Die erste Aktion auf dem Weg zur neuen Plakette war es das Auto aufzubocken und die Reifen zu demontieren. Zieht man dann ein wenig und lenkt das Auto so von außen, dann kann man unter Umständen etwas sehen, dass man lieber nicht sehen würde. In unserem Fall war es eine eingerissene Manschette am Lenkgetriebe. Also schnell ans Telefon (es war ja auch schon Freitag) und beim Teiledealer des Vertrauens angerufen. Eine Bestellung im Internet wäre möglicherweise günstiger, aber es würde viel zu lange dauern. So konnten wir noch am selben Vormittag das bestellte Teil abholen und uns an den Einbau machen, der sich als viel schwieriger als Erwartet herausstellen sollte.
Um die Manschette wechseln zu können müsste man eigentlich nur den Spurstangenkopf lösen, die alte Manschette abziehen, die neue aufziehen und alles wieder zusammen bauen. Was so einfach klingt war es natürlich mal wieder nicht!
Mit einer 13er Nuss haben wir die Mutter der Spannhülse gelöst. Ein Versuch die Spurstange zu drehen brachte keinen Erfolg. Also starteten wir zunächst den Versuch alles mit WD40 gängig zu machen. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn das nun geklappt hätte.
Hilft das nicht, so können wir einen Brenner wärmstens empfehlen. Hiermit die Verbindungsstelle zwischen Spurstange und Spurstangenkopf auf der Seite des Kopfes erhitzen. So dehnt sich das Metall aus und es sollte klappen. Unbedingt aufpassen, dass man sich nicht verbrennt. wir haben vorsichtig mit WD-40 getestet, solange es noch dampft ist es eh zu warm. Danach an einer entfernteren Stelle des Werkstückes vorsichtig fühlen und sich herantasten. So lange es noch heiß ist mit einem passenden Schlüssel die Spurstange vorsichtig vor und zurück drehen, damit sie gängig wird.
Jetzt wäre der Punkt gekommen mit einer 17er Nuss die Mutter am Spurstangenkopf zu lösen. Natürlich war die auch anderer Meinung und auch der Schlagschrauber hatte nicht genug Kraft die Mutter zu überraschen. Uns blieb als nichts anderes übrig als schwere Geschütze aufzufahren. Beim Abflexen der Mutter unbedingt darauf achten, das das Gewinde nicht beschädigt wird, denn dann muss auch der Spurstangenkopf getauscht werden. Bei uns war die Mutter so hartnäckig, dass wir am Ende die bereits von zwei Seiten abgeschliffene Mutter mit dem Schragschlauber (13er Nuss) lösen mussten.
Bevor nun der Spurstangenkopf endgültig gelöst wird empfiehlt es sich die Gewindegänge der Spurstange zu zählen, die man noch sehen kann. So hat man beim anschließenden Zusammenbau einen Anhaltspunkt und kann sich mit Glück die Einstellung der Spur sparen. Nach dem Zählen kann der Spurstangenkopf nach unten herausgedrückt und von der Spurstange abgedreht werden.
Nun die alten Kabelbinder entfernen, bei uns waren nur am dickeren Ende der Manschette Kabelbinder, das Ende zum Kopf hin hielt offenbar so. Beim Ersatzteil waren Metallverbinder dabei, diese passten jedoch nicht, sodass wir sie erst mühsam mit aufgefädelt und dann doch wieder entfernt haben.
Die neue Manschette wollte natürlich auch nicht einfach so auf ihren Platz. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl und sanfter Gewalt hat es dann aber doch noch geklappt.
Da die vorgesehenen Verschlüsse nicht passten und auch vorher Kabelbinder verwendet wurden haben wir uns wieder für diese Lösung entschieden. Da genug Platz war haben wir gleich zwei verwendet, so sollte es sicher halten.
Nun kann der Spurstangenkopf wieder so weit aufgedreht werden bis ebenso viele Gewindegänge wie vor der Aktion herausschauen. Ist die Klemmhülse festgezogen muss nur noch der Spurstangenkopf am Achsschenkel eingesteckt und mit einer in unserem Fall neuen Mutter (die es direkt bei Renault und sonst in keiner Werkstatt oder dem Großhandel in der Gegend gab) sichern.
Ist alles wieder an Ort und Stelle können wir eine Probefahrt machen. Evtl. müssen wir an der Spur noch ein kleines wenig einstellen. Unser eindeutiges Indiz war, dass das Lenkrad beim geradeaus Fahren deutlich auf 11 Uhr stand. Wer sich unsicher ist muss nun doch noch in die Werkstatt fahren und die Spur dort einstellen lassen.
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