Freitag, 21. November 2014

Eine Banalität sondergleichen!

Eigentlich dachte ich, dass nach der "Reparatur" des Bremslichtschalters am Vectra alles wieder in Ordnung wäre und das Bremslicht wieder richtig funktioniert. Schließlich leuchtete nach der Reparatur das Bremslicht wieder erfolgreich. Aber das war es wohl scheinbar nicht. Bereits am nächsten Tag setzte wieder das rechte Bremslicht aus. Es ist zum Haareraufen. Woran liegt es denn jetzt noch? Es wird zeit dem Ganzen ganz genau nachzugehen . . . . 


 
Hier hilft nur noch ein systematisches Ausschlussverfahren. Nachdem der Bremslichtschalter also als Fehlerursache ausgeschlossen werden kann (wenn er es wäre, würden beide Bremsleuchten aussetzen), muss das Problem definitiv hinten am Rücklicht zu suchen sein. Und hier müssen wir nun die wichtigste aller Fragen klären:

1. Kommt beim Tritt aufs Bremspedal überhaupt Strom am Sockel an? 

Das lässt sich einfach mit einem Strommessgerät überprüfen. Schnell auf Gleichstrom geschaltet und die Messespitzen in Berührung mit der Kontaktfahne und der Sockelfassung gebracht und mit Hilfe einer zweiten Person bei eingeschalteter Zündung aufs Pedal getreten. Das Ergebnis erleichtert: Außreichend Strom kommt an. Kein Anzeichen auf Kabelbruch oder Verluste. Nahezu die komplette Boardspannung steht zur Verfügung. Großartig. Wer weiß allerdings, ob die bei der Birne auch ankommen. Immerhin ist der Vectra auch schon zwanzig Jahre alt und so können schon mal Übergangswiderstände, sprich Kontaktschwierigkeiten die Folge sein.

2. Sind vielleicht Übergangswiderstände schuld?

Das kann man nur schlecht überprüfen. Daher lieber sofort Hand anlegen. Mit einem Glasfaserradierer mal sorgfältig alle kontaktierenden und stromführenden Teile im Übergang zur Lampenfassung mit besagtem Werkzeug bearbeiten. Schnell sah man, wie sich die oberste Schicht hell verfärbte und das Metall aus den unteren Schichten, die nun frei lagen, glänzten. Und nocheinmal von vorne. Lampe rein und aufs Bremspedal getreten. Doch die Lampe leuchtete immer noch nicht. Nun kann ja nur noch die Brine kaputt sein. Aber wie soll dies möglich sein? Die Glühwendel ist definitiv noch heile. Zum Zeitpunkt der Reparatur des Bremslichtschalters hatte sie definitiv wieder funktioniert. Die Birne ist neu, zwar nicht neu gekauft, aber aus dem Fundus unserer Werkstattlagerhaltung. Sollte hier etwas was im Argen liegen? 

3. Birne kaputt?

Schnell den Schalter am Strommessgerät auf Durchgangsprüfung gestellt und an die Glühbrine gehalten. Kein Geräusch. Das Gerät verharrte still. Es war Wirklichkeit was meine Augen hier sahen, es floss hier kein einziger Strom durch! Irgendwo war die Leitung unterbrochen! In der Birne unterbrochen. Kein Wunder dass diese Birne nicht leuchten kann. Nach ein paar wackeligen Bewegungen mit der Glühbirne in der Hand, fiepte das Messegrät einmal kurz, verstummte aber so schnell wie es plötzlich ertönte. Das war ja kaum zu glauben. Noch nie habe ich eine nahezu neue Glühbirne mit heiler Wendel gesehen, die innerlich trotzdem einen Wackelkontakt hatte. Sicher, dass nicht das Messgerät einen Schaden hat? Ja! Definitiv, denn die Blinkerbirne, die ich zum Vergleich aus der Fassung löste, erzeugte beim Messen einen konstanten Durchgangsstrom. Eindeutig, die Birne ist defekt. 

Also schnell eine neue reingedreht und mit einem Mal strahlte das Bremslicht im vollen Glanze. Wenn ich das schon eher gewusst hätte, dass eine trügerische Birne die vermeintliche Ursache war, hätte ich gar nicht so ein Brimboriuim veranstaltet. Doch wer rechnet damit, dass die neue Glühbirne eine Fehlproduktion ist und einen Wackelkontakt hat? Ich habe ja so das Gefühl, dass dies eine Ausnahme bleiben wird.

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