Montag, 18. August 2014

Kleine Inspektion für kleines Geld

 
Honda CR-V Baujahr 2009 

Wie wichtig regelmäßig und rechtzeitig ausgeführte Ölwechsel für die Lebensdauer eines Motors sind, ist uns nicht erst seit den Erfahrungen des Nikografen bekannt. Bevor nochmehr Zeit vergeht, kommen heute gleich zwei Autos in die Garage um frischen Lebensssaft zu erhalten. Eines davon ist eine echte Premiere im SZK.

Bisher haben schon ettliche BMW, Opel, Audi/VW und Ford einen Ölwechsel bei uns erhalten. Heute nun war zum ersten mal ein Honda dabei (den Rasenmäher des Nikografen lassen wir mal aussenvor) und dann auch noch ein SUV. Da es 'nur' ein Kompakt-SUV war, passte es problemlos in die Garage mit der Arbeitsgrube. Nur die Kofferraumklappe muss geschlossen bleiben.


Anders als die meisten Fahrzeuge dieser Klasse hat unser CR-V keinen Dieselmotor sondern den 2.0l iVTEC Benzinmotor mit 150PS. Nicht selbstverständlich ist auch, dass dieses Modell tatsächlich mit (automatisch zuschaltbarem) Allradantrieb ausgestattet ist. Für unsere Arbeit macht das jedoch keinen Unterschied.

Motoröl &Filter, Innenraumfilter und Motorluftfilter

Nach der Fahrt zum Autoteilehandel war der Motor bereits auf Betriebstemperatur und wir konnten sofort in die Garage fahren und das alte Motoröl ablassen. Auf der Ölwanne ist sicherheitshalber auch nochmal der Inhalt aufgeschrieben, da sollte keine Verwechslungsgefahr bestehen. 


Mit einem 17mm Ringschlüssel lässt sich die Schraube leicht lösen. Allzufest sollte sie auch nicht angezogen sein, da ansonsten das Schraubgewinde Schaden nehmen kann und der Motor sein Öl verliert. Die Dichtung ist noch in Ordnung und kann wiederverwendet werden.

In diesem Schacht befindet sich der Motorölfilter.

Für das Altöl steht bereits ein leerer Kanister bereit und mit einem möglichst großen Auffangtrichter kann man relativ unbesorgt die Ablassschraube öffnen. Im Motor sollten sich ungefähr 3 1/2 Liter Öl befinden, sofern der Motor kein Öl verbraucht hat. Der Rest bleibt im Filter und im Motor zurück, oder auf den Arbeitsklamotten.

Größenvergleich: Honda Filter oben, Ford Fiesta Filter unten.

Sobald der letzte Tropfen aus der Ölwanne abgelassen ist, drehen wir die Schraube direkt wieder in ihr Loch. Nichts wäre ärgerlicher als diesen Schritt zu vergessen und das neue Öl direkt in die Grube zu gießen. Mit einem normalen Schraubenlüssel muss die Schraube nur gut Handfest angezogen werden. Ein Schlagschrauber ist definitv das falsche Werkzeug für diese Aufgabe.

Ölfilfterschlüssel Überblick. Eine Nuss in passender Größe (rechts) hätte uns viel Zeit gespart.

Apropos falsches Werkzeug. Für den nun anstehenden Ölfilter Wechsel braucht man den richtigen Schlüssel, andernfalls wir die Demontage eine echte Fummelarbeit. Da alle unsere Ölfilterschlüssel für größere Ölfilter ausgelegt sind und der Filter beim Hondamotor in einem Tunnel steckt waren mehrere Anläufe nötig bis es endlich gelang ihn aus seinem Versteck zu befreien. Die dazugehörige Sauerei kann man sich sicherlich vorstellen.

Einmal einfüllen und zweimal kontrollieren, zur Sicherheit lieber noch ein paar mal mehr.

