Auch wenn sicherlich alle durch die kleine Winterpause erleichtert waren, wissen wir doch ganz genau, dass es noch weiter geht und der nächste Schneefall und Frost nicht lange auf sich warten lassen. Doch wie kann man sich auf den Winter und seine Folgen einstellen?
Alles fängt schon morgens damit an das Auto von den Schneemassen zu befreien. Am besten gelingt dies mit einem Schneebesen - mit möglichst langem Griff. So muss man sich nicht gegen das Auto lehnen und die Kleidung bleibt sauber. Außerdem kann man bei kleineren Autos gleich die ganze Wagenbreite mit einem einzigen Wisch abräumen. Dabei gilt es auf einige Kleinigkeiten zu achten.
Mit vermutlich sehr hoher Wahrscheinlichkeit befindet sich bei den meisten Menschen der Feger IM Auto. Dies hat zur Folge, dass beim Versuch die Wagentür zu öffnen Schnee ins Wageninnere gelangt. Man sollte deshalb grob mit der Hand die rauhen Schneemassen beseitigen oder Feger außerhalb des Wagens aufbewahren.
Ein weiterer Grund den Schneebesen außerhalb des Autos aufzubewaren ist die potentielle Gefahr, die von einem einfrierenden Türschloss ausgeht. Hier zahlt sich eine elektrische Türschlossheizung aus, die beim Kauf des Neuwagens oft als individuelle Sonderausstattung gegen einen Aufpreis erworben werden kann. Als Alternative bieten sich Türschlossenteisersprays an, die im Automobilzubehör gekauft werden können. (Auch hier lohnt sich eine Minute des Nachdenkens, warum besagter Winterhelfer nicht im Auto aufbewahrt werden sollte. Ich vertraue darauf, dass Sie lieber Leser sicherlich die Antwort finden werden)
Desweiten muss darauf hingewiesen werden, dass es nicht ausreicht den Schnee von den Scheiben zu befreien (auch wenn es die meisten Autofahrer so machen). Auch das Dach und die Motorhaube müssen befreit werden, da beim Bremsen im harmlosesten Fall der nicht geräumte Schnee auf die Scheiben rutschen kann oder durch Beeinträchtigung des Verkehrs und anderer Verkehrsteilnehmer u.U. gefährliche und heikle Situationen mit sich bringen kann.
Wenn die Schneemassen nach langem Räumen beseitigt sind, kann man trotzdem noch nicht starten. Unter Garantie sind die Scheiben zugefroren! Sei es von Innen oder Außen - hier besteht Handlungsbedarf vorm Losfahren. Zwar ließe sich dieses durch eine Standheizung verkürzen oder einer Garage nahezu gänzlich beseitigen, jedoch ergeht es den Wenigsten PKW-Fahrern so. Für alle anderen heißt es dann: Eiskratzen. Auch hier macht sich die passende Ausrüstung bezahlt.
In milden Wintern und bei relativ kurzen Stillstandzeiten des Autos, findet sich an jeder Parkscheibe eine Seite, die für die Beseitigung der Eisschicht auf den Scheiben gedacht ist. Sollten sich jedoch die Dekaden im Minusbereich der Temperaturskala auf dem Thermometer häufen und die Eisschichten immer dicker werden, so wird man hier schnell an die Grenzen stoßen. Mit warmen Winterhandschauhen und möglichst großem Eiskratzer macht die Arbeit zwar auch nicht wesentlich mehr Spaß, aber es ist wesentlich angenehmer. Man sollte jedoch darauf achten nicht den Lack oder die Zierleisten zu verkratzen. Alle Scheiben müssen komplett vom Eis befreit werden! Kleine Gucklöcher ermöglichen keine Rundumsicht, stellen somit eine erhebliche Gefahr dar, und nicht beseitigte Eisflächen schaden im Falle der Benutzung der Wischergummis. Um die Arbeit zu erleichtern, kann man die Scheiben mit Enteisungsspray besprühen. Die Wirkung bei dickeren Eisschichten ist jedoch sehr begrenzt. Auch sollte man die Scheinwerfer und Rückleuchten kurz abfegen, da sich besonders auf größeren Stoßstangen viel Eis und Schnee sammeln und die Lichtausbeute beschränken kann.
