Wer ganz rational mit seinem Auto umgeht und darin nur ein lebloses Haushaltsgerät für den Personentransport sieht, kann nicht nachvollziehen warum manche Leute ihren Wagen für teures Geld reparieren lassen obwohl sie für die Hälfte schon gegen einen anderen ersetzen könnten. Beim SZK gibt es nur solche treuen Seelen die ihren Gefährten nicht im Stich lassen wollen solange es noch die kleinste Chance auf Verbesserung gibt. Der Audi stand dieses mal Sekundenlang auf Messers Schneide, als die Werkstatt ihren Kostenvoranschlag durchgab.
Und wenn sich die einst blütenweiße Mängelbilanz in kurzer Zeit dunkel verfärbt wird es auch für uns schwer zu begründen warum das Geld in den Erhalt und nicht den Ersatz investiert werden sollte. Gerade wenn das Auto mal wieder nicht anspringen will und mühsam in die Werkstatt geschleppt werden will, um hinterher ohne vernünftige Fortschritte wieder entlassen zu werden. Trotzdem wird die Flinte nicht so schnell ins Korn geworfen, die guten Tage und positiven Eigenschaften überwiegen immernoch.
Jetzt im Dezember sind viele Autos von unserer Seite des SZK-Fuhrparks mit der Hauptuntersuchung dran. Der PKW-Anhänger, der graue Siebener, der Audi. Im nächsten Monat dann mein Omega und der graue dreier BMW. Der Vectra wurde ja bereits im Herbst über die Hürden der Prüfung gehievt.
Auch der Audi wäre nicht ungeschoren durch die HU gekommen. Dafür gab es schon zu viele offensichtliche Mängel die eine frische Plakette verwährt hätten. Der undichte Auspuff, die festklemmende Bremse an der Hinterachse, die leisen Poltergeräusche von vorne rechts im Fahrwerk. Die undichte Tür, der besagte Temperatursensor und die normale Inspektion mit allem drum und dran.
Der Schock kam mit der Post in Form des offiziellen Kostenvoranschlages unserer Stammwerkstatt. Ganze 1478€ soll uns der Spaß kosten. Das ist definitiv mehr als der Wagen im Ist-Zustand wert ist. So kann das nicht funktionieren. Am Arbeitsumfang ließ sich nichts sparen. Die Stunden müssen investiert werden. Aber die Teile können auch was billiger sein.
Da sich der defekte Bremssattel nicht instandsetzen lassen werden würde, sollte gleich ein neuer her, und damit auch zwei neue Scheiben und vier neue Beläge -wenn schon denn schon richtig. Aber 175€ nur für den normalen Bremsenservice sind zu viel, identische Teile konnte ich im Internet für knappe 100€ bekommen. Das gleiche Spiel beim Auspuff, ein Flexrohr soll 162€ kosten, im Internet für 120€. So ging es durch die komplette Kostenaufstellung. Am Ende summierte sich die mögliche Ersparnis -bei identischen Bauteilen wie in der Werksatt- auf ganze 335€!
Für rund 1100€ wurden die Bremsen hinten gemacht inkl einem neuen Bremssattel und frischer Bremsflüssigkeit, die oberen Querlenker an beiden Achsen auf der Beifahrerseite und der Auspuff repariert. Und wie schon erwähnt gab es auch einen neuen Kühlmitteltemperatursensor der bisher gut zu funktionieren scheint.
Nach genau 5 Tagen in der Werkstatt (inklusive Arbeitsunterbrechung bis zur Teilelieferung) ist der A4 jetzt wieder auf der Straße und scheint sich die Behandlung echt verdient zu haben. Momentan gab es noch keinen neuerlichen Grund zur Beschwerde. Wenn das so bleibt war das Geld wirklich gut investiert. So können wir den nächsten zwei Jahren entspannt entgegenblicken. Und in dieser Zeit könnte man ja nochmal die restlichen Nebenbaustellen abarbeiten...
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