Samstag, 22. Mai 2010

"Siehe da, es werde Licht!", sprach Meister Propper und sah, dass es gut war . . .

Man glaubt ja garnicht, wie wichtig das Licht ist und wie unsere Augen uns durch den Verkehr führen. Besonders im Dunkeln ist es sehr erfreulich wenn sich Licht und Sehkraft aufeinander verlassen können. Doch nach 21 Jahren Dauerbestrahlung ist auch der robusteste Scheinwerfer hinüber - wobei das Wort robust bei diesen hier verbauten Dingen wohl ein Fauxpas darstellen würde. Neben der ringsumher herrschenden Dunkelheit funzelte ein Sparlicht vor sich hin - so könnte man meinen.


Zuerst dachten wir, es könnte mit dem Dreck der Jahrzehnte zu tun haben, die sich unbemerkt an den Dichtungen und ähnlichem vorbei in den Innenraum des Scheinwerfers geschlichen haben um sich dort auf den Reflektor abzulegen. So fanden wir im Internet auch schnell eine Anleitung zum Säubern der Scheinwerfer, welches wir als erste Instanz auch sofort zur Rate zogen. Der Autor war positiv überrascht von seinem Ergebnis. Warum sollten wir also auf einen Misserfolg spekulieren?



Um einen Vorher-Nachher-Effekt feststellen zu können, machten wir in besagt schwarzer Umnachtung jenseits der Tagesschauuhrzeit Fotos und waren entsetzt. Auf der linken Seite schien absolut garnichts aus dem Scheinwerfer zu dringen. Hier muss ja wohl eine Menge dreck sein. Doch mit Dreck war dies alleine nicht mehr zu begründen. Theoretisch hätte hier der Scheinwerfer dermaßen verstellt gewesen sein müssen, was er aber garnicht war. Es offenbarte sich uns alles ganz anders.




Bei der Säuberung sahen wir schon die milchigen Schlieren auf dem Glas, welches vom Steinschalg der letzten 270.000 Kilometern deutlichen Spuren aufwies und den matten Reflektor, der im Glanz nicht mehr mit unserer Hausgebrauchs-Alufolie konkurrieren konnte. Bei genauerem Hinsehen sahen wir auch den Grund, warum auf der linken Seite die Lichtausbeute so dermaßen gering war. Die Hitzeentwicklung im Inneren des Projektionsscheinwerfers hatte den Belag des Reflektor zum Schmoren gebracht. Auf der einen Seite, hatte sich der aufgedampfte Silberbelag teils ganz entfernt und der weiße Kunststoffträger aus dem der Reflektor gefertig war, kam zu Tage.

Hier kam jede Hilfe zu spät. Selbst unsere Glanzmeister-Aluminiumfolie hätte da aus Fairness eines jeden Invaliden gegenüber den Wettkampf aufgegeben. Es mussten neue Scheinwerfer her. Doch bei den Preisen ist es unglaublich, wie sich solche Scheinwerfer halten können. Ein einzelner Abblendlichtscheinwerfer-Einsatz kostet im Original von einer gut vertrauten Lippstädter Firma 140 Euro. Für beide Abblenddlichter entspräche das 280 Euro. Und die Fernlichtscheinwerfer hätten es auch sehr nötig gehabt. Da kamen die Billigimitate aus Taiwan sehr recht. Hier gibt es für 50 Euro für jede Seite den Abblendlichtscheinwerfer, den Fernlichtscheinwerfer und die gesamte Rahmenhalterung. Alles war in diesem Moment besser als diese Funzeln.

Aus dieser Verzweiflung heraus, kamen dann auch bereits zwei Tage später via Post die Billignachbauten aus Taiwan an. Man merkte direkt den doch qualitativ geringeren Anspruch. Das Loch im Reflektor war nach Aufbringung der silbern-reflektierenden Schicht ausgesatnzt worden - offenbar mit einem etwas stumpfen Stempel. Auch das Plastik generell machte optisch einen minderwertigen Eindruck. Wenn ich mir jedoch das Original betrachte, so muss ich sagen, dass sich dieses auch nicht mit Glanz und Gloria überschütten kann. Jedoch machte die Optik im Scheinwerfer selbst einen absolut reinen und "glasklaren" Eindruck. Der milchige Schleier fehlte und unsere Annahme wurde bestätigt, dass alles andere besser ist, als vorher. Sogar die Leuchtweitenregulierung war vorbereitet.

