Freitag, 16. November 2018

VW T4: Noch son Spruch Federbruch

 

Gebrochene Fahrwerksfedern sind schon eine komische Sache. Manche Autos können ihr gesamtes Leben über mehrere hunderttausend Kilometer mit ordentlich Gepäck im Kofferraum über schlechte Wegstrecken abspulen und haben niemals irgendwelche Probleme damit. Und bei anderen Autos brechen die Federn regelmäßig, egal ob Originalteil oder vom Zubehör. Egal ob Kleinwagen oder Kleintransporter. Egal ob VW oder Renault, wir haben diesen Schaden schon bei vielen Autos erlebt. Einmal sogar nach nicht mal 80tkm. Insofern ist dieser VW T4 mit seinen 275tkm gar nicht so schlecht. Trotzdem müssen die Federn jetzt erneuert werden.
 

Wirklich aufgefallen ist die kaputte Feder am linken Hinterrad erst als der Bulli wegen einer Reparatur an der Vorderachse in die Werkstatt musste. Dort hing er auf der Hebebühne mit allen Rädern in der Luft und die rostigen Enden wo die Federwindung abgebrochen war, fiel so richtig ins Auge. Wie gut das wir jetzt schon davon erfahren haben, spätestens bei der nächsten Hauptuntersuchung hätte es damit Probleme gegeben. Gerade die VW Transporter haben gerne mal gebrochene Federn und werden deshalb immer gründlich geprüft.

 

Rein äußerlich weißt nichts auf die kaputte Feder hin. Das Auto steht absolut gerade und hängt nicht zur Seite oder nach hinten. Andererseits handelt es sich hierbei ja auch um ein kleines Nutzfahrzeug dessen Fahrwerk für deutlich höhere Zuladung ausgelegt ist als ein normales Auto. Wie dem auch sei müssen wir nun Ersatz besorgen und das für beide Hinterräder. Nicht dass der Wagen am Ende doch irgendwie schief steht.

 

Im Internet finden sich recht preiswert neue Federn die genau passend sein sollen für unser Modell. Der Austausch ist gemessen an der Größe dieses Bulli gar nicht so schwierig. Alles was man braucht ist ein ordentlicher Wagenheber, Unterstellböcke, einen Schraubenschlüssel 17mm und eine große Rohrzange. Je nach Verwitterungszustand auch noch Rostlöser, Gasbrenner und Schlagschrauber.

 

Der erste Arbeitsschritt besteht darin das Auto gegen wegrollen zu sichern und mit dem Wagenheber am Lagerbock der Hinterachse anzusetzen. Da wir die Federn auf beiden Seiten tauschen wollen und danach weitere Arbeiten am Unterboden bevorstehen, stellen wir den Wagen direkt auf Unterstellböcke. Dabei muss der Wagen so hoch aufgebockt werden, dass die Räder noch etwa 15cm Platz zum Boden haben. Nun kriechen wir unters Auto und sprühen die untere Schraube vom Stoßdämpfer mit Rostlöser ein.

 

Sofern die Schraube nicht zu sehr verrostet ist, kann nun mit einem 17mm Schlüssel gedreht und mit der Rohrzange am Stoßdämpfer gegengehalten werden. Wenn die Schraube entfernt ist, sollte der Achsschenkel ein gutes Stück nach unten gehen und die alte Fahrwerksfeder kann mit der Hand entnommen werden. Die neue Feder kommt gleich an ihren Platz und der Zusammenbau geht los. Entweder man lässt den Wagen nach unten oder man drückt den Achsschenkel mit dem Wagenheber nach oben bis der Stoßdämpfer wieder richtig in dem Loch an der unteren Aufnahme sitzt. Nun noch die Schraube wieder einsetzen und mit 45Nm festziehen. Das wars auch schon.


Jetzt hat der Bulli zwei neue Federn drin und eine Sorge weniger. Da die neuen Federn straffer sind als die ausgeleierten Originalteile, steht der Wagen hinten jetzt etwas höher. Diesen Safari-Look hatte der Omega mit seinen neuen Federn auch. Mit der Zeit wird sich das wieder normalisieren und wenn nicht hat man zumindest eine bessere Optik wenn der Wagen doch mal bis zum Maximum beladen ist. Mister T wäre stolz auf uns.

2 Kommentare:

  1. Ich finde die Keilform nicht so toll. Die Federn sehen auch dicker aus, glaube nicht, dass die sich noch groß "setzen". Laut Nummer zwar auch für weiße Markierung, aber da kann man ja nie wissen. Sind auch keine Lesjofjörs-Federn denke ich.
    Man kann auch die vorderen Drehstabfedern etwas hochdrehen, dann egalisiert sich die Keilform. Eine Achsvermessung wäre dann aber ratsam.
    Gruß Martin

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    1. Hallo Martin
      Die neuen Federn sind tatsächlich dicker als die Alten, dafür sind die Neuen etwas kürzer. Auf dem Foto sieht die Keilform besonders extrem aus da die komplette Innenausstattung fehlt. Je nachdem wie der Bulli in Zukunft betrieben wird (schwer beladen) könnte die Vorderachse tatsächlich ein bisschen hoch gedreht werden. Mit dem Dachgepäckträger sind Parkhäuser ohnehin nicht mehr befahrbar.

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