Montag, 25. Juli 2016

Teil 20: FM Transmitter 2.0 oder aber auch "kleine Schraube, großer Ärger" {#JakastersKobold}

Ein Jahr ist es nun her, dass der kleine grüne Kobold auf den Hänger geladen wurde um seine Reise ins neue Zuhause anzutreten. Ein Jahr in dem immer wieder die Idee nach einer anderen Lösung für das Radio aufkeimte. Der Spezialpassat hat im Laufe der Jahre ein neues bekommen, genauso der Normalpassat und auch der Polo. Erfahrung mit neuen Geräten gab es also, aber mit mir ist das da nicht so einfach. Die zwei Passate haben eine grünliche Amaturenbrettbeleuchtung, die neuen Radios sind orange und blau, der Polo leuchtet genau so, das Radio aber in rot und weiß. Nein, da bekomme ich Zustände. Schiefe Bilderrahmen und die Naht vom Lampenschirm können da kaum noch mithalten. Nein, nein, nein. Orange muss das neue Radio sein - das aus dem Normalpassat wäre also bis hierher noch eine Option. Aber bezahlbar soll es sein - da wird es mit dem Modell schon eng. Die größte Hürde allerdings ist wohl, dass ich meine Lenkradfernbedieung unbedingt weiter nutzen will. Ja, da gibt es Adapter aber die Auswahl für Modelle vor 2000 ist doch sehr eingeschränkt. Also gesucht und gesucht. Warum aber überhaupt ein anderes Radio? Musik vom Handy, das wäre der Traum. In den letzten Wochen kam immerhin die Idee, dass man die digitale Musik ja mal fürs Auto auf CD packen könnte aber der Stauraum ist begrenzt und tausende von CDs machen sich einfach nicht so gut. Ein AUX-Anschluss wäre die Lösung. Und was soll ich sagen: Es geht! Ohne viel (sichtbares) Chaos und ohne Störungen.



Die Lösung mit einem FM-Transmitter kannte ich noch aus dem Audi und hatte diese Lösung auch übernommen. Aber auf langen Fahrten hätte ich dann gerne noch Strom. Also ein Adapter, dann den Transmitter, zwei Kabel, schlechter Empfang. Musik nur über Kabel, Freisprechen nur über Bluetooth. Wirklich umständlich, nervig und unansehnlich. Da ich es gerne aufgeräumt mag stecke die Konstruktion nicht immer dort sondern landete für gewöhnlich im Handschuhfach und nahm dort jede Menge Stauraum in Anspruch. Nein. Nur Ärger mit der Lösung, so konnte es also nicht bleiben.


Im Gespräch kam irgendwann auf, dass es solche Transmitter auch zum Festeinbau gibt. Diese erzeugen dann kein Signal, dass die Antenne empfangen muss sondern leiten das Signal gleich ins Antennenkabel ein. Alles was man am Ende sieht (so zumindest der ursprüngliche Plan) wäre ein kleiner Schalter mit AUX-Anschluss. Radio bleibt, Empfang bleibt und auch die Fernbedienung behält ihre Funktion. Dazu ist die ganze Lösung günstiger als das Adapter um ein neues Radio mit der Fernbedienung zu verbinden. Für mich und meinen Clio als ideal. 

Im Lieferumfang war der kleine schwarze Kasten, der Transmitter selbst also, enthalten. Dazu noch die Cinchkabel, mittels derer das Signal vom Handy an die Box übertragen wird. Dazu schrauben und ein AUX-Kabel. Wer bereits Fakrastecker hat, der kommt damit bereits aus. Da mein Radio aber einen normalen runden 50-Ohm Antennenstecker hat brauchte ich noch zwei Adapter. Einmal von Antenne auf Fakra und dann das Gegenstück von Fakra auf Antenne. Bis hierher belaufen sie die Materialkosten auf ca. 50 €.

Ansonsten brauchen wir noch: Werkzeug oder vier dünne Schraubenzieher für den Ausbau des Radios und zum Entfernen der Stecker aus diesem. Abisolierwerkzeug, Lötkolben und Lötzinn, Abdeckmaterial, Schraubenzieher um die Mittelkonsole auszubauen (wer denn den Stecker hier verlegen will, dazu aber später). Prüflampe/Multimter und  wer möcht ein aufschraubbarer Zigarettenanzünderstecker sind ebenfalls sehr hilfreich. Dazu noch Zangen, Isolierband, ein Kabelbinder oder Spiegelklebeband.


Damit es losgehen kann muss zunächst einmal das Radio ausgebaut werden. Beim Clio ist das ganz einfach. An den Ecken des Radios befinden sich vier kleine Löcher. Hier sollte eigentlich ein Spezialwerkzeug eingesetzt werden. Ganz einfach geht es aber auch mit sehr schmalen Schraubenziehern. Nur einführen, leicht nach außen drücken und herausziehen.


