Eine sehr gute Frage: Was passiert, wenn die Batterie versagt? Nun, im Grunde passiert dann eigentlich garnichts (nennenswertes) mehr. Mit einem leisen Klicken des Anlassers und das schwächliche Aufleuchten der LEDs im Kombiinstrument, des unter Stromarmut leidenden Bordnetztes, muss der vom Schicksal gebeutelte Fahrwillige (Fahrer ist er ja nicht, weil das Auto nicht anspringt und fährt) nun feststellen, dass die Batterie versagt. Doch wie kann das sein?
Wenn wir mal den "Korintenkakker" heraushängen lassen, so haben wir es im Auto nicht mit einer Batterie zu tun, sondern mit einem Akku, genauer gesagt mit einem Akkumulator. Wenn wir noch mehr Korinten ausscheiden möchten, so nennen wir das Material, aus dem der Akkumulator besteht noch mit: Bleiakkumulator. Warum allerdings alle Welt von "Batterie" spricht, kann ich mir nicht erklären, denn der Akkumulator wird während der Fahrt geladen. Eine Batterie lässt sich nicht aufladen. Auf jedem Fall: dieser Akkumulator besteht aus mehreren Zellen, den sogenannten Halbzellen die über ein gewisses Stadardpotential verfügen. Innerhalb dieser Zellen findet eine chemische Reaktion statt (Redoxreaktion). Das Standardpotential ist die Fähigkeit dieses Akkumulators, bei dieser dort stattfindenden Reaktion eine gewisse Stromausbeute für uns bereitzustellen, denn dass ist letztendlich der von uns nützliche Effekt einer "Batterie". Eine Zelle erreicht dabei oftmals um die 2 Volt. Schließt man nun 6 Zellen (Halbzellen) zu einer "Batterie" zusammen, so ergeben sich die für uns nötigen 12 Volt.
Schon viel zu wenig, mindestens 11,8Volt nötig!
Sollte jedoch eine Zelle kaputt gehen, so dass die Reaktion im inneren der Zelle nicht mehr ordnungsgemäß stattfinden kann (Alter, Verschleiß), so ergibt sich eine Ausbeuteeinbuße, was unter Umständen dazu führen kann, dass der Akkumulator nicht mehr über ausreichend Energie verfügt, um das Auto zu starten. Bereits Spannungen knapp unter 12 Volt können erhebliche Schwierigkeiten beim Anlassen hervorrufen und je weiter wir uns von den angestrebten 12 Volt entfernen, desto schwieriger wird es, das Auto zu starten. Lange Standzeiten sind für die Batterie ebenfalls kontraproduktiv. Heimliche Verbraucher saugen der Batterie somit im Verborgenen alle reserven weg, so dass letzentlich nicht genügend Energie übrig bleibt, um das Auto zu starten.
Denn, man muss sich mal überlegen, wofür der Strom im Auto überhaupt benötigt wird. Auch wenn während der Fahrt die Lichtmaschine für den meisten Strom verantwortlich ist, so muss im Startmoment das gesamte Elektroaufgebot von der Batterie gestemmt werden. Und das ist einiges:
1. Der Anlasser wird elektrisch betrieben und hat durchschnittlich um die 2 PS Leistung. Diese braucht er auch, denn schließlich muss er den Motor trotz Kompression andrehen und somit zum Anspringen verhelfen. Hier ist auch meist der Knackpunkt. Oftmals reicht die Energie der "leeren" Batterie gerade dazu aus, dem Anlasser einen leichten Kick zu geben, welches wiederum das kurze Klackgeräusch ist.
2. Die Zündanlage, die letztendlich das Gemisch entzündet. In der Zündspule muss eine Hochspannung induziert werden, damit das stark verdichtete Kraftstoffgemisch schließlich durch die Zündkerze gezündet werden kann.
3. Die Steuerzeiten für die Zündanlage, sowie für die Benzineinspritzung, regelt ein Steuergerät, welches ebenfalls Strom benötigt.
4. Die Benzinpumpe, die das Benzin aus dem Tank zum Motor fördert, benötigt ebenfalls ausreichend Strom um auf Touren zu kommen und einen entsprechend starken Kraftstoffdruck aufzubauen.
