Montag, 26. November 2018

VW T4 ein Fass ohne Boden(blech)


Das Drama nimmt einfach kein Ende. Dieser Bulli hat wirklich mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Nachdem der Vorderwagen und Einstiegsbereich bereits im Oktober durchgeschweißt wurde, geht es heute im hinteren Abteil weiter. Das es so schlimm werden würde, hat niemand erwartet.



Schon seit dem wir zum ersten Mal unter dem Bulli gelegen hatten um die Anhängekupplung nachzurüsten, wussten wir von einem etwa faustgroßen Rostloch im Bodenblech unmittelbar vor der Stoßstange. Hätte diese Multivan nicht einen Holzfußboden ab Werk über dem normalen Bodenblech, könnten wir direkt damit beginnen das Loch zu verschließen. Stattdessen geht es mit Demontagearbeiten los.


Angefangen mit der Kunststoffleiste rund um das Heckklappenschloss (7 Kreuzschlitzschrauben) über die Sitzschienen (je 2 Schrauben SW16) bis hin zum Gestell für die umklappbare Schlafbank die in diesem Wagen fehlt. Danach hält nur noch der Kleber das Brett am Boden fest. Mit ein wenig Mut und Kraft in den Armen lässt sich die Holzplatte von hinten nach vorne hochklappen. Der Kleber löst sich größtenteils vom Boden und funktioniert auch noch ein zweites Mal. Nur von den Knackgeräuschen sollte man sich nicht verunsichern lassen. 


Ohne das Holzbrett haben wir endlich freie Sicht auf den Kofferraumboden im T4. Und was wir sehen ist gar nicht schön. Insgesamt sind allein hier vier größere Durchrostungen zu sehen. Von unten sah man davon wenig bis gar nichts. Der verbaute Unterboden in Verbindung mit einer dicken Schicht Steinschlagschutz verbarg das ganze Ausmaß der Rostschäden bis jetzt zuverlässig. Wer weiß wie es im vorderen Teil des Bodenblech aussieht. Vermutlich nicht viel besser. Wir müssen es genau wissen und darum wird jetzt auch noch das vordere Holzbrett ausgebaut. 


Von der seitlichen Schiebetür ausgehend beginnen wir mit der Demontage der Einstiegsverkleidung. Hier ist eine kleine Einstiegsbeleuchtung integriert die zuvor aus ihrem Sitz gehebelt und abgestöpselt werden muss. Die Trittstufe ist nach aussen (Richtung Tür) mit Kunstsotffklips im Bodenblech und nach innen (Richtung Innenraum) von oben in Blechklammern eingesteckt. Zum Ausbau erst die äußeren Klipse mit Gewalt und Feingefühl nach oben hebeln und anschließend die Trittstufe von vorne nach hinten senkrecht aus den Blechklammern herausziehen. Wenn dieses Teil weg ist, müssen noch die vier Schrauben vom Lüftungsgitter der hinteren Heizungsanlage gelöst und das Gitter entfernt werden.


Jetzt sollte sich auch das vordere Bodenbrett vom Boden hoch ziehen lassen. Ein abwechselnder Angriff von der Schiebetür und vom Kofferraum aus brachte bei uns den Erfolg. Und offenbarte leider auch direkt noch einige weitere Roststellen die bis dato unerkannt gelbieben sind. Dass einer der vielen Vorbesitzer von aussen zusätzliche Bleche auf die Karosserie geklebt und so ein perfektes Feuchtgebiet geschaffen hat, macht die ganze Sache natürlich nicht besser.


Wie gut das wir ausreichend viel Karosserieblech beschafft haben um auch diese Löcher zu verschließen. Die originale Wellblechform exakt nachzubauen ist mit unseren begrenzten Mitteln nicht möglich, aber auch so sollte alles stabil sein. Damit es nicht wieder rostet werden alle Schweißstellen mit Zinkspray lackiert und anschließnd alles mit Karosseriedichtmasse behandelt. Anderenfalls könnte eindringes Wasser den Holzboden verfaulen lassen. 

 
Zum Abschluss dieser Marathon-Schweißaktion (inklusive Hürdenlauf) müssen auf beiden Fahrzeugseiten noch die C-Säulen an ihrem unteren Ende, dort wo Schweller und Radlauf zusammentreffen geschweißt werden. Offenbar wurde hier bereits in der Vergangenheit gearbeitet und Teile des Radauf durch Glasfasermatten und Spachtelmasse ersetzt. So kann das natürlich nicht bleiben. Wir bauen alle Teile Stück für Stück aus Blech nach. Nur die passende Farbe müssen wir bei Gelegenheit noch besorgen. Aber auch so gibt es noch genug für uns zu tun, an diesem Fass ohne Boden.

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