Montag, 7. August 2017

Teil 36: Neues Klangerlebnis in {#JakastersKobold}

Manchmal überlegt man ja hin und her und ob das wirklich sein muss und am Ende, entscheidet man dann einfach aus dem Bauch heraus. Wir vom Schlagzeilenkäfer machen ja wirklich vieles selbst. Was wir nicht wissen recherchieren wir in Büchern oder im Internet. Aber zu meinem Clio gibt es laut Bewertungen und diverser Forenbeiträge einfach nichts brauchbares. So kam es mir ganz recht, dass ich Geburtstag hatte und mir von meinem Lieblingsmechaniker einfach ein bisschen Hilfe wünschen konnte.  Wobei ich Hilfe brauche? Was schon wieder kaputt ist? Gar nichts. Aber wenn alles heile ist, dann kann man sich ja mal ein wenig ans Optimieren begeben. Beruflich darf ich im Moment jeden Tag so einige Kilometer pendeln und dabei läuft natürlich das Radio. Also genauer gesagt läuft das Radio bereits seit Januar nicht mehr. Das liegt nicht an der Technik sondern an der aktuellen Musik - so richtig spricht mich da nichts an, sodass ich auf CDs umgestiegen bin. Was ich beim Radio noch auf die schlechte Qualität der Radiosender (ja, nicht einmal den Sender hier aus der Stadt kann man bei uns vernünftig empfangen) geschoben habe musste beim Hören von CDs einen anderen Grund haben. Nach ein paar Gesprächen mit den Herren aus dem Team (darunter auch ein Musiker) war schnell klar, dass es an den Lautsprechern im Clio liegt. Der hat zwar gleich sechs Stück, aber die Qualität lässt eben zu wünschen übrig. So kam also die Idee auf, dass diese ausgetauscht werden. Optisch keine Veränderung, der Clio ist kein Bastelauto, aber Klanglich bitte ein großer Unterschied.


Erstmal zu Material und Werkzeug: Entschieden haben wir uns (oder besser ich auf Anraten des Spezialpassatfahrers) für Lautsprecher von Pioneer. Für vorne gab es die Pioneer TS-Q 131C 2-Wege-System-Lautsprecher mit separaten Hochtönern (gab es im Set) und für hinten dann ebenfalls von Pioneer die TS-E 1302i 2-Wege-Koaxial-Lautsprecher. Damit diese in meinen Clio B Phase 1 passen brauchten wir noch Adapter von Flachstecker auf DIN (Flachstecker am Lautsprecher und DIN am Auto). Der ganze Spaß hat nicht ganz 150 € gekostet. Ob sich das lohnt? Wenn man jeden Tag genug Zeit im Auto verbringt und sich über das Geschräbbel ärgert, dann könnte man das schon als lohnend bezeichnen. Auch Werkzeug haben wir gar nicht so viel gebraucht. Für alle Schrauben die bereits verbaut waren ein T20 Torxbit. Als Hebel einen Schlitzschraubenzieher und falls ihr wie wir neue Löcher braucht, dann für die neuen Schrauben noch einen Kreuzschraubenzieher. Und wie lange dauert es? Wir haben mit Quatschen und ohne den geringsten Plan wie das Armaturenbrett raus geht (da gab es nicht wirklich eine Anleitung) nicht einmal zwei Stunden gebraucht. Das ist aber sicher auch schneller zu machen.



Fangen wir doch direkt mit dem Ausbau des Armaturenbrettes an und arbeiten uns dann von vorne nach hinten, ja? Als erstes müssen wir uns mal an der Unterseite des Lenkrades zu schaffen machen. Hier gilt es drei Schrauben mit dem Torxbit aus der Lenksäulenverkleidung zu entfernen. Ist die Verkleidung erstmal weg, dann kommen zwei Schrauben (Foto oben) zum Vorschein. Diese entfernen wir ebenfalls.


Nun müssen noch fünf weitere Schrauben vom Armaturenbrett entfernt werden. Zwei sitzen jeweils links und rechts an der Seite, die anderen drei oben in den Lüftungsschlitzen. Ebenfalls je einmal links und rechts, die siebte Schraube befindet sich in der Mitte.


Nun könnte man ja meinen, dass es geschafft wäre, aber ein bisschen ist noch zu tun. Zunächst muss einmal das Türgummi gelöst werden. Dazu die Tür öffnen und mit einem beherzten aber vorsichtigen Griff das Gummi nach unten ziehen. Wichtig ist, dass das Gummi entlang der A-Säule entfernt wird.


Ist das Türgummi aus dem Weg, dann muss noch die A-Säulenverkleidung entfernt werden. Hier einfach von oben nach unten Ablösen. Recht weit oben gibt es genau einen Clips, der ausgehakt werden muss, der Rest lässt sich mit Gefühl abziehen.


Damit es noch ein bisschen einfacher wird hat der Spezialpassatfahrer (den hatten wir als Fotografen eingespannt) sogar an Detailfotos gedacht. Dieser eine Fanghaken muss eingedrückt werden, dann geht der Rest fast wie von alleine.


