Nur weil der eine Ami-Schlitten nicht rechtzeitig repariert werden konnte, heißt das nicht das wir ohne fahrbaren Untersatz für das Musikbox und Straßenkreuzer Festival in Kaunitz sind. Solange unsere Krankenversicherung für einen Cadillac Krankenwagen reicht, haben wir keine Sorgen im Leben. Ausser vielleicht das wir ein paar Regentropfen abbekommen. Aber das hält uns nicht davon ab Hedwig aus der Garage zu holen. So ein Heimspiel lässt man sich doch nicht entgehen.
Bedingt durch unsere Teilnahme an der Oldtimer Rallye in Oelde am Samstag, können wir leider nur am Sonntag nach Kaunitz fahren. Dadurch haben wir ganz klar den besten Tag verpasst. Das wussten wir schon beim ersten Blick in den wolkenverhangenen Himmel über Kaunitz und weil den ganzen Vormittag ein Amischlitten nach dem anderen vor unserer Haustür entlang Richtung Autobahn davon fuhr. Aber es nützt alles nichts. Wenn wir den Cadillac schon mal zur Verfügung haben wollen wir ihn auch fahren.
Immerhin ist es bis auf ein paar große Pfützen in Kaunitz im Moment noch ziemlich trocken. Eintritt brauchen wir am Tor keinen zu bezahlen (Amerikaner bis Bj.1979 inkl. 2 Personen sind frei) und finden direkt dahinter schon einen passenden Stellplatz. So leer haben wir den vorderen Parkplatz schon lange nicht mehr erlebt. In den letzten Jahren waren wir entweder gar nicht da oder das Wetter war einfach optimal. Das kann leider nicht immer so gut laufen. Sehr schade auch für die Musiker auf der Bühne die trotz wenigen Zuschauern und miesem Wetter trotzdem gute Laune verbreiten. Mal schauen ob sich auf dem restlichen Areal noch ein paar Fahrzeuge versteckt haben.
Gefühlt sind es vielleicht noch 30 Fahrzeuge die einzeln verstreut oder in Gruppen zusammengerottet stehen. Die meisten Besucher sind entweder schon weg oder gerade dabei ihre letzten Klamotten zusammenzupacken. Bei diesem Wetter hunderte Kilometer nach Hause zu eiern macht wirklich keinen Spaß. Vom Zeitaufwand den Lack und Chrom wieder zum strahlen zu bringen ganz zu schweigen. Wir verziehen uns derweil in die Halle und klappern die Verkaufsstände ab. Für eine Jukebox oder Neonschild in 3x3m reicht unser Platz und Budget leider nicht aus. Aber ein neuer Petticoat samt zugehörigem Kleid und Accessoires musste dann doch sein.
Bevor der Regen wieder losbricht laufen wir zurück zur Ambulanz und drehen eine abschließende Runde um die Halle und durch den Wald dahinter. Hier stoßen wir auf einen Seelenverwandten in Form eines 197er Barkas B1000 aus der DDR. Das Fahrzeug gehörte zur "Schnelle Medizinische Hilfe" und war dort als Rettungswagen unterwegs. Mit deutlich weniger Platzbedarf und Motorleistung wird im Innenraum vermutlich mehr und besser gearbeitet als in Hedwig. Dafür haben wir eine Klimaanlage und Aschenbecher für die Sanitäter.
Das können wir auch wenn der Wagen ziemlich alt ist und nur selten bewegt wird einfach nicht tolerieren. Neben dem Umweltschutz haben wir auch keine Lust ständig Motoröl aufzufüllen. Die Ursache ist zum Glück relativ banal; der Öldruckschalter ist undicht. Das selbe Problem hatten wir schon bei diversen anderen (und deutlich jüngeren) Autos im SZK Fuhrpark erlebt. Normalerweise kauft man beim örtlichen Teiledealer für 5 bis 15€ den neuen Schalter und innerhalb von fünf Minuten ist er ausgetauscht. Wären wir gerade irgendwo in den Vereinigten Staaten könnte das vielleicht sogar klappen. Stattdessen müssen wir erstmal den Schalter importieren. So werden aus 3.50€ für das Teil schnell über 40€ inklusive Versand und Zollgebühren.
Nach fast einer Woche ist das Teil dann auch endlich bei uns angekommen. Jetzt müssen wir es nur noch austauschen. Dazu öffnen wir die Motorhaube, lösen die Flügelmutter vom Luftfilter auf dem Vergaser und heben ihn runter. Auf der Unterseite sind zwei Vakuumleitungen angeschlossen die wir vorsichtig abstecken um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Eine Schutzdecke auf dem Kotflügel können wir nur dringend Empfehlen da hier unter beengten Platzverhältnissen gearbeitet werden muss. Eigentlich sitzt der Öldruckschalter sogar fast gut zugänglich hinter der Ansaugbrücke, aber leider so tief und eng am Motor das man mit einem Maul- oder Ringschlüssel keine Chance hat ihn zu erreichen. Also brauchen wir eine passende Stecknuss, am besten möglichst lang und dünn. Natürlich in zölliger Größe.
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