Endlich im Auto kann es passieren, dass die Sicht immernoch schlecht ist. In diesem Fall sind die Scheiben wohl von Innen zugefroren. Dies passiert genau dann, wenn sich viel Feuchtigkeit im Fahrgastraum befindet. Oft bringt man diese Feuchtigkeit selbst mit in das Fahrzeuginnere. Vor dem Einsteigen also die Schuhe abklopfen und vom Schnee befreien und nasse Sachen nicht liegen lassen. Ist dies jedoch alles nicht der Fall und das Wageninnere ist trotzdem feucht, so kann dies auf Undichtigkeiten hindeuten. Angefangen bei den Dichtungsfolien in den Türverkleidungen über undichte Frontscheiben bis zum Wäremtauscher der Heizung, welcher Leck geschlagen hat, sind alle Eintrittstellen für Feuchtigkeit erdenklich.
Wenn das Auto erstmal schön feucht ist, empfiehlt sich ein Lufttrockner aus dem Baumarkt. In der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen und so erfüllt eine Schüssel mit Salz ihren Dienst als Provisorium, um den Wagen wieder trocken zu legen. Sofern die Scheiben nur beschlagen sind reicht es vollkommen aus die Heizung einzuschalten. Das Gebläse darf hierbei ruhig an die Belastungsgrenzen getrieben werden und unter Beweis stellen, zu was es fähig ist. Es gibt in diesem Fall oft eine sogenannte "Defrosta"-Funktion. Man kann jedoch zusätzlich das Fenster einen Spalt weit öffnen, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Die Heckscheibe verfügt ja bekanntlich über ihre markanten Heizungsspiralen.
Wer sich diese Arbeit ersparen will kann sein Auto schon am Tag vor dem Schnee oder Frost vorbereiten indem er es zudeckt oder wettergeschützt parkt. Wir haben verschiedene Varianten von Schutzplanen ausprobiert:
Die Isoliermatte für die Windschutzscheibe ist sehr leicht zu handhaben und gut im Auto zu verstauen. Sie schützt die Scheibe vor dem Vereisen, bedeckt bei größeren Automobilen jedoch nicht die ganze Sichtfläche, weshalb zu den Seiten hin durchaus weitergekratzt werden muss. Ganz wichtig ist hierbei zu beachten, dass diese Matte NICHT und unter keinen Umständen durch zusätzliches anheften der Scheibenwischerarme an die Scheibe gepresst wird. Es ist nahezu vorprogrammiert, dass die Wischerblätter festfrieren, schaden nehmen sowie die Funktion der Isoliermatte nicht mehr gewährleisten.
Die Halbgarage ist eine dünne (Zelt-)Plane, die alle Fenster und Teile des Kofferraumes abdeckt und morgens einfach vom Auto gezogen wird und so allen Schnee mitnimmt. Man sollte sie bloß nicht im Auto lagern da sie viel Platz braucht und ausserdem Feuchtigkeit ins Auto bringt.
Die Vollgarage hüllt das komplette Fahrzeug bis über die Stoßstange ein und macht es besonders leicht den Wagen morgens startklar zu machen. Einfach den Gummizug lösen und die Plane vom Auto ziehen - fertig. Auch hier ist die Lagerung ausserhalb des Autos zu empfehlen und die Montage zu zweit deutlich einfacher.
Wen man sich warm anzieht, das richtige Werkzeug benutzt und den Wagen schon am Vorabend vorbereitet, kann sich am Morgen viel Arbeit und vorallem Zeit sparen, die man dann für die (langsame) fahrt zu seinem Ziel gut gebrauchen kann.
Hinweis: Es macht kaum Sinn den Wagen im Stand "warmlaufen" zu lassen. Der Verschleiß wird unnötig in die Höhe getrieben und richtig warm wird der Motor ohne Belastung ohnehin nicht (und wenn, dann nur sehr langsam). Dann lieber sofort losfahren und den Wagen bei mittleren Drehzahlen auf Temperatur bringen, so spart man bares (Sprit)geld und schont die Umwelt. Wer unbedingt in ein warmes Auto einsteigen möchte, sollte überlegen eine Standheizung nachzurüsten. Oder als günstige Zwischenlösung eine beheizbare Sitzauflage kaufen die zumindest für etwas Wärme sorgt bis die Heizung volle Leistung bringt.
Nachdem die Fahrt durch das Schneechaos beendet ist, sollte man noch kurz die Eisbrocken aus den Radkästen lösen bevor sie zu groß werden und das Fahrzeug beschädigen können. Zum Abschluss hier noch einmal die einzelnen Schritte in einer ungeordneten Check- und Kontrolliste zusammengefasst:
-warme Kleidung und Handschuhe
-Schneebesen und Eiskratzer (ausserhalb aufbewaren)
-Enteisungsspray und Türschlossenteiser
-Isomatte oder Halbgarage hilfreich
-Wind und wettergeschützer Parkplatz von Vorteil
-Möglichst keine Feuchtigkeit ins Auto lassen
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