Schon wieder ein Jahr her seit dem uns zu dritt mit dem roten Suzuki Samurai bei der Oldtimerrallye des AC Oelde beweisen mussten. Dieses Mal sind wir auch wieder mit von der Partie, aber mit voller Besatzung. Bis auf das Wetter kann uns jetzt nichts mehr aufhalten. Schließlich ist die Allradtomate noch ein bisschen besser vorbereitet als sonst. Mit einer frisch überholten Innenausstattung und einer brandneuen Oldtimerzulassung. Seit weniger als einer Woche trägt sie die neuen Schilder und startet nicht mehr in der Youngtimer-Klasse.
Am Samstag morgen versammeln wir uns in Oelde auf dem Vorstart-Parkplatz, die Fahrerin und der Beifahrer sind schon etwas eher da gewesen, haben die Dokumente checken lassen und sich ihre Startnummer abgeholt. Damit der originale Lack vom Suzuki nicht beschädigt wird, kommt wieder die Magnetfolie zum Einsatz, so können die Startnummern später wieder Rückstandslos entfernt werden. Anschließend folgt das Frühstück im Bürgerhaus. Bis zu unserer Startzeit dauert es noch eine kleine Weile.
Die nutzen wir natürlich Sinnvoll und schauen welche Fahrzeuge sonst noch so mit uns fahren werden. Von den theoretisch 116 Teams werden wir höchstwahrscheinlich nicht annähernd alle sehen können. Dafür ist diese Veranstaltung einfach zu groß und zeitlich auseinander gezogen. Das lässt sich organisatorisch leider nicht anders darstellen. In bestimmten Zeitblöcken darf man jeweils zur Dokumentenabnahme, Vorstart, Hauptstart usw. erscheinen. Im besten Falle sehen wir abgesehen von den Teams die unmittelbar vor und hinter uns in der Startfolge stehen, nur zur Mittagspause und Siegerehrung die anderen Teilnehmer und haben Zeit zum quatschen.
Am Ende ist es ja doch eine Motorsport Veranstaltung und wir haben auch ein bisschen Ehrgeiz uns zum Vorjahr zu verbessern. Dabei hilft es natürlich das wir mehr Leute im Auto sind und jeder mindestens einmal eine solche Rallye mitgemacht hat. Ehrlichweise sehen wir uns nicht annähernd irgendwo in der Nähe vom Siegertreppchen, aber das Ziel haben wir auch nicht. Noch nicht. Viele der Fahrzeuge die hier auf dem Parkplatz um uns herum stehen sind auch im letzten Jahr mit dabei gewesen. Ein paar neue Starter in der Youngtimer-Klasse fallen uns dann doch auf. Neben diversen BMW Z3 ist auch ein Ford Fusion dabei, ja auch die sind mittlerweile über 25 Jahre alt.
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Das trifft auch auf uns zu, denn jetzt müssen wir aufrücken und uns vor dem Torbogen am Start bereithalten. Noch ein paar nette Worte vom Kommentator und dann müssen wir auch schon los. Immerhin gibt es auf den ersten Metern in der Innenstadt wohl noch keine Baumaffen um die wir uns Sorgen machen müssen. Tatsächlich geht es einmal im Bogen Richtung Autobahn und dann mehr oder weniger direkt zu einem Bauernhof auf dem die erste Fahraufgabe auf uns wartet. Eine definierte Strecke zwischen zwei Lichtschranken muss möglichst exakt in der Vorgegeben Zeit durchquert werden.
Dank der Handy-App haben wir zumindest gute Chancen, sofern wir genau zur richtigen Zeit den Countdown starten und dann möglichst genau so fahren wie es angezeigt wird. Richtige Profis schaffen das auch mit einer Stoppuhr und Augenmaß, aber davon sind wir noch einige Jahre entfernt. Bis dahin nutzen wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel. Das ist zwar kein Garant für Erfolg aber es macht den Job des Beifahrers zumindest etwas leichter. Der Stress mit der Routenfindung ist schon groß genug.
Tatsächlich haben wir uns in diesem Jahr gefühlt deutlich weniger oft verfahren als beim letzten Mal. Vielleicht auch weil unsere Lieblingsecke direkt an der Autobahnabfahrt Oelde nicht mit auf der Route lag. Und mittlerweile klappt die Routenfindung gemäß Roadbook auch schneller. Das ist besonders von Vorteil wenn sich irgendwo an einer Fahraufgabe die Teilnehmer aufstauen und man vielleicht doch lieber ein bisschen Zeitreserve mitbringen will. Das war aber auch eher in der zweiten Tageshälfte ein Thema. Die größte Herausforderung vormittags war für uns die Fabrikhalle um die wir drei Runden mit drei unterschiedlichen Sollzeiten drehen mussten.
Weniger Zeitstress aber dafür navigatorisch sehr anspruchsvoll war das "Industriegebiet das Verrückte macht" wo wir planmäßig und präzise mehrere Runden durch eine Reihe von zehn(!) Kreisverkehren die unmittelbar angrenzen machen mussten. Während wir und die anderen Teams so durch die Landschaft rollen, auf mal mehr oder weniger glatten Straßen (wo die Allradtomate ihre Vorteile klar ausspielt) und mit vereinzelten Zuschauergruppen am Straßenrand die sich ihren Samstag damit Vertreiben uns zu beobachten, vergeht Stunde um Stunde bis es endlich Zeit für die Mittagspause ist.
Die Pause machen wir dieses Jahr zum Glück, in Anbetracht der sporadischen Regenschauer, in einer großen Fabrikhalle. Hier gibt es Kuchen und Getränke sowie eine Chance mal etwas abzuschalten und mit den anderen Teilnehmern zu plaudern. So manches Fahrzeug haben wir heute noch gar nicht zu Gesicht bekommen. Persönliche Favoriten sind neben dem Offroad T3 Bulli wohl der Ferrari 308 GTB. Ob es an der überragenden Geschwindigkeit oder dem Talent der Besatzung lag können wir nicht sagen, auf jeden Fall landete dieser Wagen auf dem 4 Platz der Gesamtwertung.
Wir nähern uns (nach weiteren 15 Seiten Roadbook, diversen Stempelstellen und Baumaffen auch dem Ziel. Noch eine letzte Fahraufgabe die wir gefühlt voll vergeigt haben und dann sind wir wieder da wo es heute Morgen losging. In der Innenstadt von Oelde. Das wohl verdiente Stiefelbier nehmen wir nicht direkt hier ein sondern erst nachdem wir einen Parkplatz am Bürgerhaus gefunden haben. Dort findet das Abendessen und die Siegerehrung statt. Leider werden wir heute Abend unplanmäßig noch Zuhause gebraucht, darum müssen wir einen Teil unseres Teams in Oelde am Tisch zurücklassen. Letztendlich hat es für den 47. Platz in der Gesamtwertung und 22. Platz in unserer Klasse gereicht. Das ist ausreichend Ansporn für uns auch im nächsten Jahr wieder mitzufahren.
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