Samstag, 21. August 2010

Audi - weils mal nötig war!

 
Dem Omega haben wir in letzter Zeit in unserem Blog viel Aufmerksamkeit geschenkt. Deshalb haben wir beschlossen uns mal wieder etwas ausführlicher mit dem Auto zu beschäftigen, welches mit zu den Wurzeln des SZK gehört; dem Audi. Praktischerweise haben sich in diesem Sommer einige Probleme und Defekte angesammelt, welche wir beheben wollten. Darüber berichten wir euch in diesem Artikel.

Hitzeschweiß und Fingerpadder haben neben aggressiven Rheuma-Cremes des Vorbesitzers dafür gesorgt, dass nicht nur die Türgriffe anfangen sich zu häuten, sondern auch der Schaltsack seine besten Zeiten hinter sich gelassen hat. Ein Zustand der unserer Meinung nach unhaltbar ist, da dieser ebenso schnell zu beheben ist, wie man das Wort Schaltsack rückwärts buchstabieren kann. Es ist wirklich denkbar einfach.

1. Mit sanfter Gewalt und einem kräftigen Ruck nach links (entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn) lässt sich der Schaltknauf davon überzeugen seine festsitzende Position zu verlassen.


2. Der Kunstledersack wird von dem Plastikrahmen festgehalten. Dieser hat vorne zwei Haken, so dass nach Anheben des hinteren Rahmenteils dieser nach hinten herausgezogen werden kann.


3. Nun stülpt man den Sack auf „links“ und löst die vier Schrauben die den Rahmen zusammenhalten und löst den sektkorkenähnlichen weißen „Stöpsel“ ab, der den Sack auf dem Schaltgestänge fixiert.

4. Jetzt lässt sich der neue Schaltsack mit ein wenig Friemelei in den alten Rahmen einpassen. Wenn man nun noch den „Sektkorken“ wieder festschraubt ist das Gröbste getan.

5. Jetzt folgen die ersten beiden Schritte in umgekehrter Reihenfolge, d.h. der Rahmen wird in die Mittelkonsole eingefädelt und der Knauf (rechtsherum) aufgeschraubt. Hierbei ist zu beachten, dass er gerade stehen sollte. Der Sack soll kein Mehl halten, sondern nur schick aussehen. Der Knauf muss also nicht bis zum Anschlag gefestigt werden.


Betrachtet man sich nun den Innenraum, so muss man sagen, dass dieser kleine Fetzen „Leder“ die Gesamterscheinung des Autos um mehrere Jahre verjüngt wirken lässt (außer die von Gichtgriffel und Rheuma-Creme geschädigten Bestandteile des Autos, denen der letzte Gnadenstoß in absehbarer Zukunft noch bevorsteht, zerstören das Bild).

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Doch welche Bauteile haben im Sommer noch zu leiden? Mangels Klimaanlage hat ein Schiebedach im Sommer Hochkonjunktur. Ständig wird es geöffnet und zum Parken wieder geschlossen. Stadt- und Kurzstreckenfahrten tragen ihr übriges dazu bei. Seiner Akkordarbeit überdrüssig, meinte das Schiebedach seinen Dienst weiterhin nicht ordnungsgemäß ausführen zu können. Es blieb einfach mitten in seinen Vorgängen hängen. Bei Spontanniederschlägen ein äußerst fatales Erlebnis – bis wir die im Handbuch nicht näher erwähnte Notkurbel fanden und dem Loch im Dachhimmel eine nähere Bedeutung zukommen lassen konnten. Der Fehler scheint am Schalter des Schiebedaches zu liegen. Aus diesem Grund haben wir die Dachleute demontiert. Das geht auch einfacher als man zunächst denken mag. Einfach das „Glas“ der Innenraumleuchte abnehmen, die zwei Schrauben lösen und das Gehäuse aushaken und herausziehen.


Nun hängt das ganze Gerippe an zwei Strippen. Eine ist für die Stromversorgung der Innenraumleuchte(n), die andere ist für den Drehregler des Schiebedaches. Diese beiden müssen gelöst werden um zugunsten einer angenehmeren Arbeitsposition das Gehäuse in die Hand nehmen zu können. Dem ist einfach mit zwei Schraubendrehern (Falschdeutsch: Schraubenzieher) beizukommen. Allerdings sollte man vorsichtig sein, da im Laufe der Zeit das Plastik der Klipse leicht porös wird.

Es war ein Schock den wir erlitten, als wir den Schmutz auf den Platinen sahen. Das Kupfer mit dem alter dunkler wird, war uns bekannt. Dass aber ein solcher Schmier entstehen kann, in einem nahezu abgeschlossenen Behältnis, fern der Witterung, liegt jenseits unseres Verständnisses. Vielleicht sind die Dämpfe und Gase der Gichtgriffelcreme aggressiver als wir zunächst annahmen. Für tiefergehende Analysen empfiehlt sich der Kampfmittelräumdienst, den wir dann beim nächsten Mal kontaktieren werden.