Der Ausbau der alten Scheinwerfer gestaltete sich als zunächst recht schwierig, da im dichten Dunkel des Motors die Schrauben recht gut versteckt sind. Zwei Schreiben am Blinker (oben und unten), eine mit Blecht an der Karosserie (von hinten) und dreie von vorne. Schon hält man den gesamten Rahmen samt Scheinwerfern in den Händen. Beim Ablösen der Blinker entstand jedoch das nächste Problem. Die 21 Jahre sind auch am Kabelbaum nicht spurlos vorbeigezogen, so dass die Plastikstecker und Buchsen an den Lampe so spröde waren, dass die Klippse beim bloßen Berühren zerfielen und wenig später der Fernichtstecker auf der rechten Seite nahezu vollständig zerbröselte.



Nun mussten die Billignachbauten ersteinmal aufbereitet werden. Wichtig ist hierbei der Vermerk: SCHMEISST BLOSS DIE ALTEN SCHEINWERFER NICHT SOFORT WEG UND LASST SIE BLOSS HEIL, IHR WERDET SIE SICHERLICH NOCH BRAUCHEN! Und das meine ich wirklich so. Sobald ihr die Stellmotoren der leuchtweitenregulierung gerettet habt (sofern sie noch funktionieren) ist Vorsicht bei der Anbringung geboten. Die Einsteckschlitze am Aufsatz sind anders positioniert, so dass man den alten Aufsatz recyclen muss. Sobald dann auch die neuen mitgeliferten stellschrauben in modifivierter Form angebracht und mit dem Kugelgelenk montiert wurden, können in umgekehrter Reihenfolge die Scheinwerfer wieder montiert werden.




So sieht das Auto schon besser aus. Aber jetzt kommt das Problem mit dem Einstellen des Lichtes. Entweder man hat eine Werkstatt in der Nähe die für einen kleinen Obulus und mildtätiger Gabe für die Kaffeekasse die Scheinwerfer mittels eines Messgerätes einstellt, oder aber man verfügt über folgende Anleitung verfügt:

A N L E I T U N G - S C H E I N W E R F E R E I N S T E L L E N

Man sucht sich eine Wand und stellt sich orthogonal im rechten Winkel, bzw. mit der Stoßstange parallel zur Wand im Abstand von 5 Metern zu ihr hin. Das alles sollte auf einem ebenen Untergrund passieren. Nun misst man den Abstand vom Boden bis zur Mitte der Abblendlichtscheinwerfer und trägt dies mittels einer Linie an der Wand gegenüber auf. Fünf Zentimeter unterhalb dieser ersten Linie zieht man eine Zweite. An der Wand wir ebenfalls die Wagenmitte markiert und von dort aus auf der obersten Linie die Entfernung von Wagenmitte bis zu den Fernlichtscheinwerfern abgetragen. Auf der Linie darunter die der Abblendlichtscheinwerfer. Beim Einstellen der Fernlichtscheinwerfer ist darauf zu achten, dass das Lichtzentrum in den markierten Punkten der Fernlichtscheinwerfer liegt. Bei den Abblendlichtscheinwerfern ist es nun wichtig, dass die Höhe reguliert wird. Sie Abblendlichtscheinwerfer sollten mit der untersten Linie abschließen.

1 Kommentar:

  1. Hey,

    das ist ja schon sehr viel Text. Vielleicht solltet ihr euch ein bisschen kürzer fassen. So ist das doch sehr anstrengend.

    Außerdem warte ich sehnsüchtig auf neue Umfragen und Artikel. Wo bei mir doch so viel passiert :D Ihr müsst euch dochmal mitreißen lassen.

    Lg Jakaster

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