Neue Lambdasonden für den Autogas-Siebener

Mit LPG im Tank kann man immer gut Gas geben. So zumindest unsere bisherigen Erfahrungen. Leider macht die Gasanlage ab und zu auch mal ärger und dann ist es gar nicht so einfach den Fehler zu finden. Liegt es vielleicht an der Elektrik? am Steuergerät? oder ist ein Ventil kaputt? Selbst die Gas-Werkstatt ist da manchmal etwas ratlos.

Die Symptome sind definitiv nur im Gasbetrieb feststellbar und zuverlässig reproduzierbar. Das sollte eine erfolgreiche Fehlersuche erlauben. Aber was ist eigentlich das Problem? Wenn der Wagen zB vor einer roten Ampel steht fällt die Leerlaufdrehzahl immer weiter ab, bis der Motor sich zu schütteln beginnt. Springt die Ampel nun um und man gibt etwas Gas, kommt der Motor nur sehr verzögert auf Drehzahl und will nicht wirklich durchziehen.

In der Gaswerkstatt wurden daraufhin ersteinmal alle Ventile und Kabel überprüft. Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Wackelkontakt oder überhöhten Widerstand der die Ventile falsch ansteuert. Leider oder zum Glück war hier kein Fehler zu finden und offenbar alles in Ordnung. Dann muss es wohl doch am Auto selbst liegen. Aber warum tritt das Problem dann nicht im Benzinbetrieb auf?

Ohne absolute Gewissheit empfahl die Werkstatt einen Austausch der beiden Lambdasonden, diese Messen den Sauerstoffgehalt welcher nach der Verbrennung noch im Abgas steckt. Basierend auf den Messungen regelt das Motorsteuergerät die eingespritzte Kraftstoffmenge nach um optimale Abgaswerte zu gewährleisten. 

Wenn der Wagen von Benzin auf Autogasbetrieb umschaltet wird lediglich das reguläre Steuersignal zu den Benzineinspritzdüsen abgefangen und vom Gas-Steuergerät umgerechnet in ein neues Signal für die Gasventile. So wird auch mit dem veränderten Brennwert von Gas die minimale Schadstoffemission gewährleistet. So zumindest die Theorie.

Möglicherweise liefert die Sonde einfach ein falsches Signal was im Benzinmodus noch nicht weiter auffällt aber durch die Verstärkung/Umwandlung auf Gasbetrieb doch spürbar wird. Für diesen Versuchsballon will die Werkstatt rund 150€ pro Sonde haben - der BMW braucht zwei. Im Internet gibt es neue Sonden für unter 130€ - das Paar! Für diesen Betrag sind wir gewillt mal ein bisschen zu probieren ob unsere Probleme dann verschwinden.

Der Einbau sollte keine große Herrausforderung darstellen. In der Theorie zumindest. Einfach die Verkleidung aufschrauben (10mm Steckschlüssel) Kabel abstöpseln und Sonde mit 22mm Schlüssel abschrauben. Auf der Beifahrerseite gelang uns all das auch ohne Probleme und mit Hilfe der Auffahrrampen sogar verhältnismäßig komfortabel.

Auf der Fahrerseite sah die Sache leider etwas anders aus. Selbst mit Kriechöl und zwei Schraubenschlüssel als Hebelarm ließ sich die Sonde ums verrecken nicht lösen. Praktischerweise haben wir seit dem Krampf um die Clio Spurstangen auch einen Gasbrenner im Werkzeugfundus und dieser hat sich mal wieder voll bezahlt gemacht. Nach einigen Minuten aufheizen und drehen ist die Sonde draussen. Aber nicht ohne zuvor ihr komplettes Gewinde zu zerstören.

Die neuen Sonden sind ruck zuck eingebaut und schon sind wir unterm Auto fertig. Wo der Wagen gerade schon mal da steht nutzen wir noch schnell die Gelegenheit und tauschen beide Innenraumluftfilter sowie den Motorluftfilter aus. Dem Dreck nach zu urteilen sind die Innenraumfilter seit mindestens 5 Jahren nicht mehr erneuert worden.

Zum Abschluss der Arbeit folgt natürlich noch eine ausgiebige Probefahrt. Da das Motorsteuergerät nicht explizit neu angelernt wurde, dauert es einige Kilometer bis der Wagen wieder halbwegs normal läuft. Schon nach einer Woche hat der Computer sich mit den neuen Signalen von den Sonden arrangiert und der Motor läuft tatsächlich wieder mit konstanter Leerlaufdrehzahl und nimmt deutlich besser Gas an.