Montag, 18. April 2016

Auf der Techno Classica 2016


Zu jedem guten Auto-Jahr gehört für uns der traditionelle Ausflug auf die Techno Classica Oldtimermesse in Essen. Auch wenn es manchmal nicht geklappt hat, sind wir in diesem Jahr wieder dabei. Und natürlich sind am Ende des Tages die Füße platt und der Akku leer, aber gelohnt hat es sich definitiv.


Da wir relativ früh gestartet sind und unterwegs kaum Verzögerungen die Zeitplanung durcheinander brachten, gelang es tatsächlich (nach etlichen Jahren) einen freien Parkplatz im Parkhaus Gruga Park, direkt neben dem Messezentrum zu ergattern. Allein dafür hat sich das frühe Aufstehen schon gelohnt, die Tour im vollgestopften Bus ist eine echte Strafe. So können wir schon kurz nach Eröffnung die erste Halle betreten und haben tatsächlich so etwas wie Bewegungsfreiheit.


Wenn man so wie wir den Rundgang mit der Halle 3 beginnt kann man schon dafür eine gute Stunde einplanen. Die vielen Querverzweigungen zwischen den Ständen der Händler und Marken wollen schließlich lückenlos abgelaufen werden um kein interessantes Exponat zu übersehen. Leider sind wie in der Vergangenheit auf vielen Ständen die Fahrzeuge dicht zusammen und drei Reihen weit hintereinander geparkt, so kann man weder viel sehen noch gute Einblicke bekommen.


Sehr dankbar bin ich wie in jedem Jahr für die vielen großen und kleinen Freigelände auf denen tatsächlich auch Autos zu humanen Preisen angeboten werden. Sobald ein Auto innerhalb der Messe steht und selbst für dunkle und versteckte Kellerplätze ein horrendes Standgeld verlangt wird, hat man fast schon Verständnis dafür dass hier nur die teuersten Fahrzeuge und mit Messepreis-Aufschlag angeboten werden.


Die Anziehungskraft der Techno Classica für Besucher und Händler gleichermaßen zeigt sich mal wieder daran wie groß die Anfahrtswege für manche Gäste sind. Andererseits kann man wohl auch nur hier ein halbes Dutzend 911 Carrera RS auf einem Haufen finden. Mein persönliches Highlight unter den neueren Fahrzeugen war ganz klar der Mercedes CLK GTR, so ein Modell habe ich zuvor nur auf Fotos gesehen.


Zwischen den diversen Markenpräsentationen und Händlern von allerlei Dingen (die für mich nicht viel mit dem Automobil sondern eher dem Spleen der Käuferschicht zu tun haben), sind die vielen kleinen und großen Clubs für mich das Salz in der Suppe. Mit derartig viel persönlichem Engagement und liebe zum Detail kann man mehr Interesse wecken als eine komplette Palette von allglatten Serienautos die nach über 30 Jahren Standzeit noch immer keine sechsstelligen Kilometerstände aufweisen. Wo sonst kann man sich in Echtzeit die Montage eines Oldtimers anschauen, wenn nicht beim Fiat 500 Forum.


Bei dem durchweg hohen Preisniveau der meisten Fahrzeuge, Teile und Werkzeuge kann man froh sein wenigstens eine Kleinigkeit zu finden die sich direkt kaufen und mitnehmen lässt; wie wäre eine komplette Mechanikerbekleidung der eigenen Wunschautomarke. Noch authentischer lässt sich kaum arbeiten.


Zur Abwechslung vom stehen und schauen befindet sich auf dem Aussengelände in diesem Jahr eine Todeswand. Hier kann man Hautnah dabei sein wie betagte Technik auf beeindruckende Weise ihre Fähigkeiten unter Beweise stellt. Das muss ich wirklich nicht nachmachen.


In diesem Jahr fand im angrenzenden Pressezentrum eine COYS Oldtimerauktion statt, scheinbar haben sich hier hin auch die meisten US-Cars geflüchtet die in der Vergangenheit das Untergeschoss gemeinsam mit den Nutzfahrzeugen bevölkerten. Auch wenn gerade keine Versteigerung stattfand, war es dennoch interessant mal einen Blick auf die Exponate zu verwerfen und das persönliche Limit zu überdenken.


Nach fast zehn Stunden auf der Messe und der Erkenntnis das auch ein 190er Baby-Benz innerhalb von wenigen Wochen nochmal eben 15.000€ teurer werden kann (wenn es denn ein EVO2 ist), geht es wieder Richtung Heimat. Wehmütig denke ich nun darüber nach ob mein Omega jemals seinen Weg auf diese Messe finden wird, aber wem mache ich was vor  sogar ein kreuzbraver Seat Cordoba stand hier rum! So blicke ich nach vorne und freue mich aufs nächste Jahr, vielleicht kommen dann noch mehr als die 201.034 Besucher wie in diesem Jahr zusammen.  

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