Um bequemer arbeiten zu können haben wir alle Stecker entfernt. Nötig wäre nur der Antennenstecker, dann würde das Radio aber an den Kabeln ziehen, was wir natürlich vermeiden wollen. Evtl. lassen sich die Stecker mit Hilde eines Schraubenziehers besser entfernen.


Um diesen kleinen Schalter geht es. Vorgesehen ist, dass er mit zwei mitgelieferten Schrauben angebracht wird. Unsere Befürchtung war aber, dass man gegen ihn stoßen und ihn abbrechen könnte. Im Clio wäre aber nur Platz über dem Schalter für die Türverriegelung gewesen, kein richtig schöner Platz. Am Ende haben wir aber einen (für uns) sehr viel besseren Platz gefunden.


Vormontiert am Schalter ist ein Cinchkabel. Dieses wird (rot in rot und weiß in weiß) in den Transmitter gesteckt. Hier kann später die Frequenz eingestellt werden. Dazu empfiehlt sich zunächst eine lose Installation (bei uns lagen alle Kabel draußen) um zu testen was sich anbietet, da die Box später im Inneren des Autos verschwinden und dann nicht mehr so leicht zu erreichen ist. 


Auf der anderen Seite der Box führen mehrer Kabel heraus. Zwei lassen sich ganz klar den zwei zusätzlich bestellten Adapterkabeln zuordnen. Diese werden einfach angeschlossen. die beiden neuen Enden werden nun ans Radio und das Antennenkabel eingesteckt. Somit befindet sich die Box nun im Antennenkabel.


Jetzt fehlt für den Testlauf nur noch Strom. Später kommt der Strom direkt eingeleitet, für den Test haben wir uns eines aufschraubbaren Zigarettenanzündersteckers bedient. 


Keine Sorgen. Bei unserem Modell sind die Kabelfarben vertauscht, es ist also alles richtig angschlossen. Nun noch den Stecker in den Zigarettenanzündern, Zündung an und testen.

Beim Kobold gehen sowohl der Zigarettenanzünder als auch das Radio nur mit Zündung an. Das kommt uns hier sehr gelegen. Denn solange die Zündung aus ist, können die Geräte auch keinen Strom ziehen, in unserem Fall müssen wir den Schalter also nicht so verlegen, dass er sofort zu erreichen ist, wir können uns also das Schrauben sparen.


All die Kabel sollten so aber auf gar keinen Fall bleiben. Also alles wieder abstecken. Da wir wissen, das die Lösung für den Clio und sein Radiosat 6000 funktioneren, kann es nun an den festen Einbau gehen. Unter und neben dem Radio ist in der Konsole genug Platz um alle Kabel und den Transmitter zu verlegen. Für den Strom haben wir nun also drei Optionen. Neue Kabel direkt vom Sicherungskasten legen: Viel zu aufwändig. Ans Radio anschließen: Viel zu eng. Die Länge der Kabel ausnutzen und statt oben mit Stecker einfach unten an den Zigarettenanzünder anschließen: Perfekt! So ist sogar noch Platz um hier auch den Stecker zu verstauen. Muss man ran, einfach nur den Aschenbecher rausnehmen, ansonsten ist lediglich ein Kabel zu sehen.

Bevor wir uns an die Stromversorgung machen konnten hieß es erst einmal alle Kabel und den Transmitter sicher zu verstauen. Den Transmitter haben wir mangels Spiegelklebeband mit einem Kabelbinder befestigt (auf dem Foto unten sieht man im Schacht einen gelben Streifen, unter der Kunststoffschiene ist hier der Transmitter befestigt). Die Kabel lassen sich ganz nach bedarf unter der Schiene auf der das Radio liegt hin und her legen. Wir haben uns dazu entschieden alles nach links zu legen, damit auf der rechten Seite alle Anschlüsse für das Radio liegen, denn so war es vor beginn unserer Aktion bereits. Die Kabel für Schalter und Strom lassen sich einfach nach unten führen. So hängen sie aus der Amaturenbrettkonsole heraus und lassen sich von dort durch eine weitere kleine Öffnung in die Mittelkonsole mit dem Aschenbecher und dem Zigarettenanzünder verlegen.


Nachdem die Entscheidung gefallen war den Strom nicht direkt am Radio Anzuschließen sondern am Zigarettenanzündern wurde es noch einmal richtig chaotisch. Der Aschenbecher musste raus, die Manschette vom Schaltknauf unten gelöst werden. Nun sind es nur noch drei Schrauben (eine unterhalb des Aschenbechers und eine je links und rechts unten an der Konsole auf Höhe des Schalters für das Warnblinklicht) und schon kann die Konsole angehoben werden. 


Achtung! Die Kabel für das Warnblinklicht sind sehr kurz. Also nur so viel wie eben nötig anheben. Ist der Stecker raus hat man schon viel mehr Platz zum Arbeiten.


Den Stecker vom Zigarettenanzünder brauchen wir jetzt. Mit der Prüflampe einfach messen wo Strom fließt sobald die Zündung an ist. Bei uns war das gelbe Kabel (mitte) Plus und das schwarze Kabel (unten links) Masse.


