Nummernschlilder in der einen und die Fahrzeugpapiere in der anderen Hand, andere wirkten nachdenklich und unsicher als ob sie nocheinmal im Kopf ihre Absichten durchgingen. Endlich im Gebäude begab ich mich mit meinem Mäppchen sofort an den Infoschalter um mir eine Wartenummer zu ziehen, hierbei zahlte es sich aus meine Unterlagen zuhause sorgfältig Vorbereitet zu haben (man kann sich die nötigen Formulare auch ausdrucken...), und alles zu kontrollieren.

Für die Anmeldung eines Autos braucht man:
- Fahrzeugschein
- Fahrzeugbrief
- Versicherungsnummer
- Bescheinigung der Hauptuntersuchung ('TÜV' und 'ASU')
- Anmeldeformular

Wenn alle diese Unterlagen gültig und vorhanden sind, dauert die ganze Aktion vielleicht 10 Minuten. Dann bezahlt man seine Gebühr und bekommt die neuen Papiere ausgehändigt. Natürlich muss man sich auch ein Nummernschild aussuchen (Wunschkennzeichen können reserviert werden) und selbiges bei den nahen "Schilderbuden" pressen lassen. Da ich mir gleich drei Stück habe machen lassen, kostete mich das ganze nochmal ca. 40€ (je weiter man vom Amt weggeht, desot günstiger die Schilder). Mit meinen frisch gebackenen Schildern ging ich nochmals zurück zur Zulassungsstelle und erhielt dort gegen vorlage meiner Quittung die neuen Plaketten.

Jetzt wollte ich natürlich so schnell wie möglich nach Hause fahren und mein Auto ausfahren. Da der Vorbesitzer jedoch die Halterungen für die Nummernschilder zerbrochen hatte, musste ich noch neue besorgen - natürlich von meiner Stammwerkstatt. Genau zu der fuhr ich auch direkt als erstes, jedoch nicht ohne zuvor an der Tankstelle zu stoppen und meinen Tank volllaufen zu lassen (das Auto hat Durst!). Endlich an der Werkstatt angekommen, musste ich jedoch feststellen, dass alle Hebebühnen besetzt waren und die Wartezeit arg lang werden würde. Glücklicherweise hatte ich mir noch eine neue Autozeitschrift gekauft und konnte so die Wartezeit gut überbrücken. Endlich an der Reihe wurde mein Auto von dem Mechaniker entgegengenommen und auf die Bühne gefahren. Dort lud er zunächst die Sommerreifen aus dem Kofferraum aus (und nein, sie haben nicht alle rein gepasst), nachdem ich ihm erklärt hatte wie man selbigen öffnen kann (O-Ton: "Was hat sich Opel dabei nur gedacht?"). Die Radschrauben waren schnell gelößt und nun stellte sich dem Mechaniker das gleiche Problem wie uns zuvor: die Räder wollten nicht runter! Doch nach einiger Überzeugungsarbeit mit dem Vorschlaghammer (ok, sehr viel Überzeugungsarbeit und genau deshalb haben wir unseren Versuch es selbst zu machen auch Aufgegeben), gaben sie endlich nach und die neuen Räder konnten montiert werden.

Dass heißt eigentlich konnten nur drei Räder montiert werden, denn beim vierten Rad stellte sich herraus, dass der Vorbesiter (oder sein Schrauber) doch grober war als wir dachten und die Schrauben so schief ins Gewinde gekloppt hatte, das es nicht möglich war die Felgen richtig zu befestigen. Glücklicherweise gelang es den Mechanikern die Radnarbe zu retten und die beschädigten Gewindegänge vorsichtig Nachzuschneiden. Aber wenn wir die Schrauben noch einmal schief einschrauben würden, müssten wir die Narbe doch austauschen! Dann ging es ans Bezahlen ich hatte eigentlich nach dem Arbeitsaufwand (Reifen wuchten, Umstecken und Gewinde schneiden) mit einer saftigen Rechnung gerechnet, doch die 50€ waren mehr als angemessen. So konnte ich mich endlich mit den neuen Reifen auf den Heimweg machen und auf der Landstraße den Unterschied zwischen unwuchtigen Winterreifen und frisch gewuchteten Sommerreifen erfahren. Zu Hause angekommen, lagerte ich die Winterreifen und ihre siffigen Felgen erstmal im Schuppen ein um sie zu einem späteren Zeitpunkt sauber zu machen.

Die erste 'richtige' Fahrt führte mich sogleich zum Baumarkt wo ich wichtiges Zubehör besorgte: Warndreieck, Abschleppseil, Überbrückungskabel und ein Sonnen/Eisschutz (für den Winter). So ging es den ganzen Tag durch die Gegend zu meinen Freunden und Bekannten, zum Getränkemarkt (Kofferraum ist ja groß!) und zur Waschstraße (Staub und Blütenstaub beseitigen).

Auf diese Weise kamen schon am ersten Tag über 100km zusammen. Bis Sonntag war dann auch schnell schon ein Drittel Spirt verheizt und ich konnte meinen ersten Durchschnittsverbrauch ermitteln. Der Wagen hat zwar einen Bordcomputer der auch den Durchschnittsverbrauch anzeigt, jedoch wich er deutlich von dem errechneten Realverbrauch ab. Für die 240km kann ich voller Stolz einen Verbrauch von 9,17L/100km verbuchen. Somit ist der Wagen trotz seines deutlich höheren Gewichts kein Schluckspecht und verbraucht im Vergleich zum Audi (8,7+L) garnicht so viel. Hoffentlich bleibt das auch so. Aber bei dieser Hitze wird der Dauerbetrieb der Klimaanlage (schön das es dich gibt!) sicherlich weitere Verbrauchsrekorde vereiteln.


Zulassungsebühr 42€
Nummernschilder 38€
Feinstaubaufkleber 6€
Reifen umstecken 50€
Volltanken (52L) 75€
Radkreuz 7€
Warndreieck 8€
Abschleppseil 12€
Überbrückungskabel 18€
Schnee+Sonnenschutz 2€
Scheibenwischer 36€
Waschstraße 6,50€
Autozeitung 1,50€
Schlüsseletui 3€

Insgesamt habe ich für die Zulassung, die Nummernschilder, das Zubehör, den Werkstattbesuch und das erste Mal (Voll-)Tanken 305€ ausgegen. Aber es hätte noch viel mehr werden können...zum Glück war dies nicht der Fall. Jetzt will ich erstmal nurnoch fahren und nicht weiter Geld in ein Stehzeug stecken.

3 Kommentare:

  1. Hey,

    jetzt hättest du fairer Weise nur noch erwähnen können, dass ich dir beim Reifenwechselversuch geholfen habe. Wenn die Reifen nicht so fest sitzen, dann wäre ich gerne wieder mit dabei.

    Lg Jakaster

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  2. Ich hab da noch was von den ersten Tagen des Omeeeega zu dem du nichts gesagt hast:

    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1303838/display/21436723

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  3. Ja gut, 'Wir' sind Jakaster und Comickus, die tatkräftige Unterstützung hat leider nichts genützt, aber beim nächsten Radwechsel komme ich darauf zurück ;-)

    Das Foto entstand gleich am ersten Tag und war nur durch die Hilfe von einigen Freunden (Ballast) möglich, da der Wagen sonst zusehr Ein- uns Ausfederte. Nochmal Danke an alle!
    Comickus

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