Immer dann, wenn der Omega über eine Bodenunebenheit schwebt, wie beispielsweise einem Gullidecker, Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher und ähnlichen Kalibern, wird das Gleiten jäh durchbrochen und aus dem Fahrwerk der Vorderachse ist ein unschönes Klappern zu vernehmen. Das war schon beim Kauf nicht zu überhören. Schon damals stand fest, das es nur die Koppelstangen sein können, eine typische Omegaschwachstelle. Auch der Omega vom Comickus hat im vergangenen Herbst die Koppelstangen austauschen müssen. Wie gut, dass diese "spottbillig" zu haben sind (ca. 30 Euro für das Paar). Jetzt, wo das Wetter zwei Tage lang leichte Frühlingsgefühle aufkommen ließ, nutzten wir die Gelegenheit um diese zu tauschen.
Im Vergleich: Alt und neu
Als erstes das Auto mit dem Wagenheber anheben und das Vorderrad abmontieren, damit man genügend Platz zum Arbeiten und auch die Möglichkeit zum Handtieren hat. Dann lässt sich auf einem Blick auch schon die Koppellage erkennen. Wir widmeten uns zuerst der linken Seite (Fahrerseite). Mit einem 18er Schlüssel ließen sich die Muttern mehr und weniger einfach lösen. Problematisch ist, dass die Koppelstangen in Gummi gelagert sind und die Schrauben sich demzufolge mitdrehen können. Man muss also gut mit dem zweiten Schraubenziehen gegenhalten. Allerdings sind nach 12 Jahren die Schrauben so festgegammelt, dass sich da nicht alles Teile so einfach zum Bewegen überreden ließen. Da musste schon ein bisschen WD40 herhalten, um die Teile vorweichen, bevor uns die Hammermethode mit einigen gezielten Schlägen weiter brachte.
Die alte Koppelstange, verbindet Stabilisator und Federbein
Es ist immer ratsam zuerst die untere Schraube der Koppelstangen zu lösen, da ansonsten der Stabilisator die Arbeit erschwert. Wir haben bei unserem Erstversuch natürlich direkt falschherum angefangen. Aber wir wussten uns zu helfen und konnten mit einer Holzlatte den Stabilisator leicht nach oben drücken, so dass wir die linke Seite schnell beenden konnten. Etwa Anderthalb Stunden dauerte die ganze Prozedur inklusive Aufräumen. Das Ergebnis ist verblüffend. Schon der Austausch der Koppelstange links brachte ein enorm verbesserte Fahrgefühl. Kein Klappern mehr. Nur von rechts ist noch ein stumpfes Poltern zu hören, welches auch die Karosserie durchdringt.
Beim Wechsel auf die rechte Seite fiel auf, dass die Koppelstange irgendwie anders ist. Hier passte auch nicht der 18er Schlüssel wie auf der linken Seite, sondern der 19er Schlüssel. Wie konnte das denn sein? Das muss eine andere Koppelstange sein. Der Ausbau war auch viel problematischer als auf der anderen Seite. Hier musste man nicht mit einem Schraubenschlüssel gegenhalten, sondern mit einem Imbus. Aber das ging nicht so leicht. Es war alles so festgegammelt, dass auch die Hammermethode keinen Erfolg brachte. Im Gegenteil: der Imbus gab schon sehr nach. Schließlich ist der Imbuskopf der Schraube so rund gewesen, das der Imbus keinen Halt mehr hatte und sich löste. So weit, so schlecht, aber wie kriegen wir nun in dieser fisseligen Umgebung die Koppelstange los? Die obere Schraube ging ohne Probleme zu lösen. Hier war die Mutter noch nicht so festgegammelt. Aber wie eben oben beschrieben, muss zuerst die untere Mutter los.
Hier kam dem Comickus der rettende Einfall: Eine Entlastungsbohrung. In 0,5 mm Schritten bohrten wir ein Loch in die Mutter, bis schließlich das Loch so groß war, dass von der Mutter nicht mehr viel übrig blieb. Nach etwa einer viertel Stunde Bohrarbeit war die Mutter schließlich am Ende ihrer Widerstandskräfte und lag am Boden. Schon an den Gewindegängen konnte man erkennen, wie tief der Rost am Material fraß und bereits einige Gänge des Gewindes erobert hatte. Kein Wunder, dass es so problematisch war. Nun noch schnell oben die Schrauben lösen und dann ging alles recht schnell. Die neue Koppelstange wieder rein und schon ist alles geschehen.
Die hält wieder die nächten Kilometer
Als beide alten Koppelstangen vor uns lagen, fiel sofort auf, dass es sich hier um zwei Unterschiedliche Koppelstangen handelte. Die linke Koppelstange, die wir zuerst ausgebaut hatten, war wohl noch die originale Koppelstange, die die vergangen 12 Jahre und bald 112.000 Km im Omega ihren Dienst verrichtete. Die auf der rechten Seite muss auch schonmal neu gekommen sein. Allerdings sehr verwunderlich, warum diese auch schon wieder so durchgenudelt war. Es bestätigt sich wohl doch der Fakt, dass die Koppelstangen im Fahrwerk des Omega schnell verschleißen. Wie gut, dass der Anschaffungspreis recht günstig und die Arbeit recht schnell getan ist. Nun fährt der Omega wieder munter weiter und gleitet wie auf Schienen, wie es einst die Werbung versprach. Kein klappern mehr. Eine Wohltat.
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