Nachdem es uns dochnoch gelungen war, konnnten wir sogleich den neuen Filter mit Öl befüllen und einschrauben. Dadurch dass der Filter schon vor dem ersten Startvorgang mit voll mit Öl ist, bekommt der Motor sofort die notwendige Schmierung und läuft nicht trocken. Etwas Öl auf dem Dichtring vermindert das Risiko, diese beim Einschrauben des Filters zu beschädigen. Als Anzugsdrehmoment reicht hier Handfest ohne Hilfsmittel. Der Filter saugt sich ohnehin am Motor fest und dichtet so ab.

13.000km und 14 Monate über dem empfohlenen Wechselintervall, das Öl sah trotzdem noch gut aus.

Der letzte und wohl wichtigste Schritt zum erfolgreichen Ölwechsel folgt jetzt: Das neue Motoröl einfüllen. Aber bitte nicht zu viel und nicht zu wenig und nicht die falsche Sorte! Dieser Honda bekommt 5W30 Vollsynthetisch. Damit der Motor die etwas längeren Ölwechselintervalle (20tkm +X) problemlos übersteht, verwenden wir in diesem Fall Longlife-Öl. Mit Trichter und Messbecher sollte es ganz einfach sein die passende Menge (3.7l mit Filter) beim ersten Mal in den Motor zu befördern. Ansonsten lieber  dreimal kontrollieren.

Die Klammern und Clipse halten den Luftfilter im Gehäuse.

Zu einer kleinen Inspektion gehört neben frischem Öl und Ölfilter noch einiges mehr. Doch für uns wichtig sind eigentlich nurmehr zwei weitere Filter die wir austauschen müssen. Der Luftfilter für den Motor und der Filter für den Innenraum. Beide sind ziemlich leicht zugänglich und Werkzeug benötigt man dafür auch keines.

Oben der alte Filter nach 33.000km und unten der neue Luftfilter.

Der Motorluftfilter befindet sich natürlich im Motorraum, rechts oben neben der Batterie. Drei Blechklammern halten den Deckel auf der Luftfilterbox und zwei Clipse fixieren das Kabel vom Sensor auf dem Deckel. Um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu erzielen löse ich die beiden Clipse und hebe dann den Deckel an. Das alte Filterelement kann nun herrausgezogen und ausgetauscht werden, eine falsche Montage ist durch die Form des Filters praktisch ausgeschlossen. Nun alles wieder zusammenbauen und keine Klammer vergesen, andernfalls schließt der Deckel nicht dicht ab und der Motor saugt ungefilterte Umgebungsluft an.


Die letzte Station dieser Inspektion ist der Beifahrerfußraum und das untere Handschuhfach. Dahinter befindet sich der Innenraumluftfilter, um ihn zu erreichen muss der Deckel vom Handschuhhfach ausgehängt werden. Hierzu erstmal rechts den Dämpfer aushaken und dann die Seitenwände leicht zusammendrücken bis sie aus ihrem Rahmen springen. Zuvor sollte natürlich das Handschuhfach ausgeleert werden. 

Die Haltenasen zur Mitte drücken und dann den Einschub herrausziehen. 

Nun kann man das Einschubfach samt Filter sehen. Links und Rechts am Fach müssen zwei Haltenasen zusammengedrückt werden, um die Kassette zu entnehmen. Bei der Montage des neuen Filters müssen die Pfeile an der Seite beachtet werden, sie zeigen an wie die Luft durch den Filter fließen soll. Zum Abschluss wieder alles in umgekehrter Reihenfolge zusammensetzen.

Von weiß zu schwarz in zwei Jahren Alltagseinsatz. Der Innenraumfilter ist besonders wichtig für Allergiker.

Nach einer Probefahrt (und Dichtheitsprüfung) und mit einem neuen Waschzettel im Motorraum ist auch diese Aktion beendet und für die nächsten 20.000km sollte der Wagen weiterhin zuverlässig funktionieren. Mit allen Filtern und fünf Litern Motoröl kostete dieser Service knapp 100€. In der Vertragswerkstatt hätten wir mindestens das dreifache Zahlen müssen.    

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