Dem Schmutz konnten wir das Handwerk legen, indem wir mit Wattestäbchen und Bremsenreiniger die Leiterbahnen vom Schmutzfilm befreiten. Sowohl an dem Schalter selbst, die „Griffel“ (ohne Gicht) die die Leiterbahnen abtasten als auch die Scheibe, die weiterhin am Stecker verbleibt. Nun funktioniert das Schiebedach wieder einwandfrei und die nächste Hitzewelle kann kommen.

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Das letzte Tagesziel müssen wir etwas weiter herleiten. Alles fing damit an, dass die originalen Audisignalhörner (ohne Starkton) sich jämmerlich anhören und kein weiterer Teilnehmer im Straßenverkehr ihnen Beachtung schenkt. Dieser Mangel ist nicht nur optisch (vom Klang her) ein Manko, sonder stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Daher haben wir vom SZK bereits vor längerer Zeit die minderwertigen Originalsignalhupen gegen spezielle, aggressivere und vor allen Dingen schöner klingende Hupen ausgetauscht (daher im Steckbrief auch die Beschreibung: klingt wie ein Großer). Als jedoch auf weiter Flur mit einem Male ein Traktor den Weg schnitt und ein Einsatz der Hupen fällig gewesen wäre, versagten diese den Dienst. Es war ein dumpfes plärren zu hören. Einzig der Tieftöner gab Laute von sich und war nur unwesentlich vom Motorgeräusch zu unterscheiden. Zumindest schaute der Traktorfahrer nicht einmal aus den Augenwinkeln zu uns. Von diesem Erlebnis aufgerüttelt, beschlossen wir unsere modifizierte Signalanlage zu überarbeiten und dem Fehler auf den Grund zu gehen. Aber wie? Das wollen wir posthum in diesem Artikel berichten.

Die Hupen sind bei Audi konstruktionsbedingt äußerst unzugänglich platziert, so dass die komplette Stoßstange demontiert werden muss. Wir haben dann feststellen müssen, dass das doch recht einfach war. Zumindest dann, wenn die Stoßstange mitspielt und nicht so wie bei uns an der Fahrerseite verkeilte und man nicht erkennen konnte wo. Wir mussten auch zu unserer Überraschung nicht die Scheinwerfer demontieren, wie wir es zunächst angenommen hatten. Daher haben wir unsere Zeitplanung enorm verkürzen können.


Nachdem man die Gitter-Grill-Einsätze der Stoßstange mit äußerstem Kraftaufwand entfernet hat, muss man nur noch die zwei Schrauben, die sich dorthinter verbergen, mit einem Imbusschlüssel lösen. Zusätzlichen halten in den Radläufen mehrere Schrauben die Stoßstangenenden am Innenkotflügel fest. Wenn man diese löst, geht’s einfacher ;-) Eigentlich sollte man jetzt die Stoßstange „einfach“ aushaken und abnehmen können.

Jetzt hatten wir vollen Durchblick und konnten die knallroten Hupen untersuchen. Um die Nachbarschaft nicht unnötigem Lärm auszusetzen machten wir eine Messung mit dem Voltmeter, ohne angeschlossene Hupe. Käme vom Relais kein Strom an den Hupen an, so wäre dies unser Fehler. Aber das Voltmeter zeigte für beide Leitungen (sowohl Hochtöner als auch Tieftöner) 12,33 Volt an. An der Stromzufuhr konnte es also nicht liegen. Daher schlossen wir die alten Originalhupen an, die einwandfrei funktionieren, aber nach wie vor scheiße klangen.


Es stellte sich dann heraus, dass der Hochtöner innerlich kaputt ist und nicht zu reparieren ist. Für den logischen Kompromiss entschlossen wir uns den neuen, besseren und funktionierenden Tieftöner der knallroten Spezialhupen mit dem doch etwas quäkenden Hochtöner der Originalhupen zu kombinieren. Das Ergebnis konnte sich hören lassen und ist für einen Kompromiss durchaus passabel. Nun konnten wir die Stoßstange wieder montieren und den Tag glücklich „ausklingen“ lassen.

2 Kommentare:

  1. Sehr schön. Ein Auto in der Farbe hat so viel Liebe, Pflege und Zuwendung zwar gar nicht verdient, aber man braucht ja auch ein Übungsobjekt :D

    Habt ihr aber echt gut gemacht. Euch weiterhin viel Spaß bei sollchen Aktionen.

    Lg Jakaster

    PS: Wenn der Artikel übers Reifenwechsel kommt und die nicht gerade mit dem Rest des Autos zu einer unzertrennlichen Einheit verrostet sind, bin ich aber mit dabei.

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  2. Bis auf sehr wenige Ausnahmen, hat JEDES Auto Liebe,Pflege und Zuwendung verdient!
    Aber manchmal kommt einfach alles zusammen...
    Und Fensterputzen wird zur Schwerstarbeit ;-)
    Comickus

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