Montag, 14. November 2016

Das ist immer noch besser als ein Kolbenfresser


Wie sich die Bilder ähneln; vor fast genau einem Jahr hatte der Omega eine Reifenpanne, jetzt steht der Audi hier auf dem selben Hof und hat ebenfalls einen Plattfuß. Langsam wird das zu einer echten Tradition, aber dafür weiß auch jeder sofort wie es als nächstes weiter gehen soll. 



Chronologischer Ablauf: Gegen Mittag trifft Besuch aus der Heimat mit dem Audi ein. Beim verlassen des Hauses über die Kellertreppe fällt der Blick auf den Wagen und seine etwas schiefe Haltung. Bei genauerer Untersuchung zeigt sich dass der rechte Hinterreifen platt ist. Selbstverständlich liegt im Kofferraum ein Reserverad parat, aber wir wollen doch erstmal wissen wo das Problem liegt.


Mit der Fahrradluftpumpe lässt sich der Reifen langsam aber erkennbar aufpumpen. Wenn man ganz nah ran geht lässt sich über dem Straßenlärm ganz leise ein Zischen wahrnehmen. Der Ursprung findet sich schön mittig auf der Lauffläche wo ein Stück Metall im Profil steckt. Dem Geräusch nach zu urteilen entweicht die Luft ziemlich schnell, so kann man nicht sicher bis zur Reifenwerkstatt fahren. Dann lieber das Rad ohne Auto abliefern.


In seiner Ausgangsposition steht das Auto mit der falschen Seite zum Zaun, so lässt sich der Reifen nicht wechseln. Nochmal die Luftpumpe zur Hilfe genommen und dann schnell den Wagen wenden damit ausreichend Platz zum Arbeiten ist. Immerhin ist der Hof groß genug, dass der Audi erstmal stehen bleiben kann wo er ist ohne zu stören.


Das Bordwerkzeug wurde so wie es aussieht noch niemals benutzt, aber irgendwann ist immer das erste Mal und wir wollen noch vor Ladenschluss in die Werkstatt kommen. Selbst mit dem winzigen Radschlüssel sind die Radschrauben schnell gelöst - das kann auch ganz anders ablaufen wenn man Pech hat und die Schrauben seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt wurden. Der Aluminium(!!) Wagenheber macht seinen Job ordentlich und schnell hängt das kaputte Rad in der Luft.


An dieser Stelle stellt sich die Frage wie es weiter gehen soll; das Ersatzrad montieren, damit nach Hause fahren und dort den Reifen reparieren lassen oder das Rad hier zur Werkstatt bringen und mit ganz viel Glück heute noch flicken? In Anbetracht der Tatsache dass der Ersatzreifen auch schon 22 Jahre alt ist, eine längere Autobahnetappe bevorsteht und niemand wirklich Zeit hat mal eben zur Werkstatt des Vertrauens zu fahren, entscheide ich mich für die zweite Option.


So wandert der kaputte Reifen in den Kofferraum vom Omega und los gehts zur Werksatt. Es ist erst früher Freitag Nachmittag, andererseits ist gerade Reifenwechsel-Hochsaison und vielen Kunden fällt genau in diesem Augenblick ein dass sie vielleicht endlich ihre Winterreifen aufziehen lassen sollten. Entsprechend fällt auch die Antwort der Werkstatt aus; einerseits ist der Schaden nicht sonderlich groß und lässt sich ganz sicher flicken, anderseits wird diese Reparatur einige Zeit in Anspruch nehmen und heute ganz bestimmt nicht mehr erledigt.


Gezwungenermaßen bleibt der Reifen also übers Wochenende in der Werkstatt und der Audi auf dem Hof stehen. Damit er nicht abstürzt oder der Wagenheber geklaut wird, kommt wiedermal unser bewährtes Abstützwerkzeug zum Einsatz; der Hofreifen. Was schon beim Omega gut funktioniert hat, kann beim Audi auch nicht schaden. Dank der Halbstarren Hinterrachse lässt sich das Gewicht gut auf den Reifen verteilen und die spärliche Unterbodenverkleidung wird auch nicht beansprucht. Da der Omega nun ohne mich nach Hause gefahren ist, muss am Montag irgendwie das frisch geflickte Rad von der Werkstatt zurück zum Auto kommen. Und nein, es ist keine Option für mich jetzt das Ersatzrad zu montieren um die paar Kilometer zur Werkstatt zu fahren und dort den Reifen zu tauschen. Dann spare ich mir lieber einen zusätzlichen Radwechsel und schnappe mir stattdessen einen Leihwagen. 


Bei bezahlen der Rechnung (35€ inkl Auswuchten) erfahre ich auch den Grund für die zeitintensive Reparatur; der Flicken wird von innen auf den Reifen aufgebügelt. Dafür muss der Reifen selbst erstmal aufgeheizt werden, das kostet Zeit, aber so kann die Werkstatt gewährleisten dass der Flicken dauerhaft dicht bleibt und nicht auf der Autobahn plötzlich nachgibt. Da warte ich doch lieber einen Tag länger und kann beruhigt angasen. 


So geht es denn mit dem fünften Rad im Wagen zurück nach Hause um den Audi endlich wieder flott zu machen. Alles in allem hat die Demontage und Verbringung zur Werkstatt keine 20 Minuten gedauert. Darauf folgten 72h Wartezeit und nochmal 20 Minuten für Abholung und Montage. Da der Wagen sowieso nirgends hinfahren musste, keine schlechte Zeit. Dennoch sollte ich mir für die Zukunft ein paar Unterstellböcke bereit legen und der Audi braucht definitiv ein neues Ersatzrad.

Ach ja, der Titel dieser Geschichte sollte Jedem bekannt vorkommen der schonmal den zweiten Werner Film gesehen hat. (Kolben mit Fressspuren zum Vergleich)

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