Montag, 10. November 2014

Damit der Eintopf im Winter frisch bleibt


Eigentlich schade, jetzt wo die Sonne nochmal hoch kommt und die Straße aufwärmt, stehen wir im Hof und motten die Motorräder ein. Heute kommt erstmal der Eintopf dran, da er weiter hinten im Lager verschwindet und somit auch als erster geparkt wird. Die blaue BMW kommt schon im März zurück auf die Straße und steht darum auf der Poleposition.

 


Das Einwinterungs-Prodzedere ist nicht viel anders als in den vergangenen Jahren, jedoch haben wir dieses mal noch ein paar zusätzliche Arbeiten mit erledigt. Die Gelgenheit war günstig und schließlich wollen wir am 1. April sofort starten können (sofern das Wetter es erlaubt).


Auch wenn wir es selbst nicht wirklich nachvollziehen können, soll der Motor der F650 alle zwei Jahre frisches Kühlwasser mit Frostschutzmittel bekommen. Bisher wurde das immer verschoben oder ignoriert. Jetzt ist es endlich mal so weit und wir machen uns an die Arbeit. Ausser einer Auffangwanne und einer Pumpflasche brauchen wir nur ein paar Inbusschlüssel um die spärliche Verkleidung zu demontieren. Eigentlich soll auch die Frontmaske mit Scheinwerfer abgenommen werden, mit etwas Geschick schafft man es aber auch so.


Da der Motor noch kalt ist, können wir einfach den Ausgleichsbehälter abschrauben und in die Wanne ausleeren. Am Motorblock vor dem Schalthebel befindet sich die Wasserpumpe (erkennbar an den Wasserschläuchen), dort die Ablassschraube herrausdrehen und eine Wanne unter stellen. Wenn man jetzt vorsichtig oben links am Kühler den Deckel aufschraubt, kommt die Kühlflüssigkeit schlagartig herrausgeflossen. 


Das neue Kühlwasser soll jetzt durch den Deckel auch wieder in den Kühler hinein kommen. An sich unmöglich ohne die Frontmaske mit Scheinwerfer abzubauen. Es sei denn man weiß sich zu helfen und nimmt einfach eine Pumpflasche zur Hand. Damit kann punktgenau aufgefüllt werden bis der Kühler überläuft. Dann noch den Ausgleichsbehälter bis zur MAX Markierung befüllen und den Motor starten.


Während der Motor aufwärmt muss die Temperaturanzeige ständig kontrolliert werden, wenn nicht genug Flüssigkeit im Motor ist, könnte er überhitzen. Mit dem geringen Kühlwasservolumen wird der Motor unserer F650 ziemlich schnell warm und sobald der Kühlerlüfter anspringt wissen wir dass der Motor auf Temperatur gekommen ist. Wenn jetzt keine Flüssigkeit im Küher oder Ausgleichsbehälter fehlt können wir alle Deckel schließen und sind mit dieser Aufgabe fertig.


Wo der Motor schonmal warm ist, können wir auch gleich mal das Motoröl wechseln. Wie beim Auto muss die Ablassschraube unten am Motor (Verkleidung demontieren) und zusätzlich die Schraube vom Öltank (die F650 hat eine Trockensumpfschmierung mit separatem Ölreservoir) geöffnet werden. Um die Sauerei am Motor zu reduzieren haben wir mit einer Plastikfolie ein Rohr gebastelt das direkt von der Schraube in den Auffangbehälter führt. Beim letzten mal mussten wir noch alles saubermachen. 


An Stelle der normalen Ablassschraube bauen wir jetzt eine mit Magnet ein die winzinge Metallspäne aus dem Öl sammeln soll und uns einen Hinweis auf drohende Motorschäden geben kann. Wichtig ist (wie auch beim Auto) das die Schrauben nicht zu fest angezogen werden, das Gewinde im weichen Motorblock ist sehr empfindlich und wenn es ausgenudelt ist hält die Schraube nichtmehr richtig und kann sich lösen. Die Folgen für Mensch und Maschine, wenn plötzlich Öl auf die Straße und das Hinterrad gelangt kann sich jeder Vorstellen.


Der Ölfilter auf der rechten Motorseite befindet sich hinter einem Deckel mit zwei Inbusschrauben. Auch hier läuft gerne noch etwas Öl am Motorblock runter, aber mit genügend Lappen und Papiertüchern kann man einen Damm bauen. Nachdem der neue Filter seinen Platz gefunden hat, kann das frische Öl oben in den Öltank gefüllt werden, genau 2,1Liter schreibt das Handbuch vor. Mit einem Messbecher und passendem Trichter kann man kaum etwas falsch machen. 


Der Abschließende Probelauf und die Kontrolle aller Schrauben auf Dichtheit war der vorletzte Schritt auf dem Weg zum Winterlager. Jetzt soll nurnoch die siffige Antriebskette gereinigt und gefettet werden. Bisher nahmen wir dazu einfach eine Pappe als Spritzschutz und eine Sprühdose, doch dieses mal wollen wir eine Reinigungsmaschine testen welche auf die Kette gesetzt wird und im inneren mit Bürsten die Kette von allen Seiten in einem Durchgang putzt. Tatsächlich klappt das sehr gut und macht nur minimal arbeit. Wenn man hinterher schaut wieviel Dreck aus der Kette gekommen ist, weiß man warum diese Arbeiten so wichtig sind. Mit frischem Fett auf der Kette ist alles getan was getan werden musste und die rote BMW darf endlich ins Winterlager einziehen.


Mit beiden Rädern in der Luft und mit einem Laken abgedeckt wartet sie nun still auf den Frühling und die erste Ausfahrt. Damit sie dann auch gleich durchzündet wird die Batterie regelmäßig mit einem Erhaltungsladegerät aufgefrischt. Ausbauen müssen wir sie dafür nicht, schließlich haben wir eine Steckdose am Lenker montiert.

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