Aller Unfälle Anfang im Winter 2009
Und ich hab es kommen sehen! Und all die anderen größeren und kleineren Karambolagen denen wir im SZK beigewohnt haben, lassen uns mittlerweile mit einer gewissen Routine auf Unfälle reagieren. Für alle die weniger oft betroffen sind hier mal der ganze Akt nach der Kollision vom Unfall zur Reperatur.
Aber wenn nun doch was passiert ist. Wie soll ich mich nach einem Unfall verhalten? Wie verletzte versorgt werden und die Absicherung der Unfallstelle haben wir alle mal in der Fahrschule gelernt. Aber was ist mit dem Papierkram nach der Kollision? Soll ich alles aufschreiben, muss ich die Polizei rufen? Oder soll ich einfach der Versicherung alles überlassen und abwarten was passiert?
Das zweite Mal und gleich ein Totalschaden (†Omega #1)
Nachdem der Rauch sich gelegt hat und alle wirklich relevanten Dinge geregelt sind (Verletzte versorgen, Auto aus dem Weg schaffen) sollte man sich die Personalien der beteiligten Person(en) notieren. Eigentlich würde es schon reichen der eigenen Versicherungsgesellschaft das Kennzeichen vom Auto der jeweiligen Person zu übermitteln. Doch manchmal kann besser sein die Versicherung nicht zu benachrichtigen. Da sonst eine (speziell für junger Fahrer) eine extreme Verteuerung der Beiträge befürchten muss, die die Reperaturkosten übersteigen könnten.
Sollten sich alle beteiligten Parteien einig über den Unfallhergang und die Schuldfrage einig sein könnte man einfach die Kontaktdaten austauschen und sich direkt über die behebung des Schadens einigen. Wenn man jedoch (was wahrscheinlich ist) uneins über die Schuld ist, schadet es nicht doch die Rennleitung einzuschalten und alles offiziell abzuhalten. Sicher ist sicher -auch wenn die Wartezeit manchmal sehr lang werden kann. Gerade bei Bagatellschäden ist diese Warterei häufig unangemessen. In keinem Fall sollte man die eigene Schuld zugeben und gar Schuldeingeständnisse unterschreiben. Dies ist nicht sinnvoll da man möglicherweise noch garnicht überblicken kann wie es genau zum Unfall gekommen ist.
Hat man sich entschieden fremde Hilfe nicht anzunehmen kann man zumindest Fotos vom Unfallort machen umd bei späteren Unklarheiten eindeutige Beweise vorlegen zu können. Dazu kann man sich auch Zeugen suchen die eventuelle Hinweise auf den Unfallhergang geben können. Name und Adresse merken!
Für die Notizen zu den beteiligten Personen sind wichtig: Name, Autokennzeichen, wenn möglich noch die Versicherungsnummer. All diese Informationen kann man sich auch leicht in den "Unfallkits" der Verischerungsgesellschaften aufschreiben die sich häufig mit den sonstigen Unterlagen im Handschuhfach befinden (sollten). Dort wird nochmals die Vorgehensweise beschrieben und alle wichtigen Telefonnummern (Zentralruf der Versicherer) sind dort vermerkt. So besteht weniger Gefahr etwas wichtiges zu übersehen und später Probleme bei der Schadensregulierung zu bekommen.
Lange nach dem der Unfall passiert ist und sich alles wieder beruhigt hat beginnt die Zeit der Schadensregulierung, sprich die Bezahlung der Reperaturen am Auto. Wenn man selbst keine Schuld am Unfall hat muss man nur geduldig sein und warten das sich der Unfallverursacher (bzw. dessen Versicherung) meldet und einen Gutachter schickt um die Kosten zu ermitteln. Die Versicherer lassen sich dabei gerne mal etwas länger Zeit. Wer die Sache etwas beschleunigen will darf auch einen eigenen Gutachter bestellen um die Schäden schätzen zu lassen. Diese Kosten MUSS die gegnerische Versicherung tragen.
Wenn der Gutachter seine Arbeit gemacht hat bekommt man ein Gutachten in welchem die Kosten für die Reperatur, der Zeitwert des Autos und sein Wiederbeschaffungswert aufgeführt sind. Sofern die Reperaturkosten den Zeitwert des Wagens überschreiten spricht man von einem Totalschaden. Dann bezahlt die Versicherung lediglich die Kosten für einen gleichwertigen Ersatz.
Falls wir noch nicht auf die Suche nach einem neuen Auto gehen müssen, dürfen wir unser Blech reparieren lassen und die Schäden durch die Versicherung bezahlen lassen. Allerdings bezahlt die Versicherung nur bis zum im Gutachten ermittelten Betrag. Wenns aus welchem Grund auch immer noch teurer wird, Pech gehabt! Andererseits kann man auch die Kosten senken und somit noch Geld rausbekommen. Im Gutachten wird nach einem bestimmten System der Umfang und die Kosten (Brutto) der Reperatur ermittelt. Diesen Betrag kann man sich auch direkt auszahlen lassen (Netto) und auf eigene Faust das Auto reparieren lassen Falls die Reperatur auch anders (=günstiger) durchgeführt werden kann, spart man Geld ein das man trotzdem ausbezahlt bekommt! Allerdings wird zunächst nur der Nettobetrag überwiesen. Wenn man anschließend Rechnungen vorweisen kann wird die Mehrwertsteuer auf diese Kosten ebenfalls erstattet (bis zum Preis im Gutachten).
Beispiel: Im Aktuellen Fall soll die Tür am Audi komplett erneuert werden da eine Abschnittsreperatur nicht möglich ist. Dazu muss eine neue Tür von Audi bestellt, lackiert und montiert werden. Ausserdem fällt noch jede Menge Kleinkram an wie zB neue Zierleisten, Dichtgummis und Clipse. Alles in allem belaufen sich die Kosten laut Gutachten auf rund 2608 € Brutto. Wenn wir nun "nach Gutachten" abrechnen überweist uns die Versicherung zunächst die 2191€. Wir kaufen davon allerdings keine neue Tür sondern holen uns für 150€ eine gebrauchte vom Verwerter in der passenden Farbe, so sparen wir beim Material und beim Lack. Sollten wir nun den Einbau von der Werkstatt durchführen lassen könnten wir uns die Mehrwertsteuer vom Rechnungsbetrag ebenfalls vom Versicher zurückholen -solange diese nicht über den rund 400€ aus unserem Gutachten liegt.
Wir hoffen das ihr nun wisst wie man sich direkt und auch später nach einem Unfall verhalten sollte. Wichtig ist die Ruhe zu bewaren und beim Umgang mit der Versicherung Geduldig zu sein. Es dauert einfach länger.
Danke schön. Den Artikel hab ich mir seit meinem kleinen Unfall gewünscht. Das letzte Bild werde ich mir ausdrucken und zusammen mit einem Stift ins Handschuhfach legen. Daran soll es nicht wieder mangeln.
AntwortenLöschenLg Jakaster