Freitag, 20. Februar 2015

Der Anfang vom Ende


Unser grauer ex-Autogas Siebener wird Ausgeschlachtet. Im Prinzip nichts besonders. Aber für uns doch eine Premiere. Normalerweise müssen wir hinterher alles auch wieder zusammenbauen, hier ist es wohl das letzte Mal dass wir diese Teile in Händen halten werden. 

Nachdem die Werkstatt uns die größten Brocken schon separat vom Auto übergeben hat, bleiben für uns hauptsächlich Kleinigkeiten. Doch auch die bringen noch ein nettes Sümmchen beim Verkauf, schließlich senkt BMW seine Ersatzteilpreise nicht nur weil das Auto schon über 15 Jahre alt ist!


Zuhause sind die technischen Möglichkeiten etwas beschränkt, was größere Bauteile ohnehin uninteressant macht. Der Motor bleibt vorläufig an Ort und Stelle und das Fahrwerk wird erst zum einem späteren Zeitpunkt demontiert. Die Bremsanlage ist noch nicht mal ein Jahr lang im Einsatz gewesen.


Also beginnen wir mit den Teilen die aktuell gebraucht werden und solchen die wir schnell verkaufen können ohne großen Aufwand mit dem Versand zu betreiben. Die Steuergeräte aus dem Kofferraum, die Innenausstattung und die Anhängerkupplung. Letztere wird am heutigen Tag in den neuen BMW montiert. (Hoffentlich mit weniger Problemen als beim ersten Mal)

 

Mit einem Schlagschrauber und ohne störende Teile wie Auspuff und hintere Stoßstange ist die Anhängerkupplung in wenigen Minuten demontiert. Auch die Steuergeräte sind leichte Beute, wenn man das Prinzip hinter den Sicherungsbügeln der Stecker durchschaut hat.

 

Abgesehen von ihrem Gewicht machen die Vordersitze ebenfalls keine Probleme, Hauptsache man hat noch Strom im Auto um die elektrische Sitzverstellung zu benutzen. Andernfalls sind die Torxschrauben welche den Sitz mit dem Bodenblech und den Anschnallgurt fixieren unerreichbar. Ach ja und aus dem Teppich kommt noch ein winziges Stahlseil für die Höhenverstellung des Anschnallgurtes. Jetzt weiß ich endlich wie das Teil funktioniert.

 

Einige Zeit und Schweiß waren nötig um die Rücksitzbank vom Auto zu trennen. Zwar müssen eigentlich pro Sitzelement nur zwei 10er Muttern und die Gurtführung gelöst werden, aber die Kopfstützen müssen auch ausgebaut werden um die Rückenlehne nach oben aus ihrem Halter zu schieben. Aus lauter Frustration habe ich sie schließlich mit dem Hammer samt Plastikhülse nach oben aus ihrer Führung gekloppt. Vermutlich gäbe es auch einen eleganteren Weg, aber da wir nicht jedes einzelne Teil verkaufen werden, kann ich mit kleinen Kollateralschäden leben.

 

Der alte Siebener hat relativ zeitnah ein neues Lederlenkrad bekommen, welches natürlich direkt in den neuen Wagen rübergetauscht werden musste. Nach dem Umbau hat die Werkstatt den Fahrerairbag erst garnicht wieder eingebaut. So konnte ich einfach die Schraube lösen und das Lenkrad von der Nabe abziehen. Nur so kommt man an das Kombiinstrument ran, vielleicht wird das auch noch in den neuen Wagen getauscht - die Pixelfehler sind mittlerweile so dramatisch dass sich der Kilometerstand nurmehr erraten lässt.

 

In der Mittelkonsole müssen noch das Radio mit Navidisplay, die Klimabedieneinheit, die Sitzheizungsschalter und das Autotelefon geborgen werden. Klima und Sitzheizungsschalterbox sind einfach eingeklipst und können mit einem spitzen Schraubendreher vorsichtig herrausgehebelt werden. Das Radio muss erstmal von seiner Holzblende befreit werden um die winzigen Schräubchen zu lösen welche es festhalten. Bevor es verkauft werden darf müssen wir allerdings noch die Kassette vom Winterurlaub 2012 retten.

 

Zum vorläufigen Abschluss der Abwrackarbeiten sollten noch die Frontscheinwerfer demontiert werden. An sich keine schwere Aufgabe. Nur fehlte uns leider der wirklich notwendige Torx T20 Schraubendreher für vier pisselige Schrauben welche unterhalb des Scheinwerfers sitzen und anders nicht zu erreichen sind. So zog sich auch dieser Schritt in die Länge und musste am folgenden Tag fortgesetzt werden. Insgesamt lief es trotzdem ganz gut und auch ohne fundiertes Wissen zu diesem speziellen Modell hat die alte "gucken und wackeln bis die letzte Schraube gefunden ist" Methode gut funktioniert. Ob der Wagen auch wieder zusammengebaut werden könnte, wage ich zu bezweifeln - dafür liegen mittlerweile zu viele Schrauben im Fußraum herum.


Nun wird es erstmal wieder etwas ruhiger um den grauen Siebener. Bis sämtliche Teile verkauft sind wird sicher einige Zeit verstreichen. Dann geht es irgendwann weiter im Motorraum mit den Nebenaggregaten des Motors und dem Fahrwerk. Und kurz vor Schluss müssen auch die Türen und Hauben weichen. Davon berichten wir wenn es Fortschritte zu melden gibt.

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