Montag, 5. September 2016

Was tun wenn: der Öldruck fehlt


Probleme mit dem Öldruck im Motor sind meist nur von kurzer dauer, denn wenn der schützende Ölfilm nicht mehr überall in ausreichender Menge ankommt, ist die Maschine ruck zuck hinüber. Entsprechend kurz ist die Reaktionszeit wenn plötzlich die rote Warnlampe für zu geringen Öldruck aufleuchtet. So geschehen in unserem Audi A4 mit 170.000km.

Die möglichen Ursachen für diese Meldung sind vielfälting. So banale Dinge wie zu wenig Öl im Motor können dazu führen, dass die Ölpumpe nur noch Luft ansaugt und entsprechend keinen Druck mehr aufbaut. Bei diversen BMWs führten lose Schrauben an der Pumpe dazu das selbige sich vom Motorblock losrappelte und ebenfalls der Druck nichtmehr gehalten wurde.


Neben diesen relativ spontanen Gründen kann auch der starke Verschleiß im Motor zu einem niedrigen Öldruck führen. Dann ist nicht die Pumpe der Übeltäter sondern die Spaltmaße in den Lagern von Kurbelwelle und Nockenwelle sind zu groß geworden. In dem Fall sucht sich das Öl natürlich den Weg des geringsten Widerstands und der gemessene Druck ist kleiner als gewünscht.

Bei älteren Mercedes PKW und vielen Nutzfahrzeugen ist eine separate Öldruckanzeige im Kombiinstrument integriert gewesen. So ließ sich auf einen Blick der allgemeine Gesundheitszustand des Motors beurteilen; Mehr als 1.5bar Druck bei Betriebswarmem Motor und Leerlaufdrehzahl und möglichst hoher Druck (4bar oder mehr) bei höheren Drehzahlen sollte die Maschine im Idealfall schaffen.


Weniger gut bestückte Fahrzeuge haben lediglich eine rote Warnlampe die dem Fahrer im Fall der Fälle signalisiert, das der Öldruck im Motor bereits unter das kritische Limit gesunken ist und erste Schäden zu befürchten sind. Bei einer deartig kurzen Vorwarnzeit muss entsprechend schnell und richtig reagiert werden. Sofern es die Verkehrssituation erlaubt den Wagen sicher zum stehen bringen und sofort den Motor abschalten. 

Nachdem der Motor etwas gestanden hat, empfiehlt es sich zunächst mal den Ölstand zu überprüfen. Das ist die einfachste und häufigste Ursache für diese Warnung. Stimmt hier noch alles mit dem Sollzustand überein, müssen wir uns weiter im Motorraum umschauen. Macht der Motor bei Leerlaufdrehzahl schlagende Geräusche? Schüttelt er sich unnatürlich stark? Verschwindet die Warnmeldung wenn der Motor kurz hochgedreht wird?


Zweifelsfrei lässt sich der Zustand nur beurteilen wenn in den Motorölkreislauf ein Druckmanometer eingesetzt wird, das den tatsächlichen Öldruck anzeigt. Stimmen die Werte überein, handelt es sich aller wahrscheinlichkeit nach um ein elektrisches Problem mit dem Sensor, der Zuleitung oder dem Kombiinstrument selbst.

In unserem A4 trat der Fehler mehrfach über einen längeren Zeitraum auf. Echte Probleme mit dem Öldruck erschienen uns unwahrscheinlich da der Motor normal lief und die Warnung schnell wieder verschwand. Also versuchen wir es einfach mal mit einem neuen Öldrucksensor. Dieser arbeitet nach dem Prinzip eines Schließers, sobald der Öldruck unter 1,2-1,6bar fällt, wird der Stromkreis geschlossen und die Warnlampe leuchtet auf. 


Um an den Schalter zu kommen müssen wir den Ölfilter aus dem Weg schaffen. Da bietet sich ein Ölwechsel bei der selben Gelegenheit geradezu an. Eigentlich ist noch etwas Zeit, aber jetzt soll alles zusammen erledigt werden. Also Motor warm fahren, ab auf die Grube, Verkleidung abbauen und Ölwanne leeren. Den alten Filter mit dem passenden Filterschlüssel abschrauben und schon sieht man den Sensor gut versteckt am Gehäuse unterhalb der Ansaugbrücke.

Ausser einem 24mm Schraubenschlüssel braucht es für den Tausch keinerlei Werkzeug. Der Stecke sitzt unter einem Gummistopfen und kann einfach abgezogen werden. Beim Ausbau läuft sicherlich noch ein bisschen Öl aus das wir mit einem Lappen auffangen. Das neue Teil wird in gleicher Weise wieder eingebaut und gut handfest angezogen. Falls hier später etwas tropft können wir immer nochmal nachziehen.


Mit neuem Öl und Filter lassen wir den Motor an und prüfen die Anzeige; keine Warnmeldung zu sehen. So soll es sein. Und wo wir schon mal da sind werden auch gleich der Luft- und Kraftstofffilter ersetzt. Letzterer ist allem Anschein nach noch das Originalteil von 1994.

Die Unterbodenverkleidung war mit vier M6 Muttern und einer Schraube befestigt. Der Filter selbst ebenfalls mit zwei M6 Schrauben. Die Schlauchschellen mussten wir mit der Zange öffnen und haben sie der Einfachheit halber durch Schraubschellen ersetz. Wie schon beim Clio empfiehlt es sich erstmal die Sicherung der Kraftstoffpumpe zu ziehen und den Motor laufen zu lassen bis kein Druck mehr auf der Leitung ist. In jedem Fall läuft noch eine ordentliche Menge Kraftstoff aus dem Filter aus die man auffangen sollte. Für den Rasenmäher reicht es allemal.

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