Was tun wenn: die Bremse hängt

Nicht nur wenn man zu wenig mit dem Auto fährt kann die Bremsanlage verklemmen und festrosten. Auch wenn man eigentlich regelmäßig den Wagen bewegt können Probleme auftreten. In jedem Fall ist es gut wenn man weiß was zu tun ist.

In der Regel kündigt sich eine festgehende Bremse vorher nicht großartig an, wenn man nicht gerade zufällig die Räder in der Luft hängen hat und mal prüft ob sie sich noch leichtgängig drehen lassen. Ansonsten können übermäßig verschmutzte Felgen und stinkende Bremsen ein Indiz sein. Sollte man es erst merken weil sich das Auto nicht vom Fleck bewegt, ist guter Rat teuer. Hier mal ein Überblick der möglichen Ursachen.

Die Autos im SZK-Fuhrpark sind an und für sich nicht sehr auffällig was diesen Defekt anbelangt, dennoch sind in den letzten Jahren ein paar mal die Bremsen an verschiedenen Modellen festgegangen. Beim A4 mussten nacheinander sämtliche Bremssättel erneuert werden - immer klemmte der Bremskolben im Sattel fest, was im Rahmen der Inspektion auffiel und behoben wurde. Der letzte Zwischenfall war noch ein bisschen schlimmer; durch metallisches Quietschen machte die völlig abgenutzte Bremse am linken Vorderrad auf ihren Zustand aufmerksam. Die Führungsstifte vom Sattelträger waren ohne Schmierfett einfach festgerostet. 

Beim zurückdrücken des Zylinders um die Beläge zu erneuern zeigte sich dann das nächste Problem; wieder klemmt ein Kolben fest. Aus Ermangelung der nötigen Ersatzteile (und dem Knowhow) wurde wieder mal ein neuer Bremssattel montiert. Wenn mal mehr Vorbereitungszeit zur verfügung steht, könnte man eine Überholung in Angriff nehmen. 

Mein Omega hatte an der Hinterachse ebenfalls einen klemmenden Kolben, dieser ließ sich glücklicherweise durch mehrfaches zurückdrücken und Ausfahren wieder gängig machen. Seit dem gab es keine neuerlichen Probleme mehr. Hoffen wir mal dass es nur eine einmalige Sache war.

Im Normalpassat vom Nikografen blockierte das Hinterrad wegen eines festgegammelten Handbremsseiles, hier half kurzfristig ein lösen mit dem Hammer und Schraubendreher. Langfristig haltbarer ist da schon der Austausch beider Handbremsseile gegen neue Exemplare mit Kunststoffummantelung. 

Der letzte und vielleicht auch ärgerlichste Fall ist ebenfalls die Hinterradbremse bei einem Opel Vectra B den Hey_Allan zu berichten hat. Beim Reifenwechsel fiel die stark angerostete Bremsscheibe am linken Hinterrad auf. Offensichtlich sind die Beläge an den Halterungsstiften festgerostet und berühren die Scheibe nicht mehr richtig. 

Zur Instandsetzung kann man mit einem Splintetreiber (oder passendem Nagel falls nichts anderes verfügbar ist) die Stifte herrausschlagen und im Anschluss beide Beläge samt Niederhalter herrausziehen. Dabei fiel direkt mal der eine (gar nicht so alte) Bremsbelag von seiner Trägerplatte ab. Also müssen Neue her.

Zuvor werden mit einem Holzkeil nun die beiden Bremszylinder ein zurück gedrückt um ausreichend Platz für neue Beläge zu schaffen. Nun haben wir auch Platz die Kontaktflächen mit Drahtbürste und Schmirgelpapier zu säubern. Je weniger Rost, desto geringer das Risiko und ein bisschen Bremsenpaste an den kritischen Punkten kann auch nicht schaden.

Ein Satz neue Bremsbeläge für beide Hinterräder kostet glücklicherweise kein Vermögen und ist schnell eingesetzt - in diesem Modell kann der Bremssattel montiert bleiben. Im Set inklusive sind neue Niederhalter und Haltestifte. Hoffen wir mal das sie ein bisschen länger halten werden.

Abschließend nochmal mein Rat; wenn das Rad blockiert und die Bremse heiß läuft, lasst den Wagen erstmal stehen bis alles abgekühlt ist. Dann kann man je nach Situation mit einem Hammer gegen den Sattel klopfen oder die Beläge mit einem Schraubendreher etwas zurückdrücken. Sollte das alles nichts nützen muss wohl ein neuer Sattel her oder zumindest eine Überholung durchgeführt werden. Und wenn gar nichts geht ist es manchmal wirklich klüger den Wagen abschleppen zu lassen als mit festhängender Bremse und glühenden Scheiben irgendwie weiter zu fahren.