5. Hinzu kommen noch endlos weitere elektrische Verbraucher, wie Bordcomputer und nicht-ausgeschaltete Radiogeräte, elektronische Lenkhilfen und ähnliche Verbraucher, die an den Nerven einer Batterie ziehen.
2. Die Zündanlage, die letztendlich das Gemisch entzündet. In der Zündspule muss eine Hochspannung induziert werden, damit das stark verdichtete Kraftstoffgemisch schließlich durch die Zündkerze gezündet werden kann.
3. Die Steuerzeiten für die Zündanlage, sowie für die Benzineinspritzung, regelt ein Steuergerät, welches ebenfalls Strom benötigt.
4. Die Benzinpumpe, die das Benzin aus dem Tank zum Motor fördert, benötigt ebenfalls ausreichend Strom um auf Touren zu kommen und einen entsprechend starken Kraftstoffdruck aufzubauen.
5. Hinzu kommen noch endlos weitere elektrische Verbraucher, wie Bordcomputer und nicht-ausgeschaltete Radiogeräte, elektronische Lenkhilfen und ähnliche Verbraucher, die an den Nerven einer Batterie ziehen.
Sollte es daher einmal zur Panne kommen und die Batterie versagt, so sollte man sich zu helfen wissen. Oftmals kann man noch etwas Restenergie aus dem Akkumulator herausholen, in dem man alle Verbraucher ausschaltet (wie zum Beispiel das nicht ausgeschaltete Abblendlicht, welches die Batterie lerrsaugte), die Batterie etwas ruhen lässt und gezielt einen initialzündenden weiteren Versuch unternimmt. Sollte diese Variante bereits funktionieren, so darf man sich glücklich schätzen und sollte nun tunlichst Wert darauf legen, den Motor nicht abzuwürgen .... mist. (Das passiert dann wohl doch in den meisten Fällen dann, wenn man es nicht gebrauchen kann).
Sollte dies nicht geklappt haben, was in den meisten Fällen der Fall ist, gibt es viele Autofahrerweisheiten, die jedoch auf moderne Autos nicht zwangsläufig übertragbar sind. Bei alten Autos (Käfer & Co) konnte man durch Anschleppen noch einiges bewirken. Die Zündung wird eingeschaltet und das Fahrzeug in Bewegung gesetzt (Leerlauf und schieben bzw. schleppen). Bei ausreichender Geschwindigkeit wird im zweiten Gang eingekuppelt, welches hoffentlich dem Motor einen "Anstoß" und die Motivation gibt anzuspringen, da hier das "Anschleppen" und das plätzliche einkuppeln die Aufgabe des Anlassers übernimmt. Aber Vorsicht. Diese Startmethode ist nicht zu unterschätzen. SIE BIRGT GEWISSE IMPONDERABILIEN (Unwägbarkeiten)!!! Was passiert, wenn beim Einkuppeln der Motor nicht startet, das Auto sich demzufolge auch nicht fortbewegt und daher urplötzlich stehen bleibt? Die Anschieber laufen im wahrsten Sinne des Wortes Gefahr in das stehende Auto zu laufen und können sich ernsthafte Verletzungen zuziehen. Zudem bieten die meisten "Pannenorte" kaum den nötigen Platz oder die verkerhsgünstigen Gelegenheiten zum Anschieben/schleppen. Außerdem besteht ein erhebliches Risiko dabei den Katalysator an modernen Fahrzeugen "zu zerstören", wie die Hersteller davor warnen. Insgesamt sollte man daher Abstand von dieser Methode nehmen.
Die sicherste Methode ist das Überbrücken mittels Starthilfekabel, vorausgesetzt man macht es richtig. Und zwar wie folgt. Zunächst verbindet man die beiden Pluspole von Spender und Geber miteinander. Dieses sollte immer die erste Amtshandlung in dieser Absicht sein:
Plus (Nehmer) - verbinden mit -Plus (Spender)
Minus (Spender) - verbinden mit - Minus (Nehmer)
Es ist wichtig immer die Pluspole beider Fahrzeuge VOR den Minuspolen zu verbinden. Wenn man es andersrum macht und zuerst die Masseverbindung (Minus) herstellt und dann mit dem Pluskabel ein (leitendes) Karosserie- oder Motorenteil berührt kommt es zum Kurzschluss der die Bordelektrik und Steuergeräte zerstören kann.
