Karos Clio besitzt
Klarglas-Scheinwerfer, allerdings sind sie aus Kunststoff und trübe.
Das sieht nichtnur hässlich aus, es schadet auch der Sicherheit. Aus
blinden Scheinwerfern kommt auch kein vernünftiges Licht herraus.
Doch dieser Makel kann schnell behoben werden.
Seit mitte der 90er haben immer mehr
Autos keine Scheinwerfer mit Streuscheiben aus Glas, zum einen weil
die neuen Reflektoren selbige nichtmehr erforderlich machen (das Glas
schützt lediglich die Innereien vor Verschmutzung) und zum anderen
um die gebogene Form aktueller Frontmasken anzunehmen.
Mit diesen Vorteilen wurden leider auch
einige Nachteile erkauft. Nach vielen tausend Kilometern auf der
Autobahn haben Staub und Steinchen die Gläser quasi sandgestrahlt,
so dass das Licht nichtmehr gebündelt auf die Fahrbahn gelenkt wird
sondern diffus in alle Richtungen. Und selbst wenn das Auto nur
rumsteht altert der Kunststoff durch die UV-Strahlung und vergilbt.
Bei sehr extremen Fällen sind regelrechte Bruchlinien im Plastik zu
erkennen, so sehr versprödet das Material.
Solange die Alterungsspuren nicht zu
extrem sind, kann man in Eigenarbeit noch einiges in Ordnung bringen
um die Ursprüngliche Farbe und Lichtausbeute wiederherzustellen.
Dazu benötigt man nicht viel mehr als Nassschleifpapier und
Polierpaste. Wer will kann sich alle Teile im Komplettset bestellen,
aber wir hatten diese Sachen ohnehin zur Hand und wollten einfach mal
schauen wie viel sich damit ausrichten lässt.
Als erstes müssen die Scheinwerfer
gründlich abgeklebt werden, schließlich soll der angrenzende Lack
auf Kotflügel und Motorhaube nicht angegriffen werden, auch wenn
dieser mal eine Politur nötig hätte. Danach kommt das Schleifpapier
in einen Eimer mit klarem Wasser wo es ein paar Minuten einweichen
kann. Das Papier muss immer nass bleiben und auch das
Scheinwerferglas sollte kontinuierlich befeuchtet werden. Das Wasser
trägt die Schleifreste ab und verhindert Riefenbildung.
Mit dem Schleifpapier in der flachen
Hand beginne ich dann in kreisenden Bewegungen das komplette „Glas“
abzuschleifen. Da ich nur eine Körnung (800er) da hatte, blieb es bei
mehreren Durchgängen mit dem selben Papier, zwischendurch
immerwieder mit Wasser die Scheinwerfer abwaschen, so sieht man
leichter wo noch gelbe Reste haften.
Nun sind die Gläser zwar nichtmehr so
gelbstichig aber dafür milchigweiß und blind, darum kommt jetzt die
Poliermaschine mit Schaumstoffaufsatz und Schleifpolitur zum Einsatz.
Zwar könnte man auch diesen Arbeitsschritt manuell machen, aber die
der Maschine geht es deutlich schneller und ist bequemer. Die Politur
ist eigentlich dafür gedacht Kratzer und Schrammen aus dem
Auto(klar)lack zu beseitigen, aber auf Kunststoff funktioniert er
genau so gut.
In konzentrischen Kreisen wird jetzt
unter sanftem Druck der gesamte Scheinwerfer poliert. Die relativ
runde Form des Scheinwerfers macht hier die Arbeit leichter, da der
Polierkopf nicht in die kleinen Ecken und Kanten reichen würde. Auch
hier gilt es nichts zu überstürzen und lieber in mehreren
Durchgängen die Fläche glasklar zu polieren. (Bei zu hohem
Anpressdruck besteht die Gefahr den Kunststoff anzuschmelzen!)
Zum Abschluss nehme ich nochmal ein
Mikrofasertuch zur Hand und beseitige die Politurspritzer und
Wassertropfen von Scheinwerfer und Karosserie. Nun bloß noch das
Klebeband entfernen und das fertige Ergebnis bewundern. Wie ich finde
schon ein deutlicher Unterschied für weniger als 5€ Materialkosten
und 30min Arbeitsaufwand.
In den käuflichen Komplettsets ist
meist auch eine spezielle Versiegelungspolitur enthalten, die den
aufgefrischten Kunststoff vor allzuschneller Vergilbung schützen
soll. Wir haben es ohne Versucht und werden einfach mal abwarten wie
lange der Effekt anhält. Notfalls wiederholen wir das Prodzedere
einfach noch mal und bis zur Hauptuntersuchung sollte es in jedem
Fall halten. Denn blinde Scheinwerfer sind ein Mangel und könnten
zum Nichtbestehen führen!
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