Montag, 13. Mai 2013

Teil 1: Alles eine Frage der Mechanik . . .

Jetzt ist es passiert. Nachdem in der vergangenen Woche die Anhängerkupplung schon aufbereitet und hergerichtet wurde, erfolgte in den letzten beiden Tagen der Einbau der Kupplung. Der Omega Caravan hat von jetzt an auch eine abnehmbare Anhängerkupplung montiert - nun ja, zumindest was die rein mechanische Arbeit des ganzen Prozederes betrifft. Die Elektrikfrage ist eine andere. Was waren das noch für Zeiten, als Fahzeuge im Handumdrehen mit einer solchen nachträglich bestückt werden konnten...



Prinzipiell sollte der Einbau genau so einfach gehen, wie bei den letzten Malen auch. Sehr benutzerfreundlich war hier ja der Mitsubishi. Man musste hier einfach nur den Kupplungsträger in den Holm schieben und verschrauben. Bei vielen anderen Fabrikaten diverser Automobilhersteller funktioniert dies ebenfalls so. Doch speziell beim Opel Omega ist der Aufwand, der hierfür betrieben werden muss, etwas größer. 




Nachdem der Kofferraum entleert und der Laderaumteppich hochgenommen worden ist, finden sich links und rechts neben der Reserveradmulde vorgestanzte Markierungen, durch die man Bohren muss. Auf der linken Fahrzeugseite vier Stück und auf der rechten zwei. Exakt an diesen Stellen muss jeweils ein Loch gebohrt werden. Laut Anleitung offiziell 25mm, allerdings reichten in unserem speziellen Fall auch locker 22m. Das Aufbohren macht man am besten mit einem (scharfen!) Stufenbohrer. Wenn das geglückt ist darf man bloß nicht vergessen ordentlich Grundierung über die Bohrung zu pinseln, um die entstandene "Wundstelle" gegen Rost zu schützen. Wenn der Anstrich etwas angetrocknet ist, kann man die Gegenplatten in die Löcher einführen. Sie passen übrigens nur in eine Richtung hinein. Ein Verwechseln der Einbaurichtung lässt sich also ausschließen. 




Allerdings fangen nun die Probleme an. Ohne weitere helfende Hände ist man hier schnell aufgeschmissen. Im folgenden Schritt müssen die Gegenbleche von unten angehalten und der Kupplungsträger aufgesteckt werden, ehe man diese mit Schrauben und Unterlegscheiben festschraubt. Das ganze jeweils links und rechts. Zur allgemeinen Erschwerung passt die Halterung des Trägers nicht am Tank vorbei. Nur mit grazilen Bewegungen, einem anderen Winkel und gezielten Hammerschlägen konnten wir den Träger am Tank vorbeibuchsieren. Die rechte Seite war danach kein Problem mehr und auch das vorher gelöste Tankband konnte nun wieder festgezogen werden. Diese Seite war also fertig.

Die Fahrerseite hing allerdings nur an einer Schraube in der Luft, denn an die anderen drei Schraubenlöcher kam man beim besten Willen nicht heran. Sie sitzen genau hinter Hitzeschutzblech des Endschalldämpfers. Scheinbar geht es wohl doch nicht, ohne den Auspuff und das Hitzeschutzblech zu entfernen. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn der Auspuff war so festgegammelt und der Endschalldämpfer hing auf dem Mittelschalldämpfer so fest, dass man meinen könnte, sie wären fest miteinander verschweißt. Also weiträumig improvisieren, die Halterungen der Auspuffanlage lösen, aushängen und immer schon nach links und rechts ziehen, damit man schließlich mit einer Knarre, drei Verlängerungen und einer 10er Nuss das Hitzeschutzblech erreichen konnte. 




Da! Endlich! Die Schraubenlöcher. Nun ging alles recht einfach. Der Kupplungsträger sitzt und ab jetzt alles wieder rückwärts: Hitzeschutzblech anschrauben und Auspuff wieder einhängen. Eine schwere Geburt. Nun noch schnell ein Loch in die Karosserie gebohrt für die Kabeldurchführung der Steckdose. Aber auch hier hat Opel bereits vorgestanzt. Mit dem Stufenbohrer war das wieder kein Problem. Ratz fatz durchs Blech. Schnell noch die Kabel durchs Blech führen, die Steckdose verkabeln, anschließen und festschrauben, den gesamten Rotz ins Fahrzeug legen und dann dringend Feierabend machen. In der Firma wäre der Schichtwechsel zur Nachtschicht schon längst vollzogen. Daher ging es gestern Mittag weiter. Steckdose weiter verkabeln und festschrauben, die Kabelleitungen weiter ins Innere verlegen (und verstecken), den Kabelsatz mit Kabelbindern befestigen, die Stoßstange wieder anschrauben, das Dämpfersystem aufstecken und die alte Stoßstange wieder befestigen. 



Aber, das geht ja auch nicht so einfach. Denn schließlich muss man nun an die Grundplatte herankommen können und irgendwo muss auch der Kugelkopf herausgucken können, also muss noch die Heckschürze einen Ausschnitt an der Stelle bekommen, an der in Zukunft die Anhängerkuppung hinaus in die Welt lukt. In der Regel befindet sich auf der Stoßstange bereits eine angedeutete Einsatzung die anzeigt, wo sich der Ausschnitt befinden muss. Mit ein wenig Fantasie und sehr viel Einbildungskraft konnten wir in der Patina der Stoßstange und des Drecks eine grau in grau Kontrastrierung feststellen.



Schnell noch das Metallsägeblatt an der Stichsäge eingelegt und schon konnte es losgehen (In dem Bild sieht man übrigens schon die nachgemalten Striche der grau-in-grau-Schattierung). Angeschraubt war die Stoßstange wiederum recht schnell. Da durch den Unfall eh untenherum noch alles verbogen ist und auch die Spreizniete nicht mehr an Ort und Stelle passten, muss hier in den kommenden Tagen weiter ausgebessert werden. Heute hieß es wohl erst: Hauptsache sie fällt nicht runter, was auch schon gewährleistet ist.



Falls sich jetzt jemand fragt, warum wir nicht auf den Zentralstecker zurückgegriffen haben, der findet die Antwort in der Fortführung, wenn wir uns dem elektrischen Teil widmen.

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