Ist auch die A-Säulen-Verkleidung entfernt, dann lässt sich das Armaturenbrett ganz einfach aus dem Weg befördern. Die Beschichtung bzw. der Kunststoff aus meinem Clio ist ein wenig klebrig - nach so vielen Jahren in der Sonne wohl nicht völlig unverständlich - und hat einen Streifen an der Frontscheibe hinterlassen. Mit Glasreiniger ließ sich dieser aber ganz einfach entfernen.


Ab jetzt wird es nur noch einfacher. Die Hochtöner liegen nun frei und können mit dem Schlitzschraubendreher herausgehebelt werden. Den Stecker um stecken und nur noch wieder einbauen.


Während die alten Membranen vermutlich aus Pappe sind sind die der neuen Hochtöner aus Kevlar. Schon klar, dass das einen Unterschied macht, oder? Zudem finde ich sie auch viel hübscher - hat was von Insektenaugen. Und ja, man sieht sie später nicht mehr, aber beim Einbauen hat es schon Spaß gemacht. Nach dem um stecken bedarf es ein wenig Kraft und Fummelei. Ganz eben haben wir die Hochtöner nicht mehr in die Halter bekommen. Einen Millimeter stehen sie höher. Das Armaturenbrett passt aber trotzdem drüber und so ist es nicht nötig hier etwas wegzuschneiden.


Sitzen die neuen Hochtöner an ihrem Platz, dann einmal hören ob auch Musik rauskommt und danach alles wieder zusammen bauen. Als erstes das Armaturenbrett mit seinen sieben Schrauben, dann die A-Säulen-Verkleidung an ihren Platz montieren und darauf achten, dass alle Clipse einrasten. Die Türdichtung zurück drücken und auch die Lenksäulenverkleidung (die letzten drei Schrauben, die wir noch haben sollten) wieder montieren. Damit wäre der schwerste und auch längste Teil geschafft. Weiter geht es mit dem Rest. Die 2-Wege-Lautsprecher montieren wir vorne in den Türen.


Die Verkleidung der Lautsprecher in den Türen lässt sich ganz einfach heraushebeln. Dazu nur an den zwei markierten Stellen ansetzen und schon hat man die Verkleidung in der Hand. Wer denkt, dass das zu einfach ist, dem geht es wie uns. "Das ist alles viel zu einfach", war wohl der häufigste Satz während dieser Umbauten.


Die Lautsprecher in den Türen waren mit vier Schrauben befestigt. Auch hier kommt wieder das T20-Bit zum Einsatz. Ist der Lautsprecher abgeschraubt nur noch abstecken, den neuen Anstecken und wieder einbauen.


Oder aber vorbildlich sein und noch das mitgelieferte Schaumstoffband auf den hinteren Rand kleben. Dieses war leider nur bei diesen Lautsprechern im Set dabei und nicht bei den einzelnen für hinten. Gut fest drücken und dann aber wirklich einbauen.


Aufgrund der Spule, die hier direkt über dem Stecker zu sehen ist, wollte sich der Lautsprecher leider nicht so drehen lassen, dass wir die alten Löcher hätten wieder verwenden können. Zum Glück waren aber neue - selbstschneidende - Schrauben mit dabei. Hier für brauchen wir dann nun endlich auch den Kreuzschraubendreher den wir parat gelegt hatten. Mit ein wenig Druck gehen die Schrauben so ganz einfach durch den Kunststoff und auch die neuen Lautsprecher in den Türen sitzen fest und rappelfrei.


Die Verkleidung wieder anbringen und aufpassen, dass die Kabel nicht durch die Schlitze schlüpfen. Ist mir erst passiert (zum Glück geht die Verkleidung so leicht ab). Im Notfall einfach ein bisschen Isolierband nehmen. Das braucht so ein Clio öfter mal. Vom ständig ausfallenden Display hatte ich hier gar nicht berichtet, oder? Die Isolierung des Kabelstranges fehlte an einer Stelle und mit 10 cm Isolierband war die Reparatur erledigt.


Zuletzt kümmern wir uns noch um die Lautsprecher hinten. Hier muss zunächst erstmal die Sitzfläche der Rückbank weichen - zumindest bei meinem Dreitürer. Diese einfach hochklappen und aushängen. Werkzeug ist gar nicht nötig. Ist genug Platz, dann beherzt am Getränkehalter ziehen und schon hat man die Verkleidung in der Hand. Jetzt ist die Gelegenheit erstmal zu putzen *räusper* und dann die Schrauben zu lösen. Hier war Renault sparsam und hat nur zwei verwendet. Für die neuen Lautsprecher kommen nun die Adapter zum Einsatz. Einfach die Flachstecker an der Rückseite des Lautsprechers anbringen und dann den Stecker ineinander stecken. Logisch eigentlich. Bei uns wollte die Steckverbindung aber nicht halten. So haben wir noch einen Kabelbinder zwischen den Kabeln hindurchgelegt um die Stecker zu verbinden. Isolierband würde aber sicher auch funktionieren.


Hinten passen die 13 cm Lautsprecher ohne neue Schraubenlöcher an ihren Platz. Nachdem die Schrauben wieder sitzen die Verkleidung befestigen und die Rücksitzbank einhängen. Schon geschafft. Jetzt nur noch Platz nehmen, die Lieblings-CD einlegen und das Ergebnis genießen. Aramid und Kevlar schaffen schon einen besseren Sound als die ab Werk verbauten Lautsprecher und so macht das Autofahren gleich noch mehr Spaß.

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