Von diesen beiden Kabeln muss nun jeweils ein kleines Stück abisoliert werden, damit hier die Kabel des Transmitters angelötet werden können. Stromdiebe standen kurz zur Diskussion, doch nachdem wir bei der Zentralverriegelung des Audis schlecht Erfahrungen gemacht hatten entschieden wir uns zu diesem Schritt.


Eine zweite Person (oder eine dritte Hand) sind hier sehr hilfreich. Mit der Zange - wir sind noch auf eine längere umgestiegen - ermöglicht es das Kabel zu halten ohne sich zu verbrennen. Um Flecken oder gar schlimmeres auf dem Teppich zu vermeiden empfiehlt sich eine Unterlage. In unserem Fall durfte ein altes Handtuch herhalten. Papierhandtücher sind aufgrund der Brennbarkeit ungeeignet.


Nun den Lötzinn auftragen und damit möglichst wenig von der Ummantelung anschmelzen. Das rote Kabel der Box mit dem gelben Kabel vom Auto verbinden und (viel einfacher) die beiden schwarzen Kabel.


Hier bedarf es einer ruhigen Hand und je nach Lötgerät auch Geduld. Unseres hat leider die Angewohnheit zu merken, dass es zu heiß wird und schaltet sich dann ab bis es zu kalt wird statt die Temperatur zu halten. Aber auch damit geht es. Wichtig ist. dass die abisolierten Stellen der Kabel gut verbunden werden.


Während der Lötzinn trocknet kann man sich schon einmal freuen, denn nun ist es fast geschafft. Mit Isolierband (wer mag in passenden Farben) wird nun alles wieder sicher verpackt. Isolierband empfiehlt sich bereits vorher um die zusammengehörigen Kabel (Antenneneingang und Antennenaugang, Stromkabel und Cinchkabel) miteinander zu verbinden, damit sie nicht völlig wirr herumliegen sondern beieinander bleiben.


Nun noch das AUX-Kabel an den alles entscheidenden Stecker anschließen und nach außen legen. Alle anderen Kabel unter die Konsole schieben und wieder anschließen. Zuletzt den Stecker der Warnblinkanlage nicht vergessen und die Mittelkonsole wieder mit ihren drei Schrauben befestigen.


Ist der Schalter in der richtigen Position kann der Aschenbecher eingesetzt werden. Nun noch alle Kabel ans Radio und dann wieder zurück in den Schacht. Bei meinem Kobold sieht man nun auf den ersten Blick nichts, erst bei genauem hinsehen fällt das Kabel auf, dass sich so wunderbar mit dem Handy verbinden lässt. Gemütliche zwei Stunden hat es bei uns gedauert. Nun warte ich noch auf ein Verlängerungskabel, dass mit seinen paar Zentimetern seinem Namen keine Ehre macht. Macht aber gar nichts, denn so hängt nur noch das kurze Kabel mit der Buchse aus der Konsole und ich kann das lange Kabel (immerhin 1,5 m Kabelsalt) im Handschuhfach verstauen, wenn ich es nicht brauche.


Ist alles da wo es hingehört empfiehlt sich nun noch die Frequenz der Box als Sender einzuspeichern und schon kann die nächste Fahrt mit Lieblingsmusik oder Hörbuch starten. Telefonieren kann man mit dieser Lösung nicht aber auch mit dem Funksender, der vorher im Auto war, war das nur in der Theorie möglich.



"Kleine Schraube, großer Ärger" hieß es in der Überschrift. Aber es hat doch keine Schraube Ärger gemacht. Richtig. Denn das Projekt "Autoradio" war wirklich eines der, die von Anfang bis Ende geschmeidig über die Bühne gegangen sind. Ganz anders sah es da ja mit dem Versuch aus einfach nur zu fahren. Rüttel, Knallen und eine Drehzahl, die weder Stabil noch im gewünschten bereich lag. Es folgte ein neuer Krümmer und neue Zündkerzen - wir hatten Berichtet. All das lag nun wohl an einer einzigen fehlenden Schraube. Diese ist nun auch eingebaut und das wollen wir natürlich nicht verschweigen.


Da an der Rückseite des Luftfilterkastens fehlte sie. Auf dem Schrottplatz war sie nicht zu bekommen, aber immerhin bin ich so zum ersten mal zum Renaulthändler hier in der Stadt gekommen. Freitag bestellt und Mittwoch Morgen, dann der Anruf, dass sie da wäre. Sicher wäre es schneller gegangen, da wir erklärt hatten, dass es nicht eilig sei war es so okay. 


Reinstecken, festziehen. Fertig. Warum nur ist uns nicht aufgefallen, dass sie fehlte? Es hätte uns so viel Zeit und Ärger gespart. Der Preis von 3,22 € ist nichts im Vergleich zum neuen Krümmer, den neuen Zündkerzen und der Sorge um den Auspuff der seit dem einfach nicht mehr wie vorher klingt.


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