Alternativ kann man die Klemme des Überbrückungskabels für den Minuspol auch "an Masse" legen, also an Karosserie und Motorblock. Diese sind nämlich "über Masse" mit dem Minuspol der Batterie verbunden, so dass es keinen Unterschied macht, ob man den "minusseitigen" Weg über die Masse geht oder das Überbrückungskabel direkt am Minuspol der Batterie anschließt. Letztendlich führen nicht nur auf der Landkarte viele Wege nach Rom, sondern auch viele Wege zum Minuspol an der Autobatterie.
Nun sollte man das Spenderfahrzeug starten, damit die zu gebenden Leistung nicht in Gänze von der Batterie gezogen wird, sondern diese noch Unterstützung von der Lichtmaschine bekommt. Erst dann sollte man das Nehmerfahrzeug starten. Sobald dieses läuft, kann man beginnen die Kabel IN UMGEKEHRTER REIHENFOLGE wieder zu lösen. Also erst die Minusklemmen lösen und dann die Plusklemmen. Da die Minusklemmen spannungsführend sind, sind sie als "potentielle Gefahrenquelle" zuerst abzuklemmen. Die Plusklemmen sind - wie eben schon beschrieben - elektronenarm, so dass hiervon kaum eine "potentielle Gefahr" ausgehen kann.
Und diese Situationen kommen und gehen schneller als man denkt. Daher sollte man immer ein geeignetes Überbrückungskabel im Auto haben. Wenn auch nicht als Opfer, dann als Spender. Niemand möchte gerne irgendwie liegenbleiben und es zählt ebenfals zur christlichen Nächstenliebe, wenn man sich einer armen Autofahrerseele annimmst und seine Quasi-Bürgerpflicht erfüllt.
Beim Kauf eines Starthilfekabels ist jedoch darauf zu achten, dass man sich nicht von Preis, Farbe und Form täuschen lässt. Hier gibt es viele schwarze Schafe. Ein Kabel muss die Spannung nämlich aushalten können und benötigt deshalb einen bestimmten Querschnitt (Dicke). Je dicker ein Kabel, desto mehr Strom kann übertragen werden. Daher ist generell im Fahrzeugbau die Dicke der Leitungen entscheidend. Da man beim Überbrücken die Kabel direkt an der Spannungsquelle anschließt, sollte man hier nicht sparen und auf qualitativ hochwertige Kabel zurückgreifen. Ist die Kupferleitung im Kabel zu dünn, so beginnen diese aufgrund der Hitzeentwicklung zu schmoren und können im schlimmsten Fall in Flammen aufgehen. Daher sollte man beim Kauf überprüfen, ob man auch für sein Geld viel Kabel bekommt.
Ein einfaches Kaufkriterium sollte daher nicht zwangsläufig die Dicke des "Starthilfekabels" sein. Denn Kunststoff ist billig und so können die Herstellerfirmen die wenigen Kupferleitungen des eigentlichen Kabels mit ordentlich Kusntstoff ummanteln, so dass dieses kaum auffällt. Es gibt daher zwei Kriterien, die für die Qualität eines Kabels sprechen: Gewicht und Formbarkeit. Besitzt ein Überbrückungskabel im Inneren viele Kupferlitzen, ist also im Querschnitt dicker, so wächst das Gewicht mit. Ein qualitativ hochwertiges Überbrückungskabel ist daher eindeutig am Gewicht zu erkennen. Sollten Herstellerfirmen auf Plastik zurückgegriffen haben, so bringt das Kabel weniger bis kaum Gewicht auf die Waage. Ein weiters Kriterium ist die Verformbarkeit (Duktilität). Dadurch bedingt, dass qualitativ hochwertige Kabel im Inneren viele Kupferlitzen haben, lässt sich ein Überbrückungskabel schlecht verformen. Es hat eine gewisse Steifigkeit, so dass das Zusammenlegen, Rollen o. ä. schwerer möglich ist.
Mit diesen Informationen gewappnet kann die nächste Panne wohl kommen. Oder besser doch nicht? Wie dem auch sei: Weidmanns Heil. Oder heißt das bei Autofahrern anders? Pannenglück? Ihr wisst schon was ich meine ;-)
Bei diesem BMW versteckt sich die Batterie im Innenraum. Doch im Motorraum sind extra Anschlüsse zum Überbrücken.
