Zugegeben, es ist nicht wirklich akkut notwendig gewesen meinem neuen alten Fiesta ein paar Zusatzscheinwerfer zu verpassen. Der Rostbefall am Radlauf und die Kampfspuren am Kotflügel sind vermutlich wichtiger. Aber da der Wagen so schon eine ganze Weile unterwegs it und die paar Wochen auch keinen Unterschied mehr machen, soll er erstmal die Sachen bekommen die mir mehr Freude am Fahren bereiten.
Und dazu gehören für dieses Auto nunmal auch zusätzliche Nebellampen an der Frontpartie. Hätte mein Omega nicht schon vom Werk welche gehabt, wären sie zwischenzeitlich bestimmt nachgerüstet worden. Für manch andere Menschen sind diese Dinge vielleicht so überflüssig wie ein drittes Nasenloch. Aber ich finde es gibt dem Auto eine ganz andere Optik und hat den Nebeneffekt das bei nächtlichen Fahrten oder schlechtem Wetter deutlich mehr Licht auf die Straße geworfen wird. Bei 26 Jahre alten Scheinwerfern ist man wirklich für jedes bisschen dankbar.
Wie man Nebelscheinwerfer oder sonst welche Lampen am Auto nachrüstet haben wir im SZK schonmal erklärt. Trotzdem hier die Version genau zugeschnitten auf diese Generation von Ford Fiesta. Dabei lernt man auch so nützliche Dinge wie; vordere Stoßstange demontieren, Armaturenbrett zerlegen und Strippen ziehen für Anfänger. Wobei die ganze Aktion bei einem alten und einfach aufgebauten Auto wie diesem eigentlich keine lange Zeit in Anspruch nehmen sollte.
Als erstes muss die vordere Stoßstange abgebaut werden um die neuen Scheinwerfer daran zu befestigen. Originale Zusatzscheinwerfer haben eine passende Halterung und werden direkt an die Frontmaske geschraubt. Da ich keine große Lust habe zusätzliche Löcher in heiles Blech zu bohren, kommen sie bei mir von unten an den Stoßfänger. Selbst wenn ich sie irgendwann mal wieder abbauen sollte, sieht man von aussen keine offensichtlichen Spuren.
Vor dem Stoßfänger müssen noch die beiden Radhausschalen demontiert werden. Dazu erstmal das Auto aufbocken, Vorderräder abnehmen und jeweils fünf Torxschrauben lösen. Leider ist bei diesem Auto die Radhausschale am Kotflügel angenietet. Dann muss ich das ganze Teil eben ein bisschen zur Seite drücken, aber irgendwie kommt man schon durch. Auf der Fahrerseite ist jetzt der Wischwassertank im Weg, der mit vier Schrauben festgemacht ist. Bevor der Tank ganz rausgenommen werden kann müssen noch die zwei Schläuche und der Stecker vom Pumpengehäuse abgezogen werden. Ab diesem Moment beginnt das Wischwasser auszulaufen und ein Auffangbehälter wäre hilfreich. In diesem Fiesta hat der Tank einen langen Riss und verlor deswegen ständig sein Wischwasser.
Auf der Beifahrerseite ist eigentlich nur der Behälter für die Tankentlüftung im Weg. Bei Abbau der Stoßstange hat es in diesem Fall gereicht mit einem Gelenk-Ratschenschlüssel nach der Mutter zu angeln bis sie sich lösen ließ. Das selbe auf der Fahrerseite und dann nochmal je zwei Schrauben an der Kante des Radlauf lösen und schon kommt der Brocken runter. Auf einer weichen Unterlage lässt sich das Teil nun bequem vorbereiten. Mit einem Messer muss ein Teil der Füllung von innen rausgeschnitten und zwei Löcher für die neuen Scheinwerfer gebohrt werden. Mit großen Unterlegscheiben sollte der Kunststoff ausreichend stabil sein um das Gewicht zu tragen.
Wo die Stoßstange schon mal ab ist kann direkt das Kabel für die Lampen eingezogen werden. Löcher in der Frontmaske gibt es bereits an der passenden Stelle und vom Motorraum aus kann man bequem alles erreichen. Damit keine Leitung durchscheuert, wird direkt alles mit flexiblem Wellrohr eingepackt. Da mittelfristig noch weitere Installationen geplant sind, wird geschlitztes Wellrohr genommen das nachträglich noch weiter gefüllt werden kann ohne alles wieder auseinander zu reißen. Danach kann hier auch schon alles wieder zusammengebaut werden.
Die Kabel von beiden Scheinwerfern werden im Bereich der Batterie zusammengeführt. Hier gibt es Strom und Massepunkte satt, ausserdem ist hier Platz für ein Relais. Die vier Pins am Relais müssen nur nach dem Schaltbild angeschlossen werden und schon sind wir fertig im Motorraum. Vom Innenraum aus muss nur noch das Schaltsignal fürs Relais durchgezogen werden. Dafür bietet sich die originale Kabeldurchführung unterhalb der Windschutzscheibe an, mit einem Stück Draht als Hilfsmittel kann das Kabel ganz entspannt bis in den Fahrerfußraum und weiter in das Armaturenbrett durchgeschoben werden.
Um den neuen Schalter einzusetzen muss die Verkleidung abgenommen werden. Dazu den Aschenbecher raus nehmen und die drei unteren Schrauben entfernen. Oben den Knauf vom Gebläse abziehen und die Blende für die Heizungsregler mit sanfter Gewalt raus reißen. Dazu beide Hebel ganz nach rechts schieben. Mit spitzen Fingern oder Plastikkeilen oben links und rechts hinter die Verkleidung fassen und hebeln bis sie aus ihrer Rastung springt. Dann lässt sich das Teil samt Radio ein Stück nach vorne klappen um alle Stecker vom Radio und Zigarettenanzünder ab zu ziehen. So hat man auch mehr Platz für die folgenden Anschlussarbeiten.
Damit es hinterher nicht völlig hingepfuscht aussieht, kommt an dieser Stelle ein originaler Ford Schalter zum einsatz. So muss auch kein Loch ins Armaturenbrett gebohrt werden. Die Pinbelegung findet sich im Internet: Pin1 ans graugelbe Kabel der Instrumentenbeleuchtung/Standlich anschließen, Pin2 zum Relais, Pin3 Masse, Pin4 Eingang Kontrollleuchte (und ein Extra Pin über den keiner so richtig bescheid weiß). Mit einem Lötkolben und Schrumpfschlauch lässt sich alles sicher verbinden und isolieren.
Die abschließende Funktionskontrolle überzeugt; wenn das Standlicht aktiviert ist und der Knopf im Armaturenbrett gedrückt ist gehen draußen die Nebelscheinwerfer an. Bei nächster Gelegenheit müssen die Lampen noch mal in der Werkstatt korrekt ausgerichtet werden, aber fürs erste können wir uns einfach an dem Ergebniss erfreuen.
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