Endlich mal wieder eine neue Episode unserer "Verkuppelt"-Reihe. Wobei in diesem Fall absolut keine neuen Erkenntnisse gemacht werden sollten - schließlich haben wir genau diese Anhängerkupplung vor gut drei Jahren an unseren grauen Autogas Siebener montiert. Und heute zieht sie weiter ans nächste Auto, den blauen Autogas Siebener. Natürlich lief trotzdem wieder einiges anders als geplant und so mussten wir einige Dinge dazulernen.
Beim ersten Mal waren unsere größten Probleme die Elektrik zum funktionieren zu bringen und die diagonalen Verstrebungen am Auspuff vorbei zu führen. Damit gab es in der zweiten Runde keine wirklichen Probleme, dafür mussten wir mit schrecken feststellen, das sowohl die Anhängerkupplung nach drei Jahren als auch der restliche Wagen nach fast 17 Jahren schon ordentlichen Rostbefall aufweisen.
Aus diesem Grund wurde die AHK vor einer erneuten Verwendung unterm nächsten Trägerfahrzeug auch gründlich entrostet und neu lackiert. Damit sollte sie wieder die nächsten drei Jahre überstehen, oder so lange wie der neue Wagen durchhält. Wie schon bei meinen Omegas muss man hier wohl einfach einsehen dass es nicht möglich ist ein günstiges Fahrzeug Aufzutreiben das mechanisch Top und auch von der Karosserie her Kerngesund ist.
Demnächst muss sich mal die Lackiererei damit befassen und ein umfangreiches Angebot für die Rostbeseitigung machen. Schließlich kommt es nicht in Frage das Auto nach all der Arbeit einfach tatenlos dem Rostfraß zu überlassen. Noch sind die meisten Stellen bestenfalls kosmetisch beschädigt, doch wenn wir noch länger warten kann sich dieser Umstand schnell zum schlechteren ändern.
In der selben Garage wo auch schon der Audi, Omega #1&2 sowie der graue Siebener verkuppelt wurden, begannen wir am Freitag morgen gegen halb Neun mit der Arbeit. Wie üblich musste zunächst der Kofferraum ausgeleert und die Innenverkleidung demontiert werden. Bis dahin war kein Unterschied zwischen Vorfacelift und Nachfacelift-Modell festzustellen. Nur als die Stoßstange demontiert werden sollte kamen kurze Unsicherheiten auf: wo beim "neuen" (alten) Siebener ein praktischer Zentralstecker auf jeder Seite für die Einparkhilfe zuständig ist und leicht getrennt werden kann, müssen bei diesem E38 alle Sensoren vorsichtig ausgedrückt werden bevor wir weiter machen können.
Im nächsten Schritt muss Platz am Unterboden um die Reserveradmulde geschaffen werden um die Verstrebungen anzubringen. Wie wir bereits vom ersten Mal wissen, ist es deutlich einfacher wen zunächst alle Halter der Auspuffanlange hinter der Hinterachse gelöst werden und die Hitzeschutzschilde abgenommen werden. Dabei zeigte sich, wie schon beim letzten Mal, die schlechte Haltbarkeit sämtlicher Befestigungspukte für Abschirmbleche, Hitzeschutz und Verkleidungen. Entweder rosten die Blechmuttern auf den Gewindestiften fest und brechen ab oder das Material rund um die Schrauben und Muttern reißt durch die dauernde Bewegung großflächig aus. Beim Zusammenbau behalfen wir uns mit neuen Blechmuttern (aus dem VAG-Teileregal) und extra großen Karosseriescheiben.
Um die Kupplung fest mit dem Heckblech zu verbinden müssen vier neue Löcher gebohrt und zusätzlich vier Schrauben in bereits vorhandene Gewindelöcher eingeschraubt werden. Da diese Gewinde ungeschützt sind und ständig Dreck und Feuchtigkeit von der Fahrbahn hochgeschleudert wird, waren sie natürlich stark verrostet. Mit einer Miniatur Drahtbürste für die Bohrmaschine war es möglich die Gewinde zu säubern ohne Material ab zutragen und die Haltbarkeit zu vermindern. Für die Montage der AHK am Fahrzeug wurden nur neue Schrauben und Muttern verwendet.
Das reinste Kinderspiel im Vergleich zu unseren vielen Probeläufen und Fehlversuchen beim ersten E38 war der Anschluss ans elektrische System und die Checkcontrol. Beim Ausbau der Teile aus unserem grauen BMW war es glücklicherweise möglich alle Kabel und Stecker unbeschadet durch das Loch im Heckblech nach draußen zu fädeln. Genau so fanden alle Leitungen auch ihren Weg ins neue Auto. Die AHK-Steckdose musste garnicht geöffnet werden und alle Verbindungen stimmten sofort. Selbst das störrische Anhänger-Licht-Kontrollmodul funktionierte gleich beim ersten Probelauf wie es sollte.
Zum Abschluss musste mit großem Feingefühl und viel Geduld das Loch für die Anhängerkupplung in die Stoßstange geschnitten werden. Mit Stichsäge und Druckluftfräser dauert es nicht ganz so lange, doch sollte man nichts überstürzen. Im schlimmsten Fall ist das Loch am Ende zu groß und die Abdeckklappe geht während der Fahrt flöten. Um genau das zu verhindern haben wir beim letzten Wagen auch ein Fangseil an er Klappe angebracht welches uns davor bewahren soll. Leider wurde sie mit samt der alten Stoßstange verkauft.
Gegen 16:30 waren endlich alle Arbeiten erledigt und der Wagen konnte wieder aus der Garage entlassen werden. Vermutlich hätte man auch schneller fertig werden können, aber wir im allgemeinen und bei diesem Wagen im besonderen legen größten Wert auf eine vorsichtige und Zerstörungfreie Demontage aller Verkleidungsteile sowie einen optimalen Korrosionsschutz. Daran soll sich der Rest des Autos gefälligst mal ein Beispiel nehmen.
Jetzt ist der neue blaue Autogas-Siebener endgültig komplett und wieder (fast) so praktisch wie sein Vorgänger. Mit Gas im Tank und dem Anhänger au dem Haken kann die nächste Reise beginnen. Auch wenn auf dem Papier 100kg weniger Anhängelast stehen, ist auch dieser E38 ein gutes Zugfahrzeug. Hoffentlich kann er seine Talente bald unter Beweis stellen. Wenn es soweit ist, werden wir davon berichten
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