Nun sollte man das Spenderfahrzeug starten, damit die zu gebenden Leistung nicht in Gänze von der Batterie gezogen wird, sondern diese noch Unterstützung von der Lichtmaschine bekommt. Erst dann sollte man das Nehmerfahrzeug starten. Sobald dieses läuft, kann man beginnen die Kabel IN UMGEKEHRTER REIHENFOLGE wieder zu lösen. Also erst die Minusklemmen lösen und dann die Plusklemmen. Da die Minusklemmen spannungsführend sind, sind sie als "potentielle Gefahrenquelle" zuerst abzuklemmen. Die Plusklemmen sind - wie eben schon beschrieben - elektronenarm, so dass hiervon kaum eine "potentielle Gefahr" ausgehen kann.
Und diese Situationen kommen und gehen schneller als man denkt. Daher sollte man immer ein geeignetes Überbrückungskabel im Auto haben. Wenn auch nicht als Opfer, dann als Spender. Niemand möchte gerne irgendwie liegenbleiben und es zählt ebenfals zur christlichen Nächstenliebe, wenn man sich einer armen Autofahrerseele annimmst und seine Quasi-Bürgerpflicht erfüllt.
der klägliche Rest von billigen Überbrückungskabeln
Beim Kauf eines Starthilfekabels ist jedoch darauf zu achten, dass man sich nicht von Preis, Farbe und Form täuschen lässt. Hier gibt es viele schwarze Schafe. Ein Kabel muss die Spannung nämlich aushalten können und benötigt deshalb einen bestimmten Querschnitt (Dicke). Je dicker ein Kabel, desto mehr Strom kann übertragen werden. Daher ist generell im Fahrzeugbau die Dicke der Leitungen entscheidend. Da man beim Überbrücken die Kabel direkt an der Spannungsquelle anschließt, sollte man hier nicht sparen und auf qualitativ hochwertige Kabel zurückgreifen. Ist die Kupferleitung im Kabel zu dünn, so beginnen diese aufgrund der Hitzeentwicklung zu schmoren und können im schlimmsten Fall in Flammen aufgehen. Daher sollte man beim Kauf überprüfen, ob man auch für sein Geld viel Kabel bekommt.
Ein einfaches Kaufkriterium sollte daher nicht zwangsläufig die Dicke des "Starthilfekabels" sein. Denn Kunststoff ist billig und so können die Herstellerfirmen die wenigen Kupferleitungen des eigentlichen Kabels mit ordentlich Kusntstoff ummanteln, so dass dieses kaum auffällt. Es gibt daher zwei Kriterien, die für die Qualität eines Kabels sprechen: Gewicht und Formbarkeit. Besitzt ein Überbrückungskabel im Inneren viele Kupferlitzen, ist also im Querschnitt dicker, so wächst das Gewicht mit. Ein qualitativ hochwertiges Überbrückungskabel ist daher eindeutig am Gewicht zu erkennen. Sollten Herstellerfirmen auf Plastik zurückgegriffen haben, so bringt das Kabel weniger bis kaum Gewicht auf die Waage. Ein weiters Kriterium ist die Verformbarkeit (Duktilität). Dadurch bedingt, dass qualitativ hochwertige Kabel im Inneren viele Kupferlitzen haben, lässt sich ein Überbrückungskabel schlecht verformen. Es hat eine gewisse Steifigkeit, so dass das Zusammenlegen, Rollen o. ä. schwerer möglich ist.
Wenn man sich lieber selbst Starthilfe geben will...
So kurz vor der Prüfung noch ein spannender neuer Artikel. Sehr löblich aber auch etwas warghalsig, oder? Aber es war richtig super heute und bald lässt der Stress bei mir hoffentlich auch nach und dann legen wir wieder so richtig los. Beim Lesen habe ich gerade noch richtig was gelernt. Vielen Dank!
AntwortenLöschenLg Jakaster
Danke für den interessanten Artikel. Interessant auch der Klugscheißermodus. Habe noch nie drüber nachgedacht, dass es eigentlich keine Batterie, sondern ein Akku ist...
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