Montag, 7. April 2025

Ein Samstag in der SZK-Garage


Was gibt es besseres an einem sonnigen Samstag als die ganze Zeit in der Garage zu verbringen? Wir können uns zwar ein oder zwei Alternativen vorstellen, aber an diesem Wochenende haben wir es trotzdem genau so gemacht. Nicht nur weil wir selbst so viel machen wollen (oder müssen) sondern weil der SZK-Bekanntenkreis sich heute die Klinke in die Hand gibt. Selten haben wir so viele Besucher an einem Tag gehabt, außer vielleicht bei der Hauseinweihungsparty. 



Hauptaufgabe für uns war es einen Anhänger zu reparieren bzw. umzubauen. Darüber berichten wir auch nochmal. Drumherum fanden sich bzw. uns noch diverse andere Kleinigkeiten die wir mal eben kurz noch erledigen können bevor die neue Arbeitswoche anfängt. Wollen wir doch mal schauen ob das auch klappen wird. Gleich nach dem Frühstück fahren wir zum Teilehändler des Vertrauens um die neue Kupplung für den Fiesta abzuholen. Als nächstes kommt unser Bekannter mit seinem VW Crafter der ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben will. Nicht nur das kurz nachdem vier neue Reifen montiert wurde, schon eine Schraube im linken Hinterrad steckte, der Wagen versucht es auch mit Folter. 



Während der Fahrt piept immer mal wieder für kurze oder auch längere Zeit die Gurtwarnung auf  - natürlich ist der Sicherheitsgurt die ganze Zeit eigensteckt gewesen. Der erste spontane Test einfach den Steckkontakt vom Gurtschloss zu lösen führt nur dazu das die Airbag-Warnlampe aufleuchtet. Also keine Lösung. Dann zerlegen wir doch mal das Gehäuse und schauen nach wie die Abschaltung eigentlich funktioniert. Derweil kommt Tippe mit seinem Vater samt Passat vorbei um auf der Hebebühne die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Mit dem Auto in der Luft und dem Überdruck-Entlüftungsgerät geht das bedeutend bequemer als in der heimischen Garage. Wir lassen die beiden einfach mal machen und kümmern uns um den piependen Crafter.



Im Inneren vom Gurtschloss befindet sich ein einfacher Federkontaktschalter der den Stromkreis schließt sobald der Gurt eingesteckt wurde. Hier ist offenbar der Kontakt bzw. die Vorspannung nicht mehr stark genug. Ein erster Versuch mit der Spitzzange alles etwas fester zusammen zu biegen scheitert leider so das wir letztendlich auf eine Lötzinn-Lösung umsteigen die Erfolg bringt. Nebenbei wechseln wir ein paar kaputte Glühlampen aus und kleben die lose Gummileiste über der Windschutzscheibe fest. Kurz vor der Mittagspause kommt noch eine spontane Warenlieferung aus der Schrottmulde zu uns; eine gebrauchte Suzuki Jimny Motorhaube mit leichten Gebrauchsspuren, wofür die gebraucht wird, zeigen wir euch hoffentlich auch recht bald. 



Nach einem kleinen Mittagssnack geht es zurück in die Garage. Das Vater&Sohn Team ist mit seiner Arbeit fertig und der Passat verlässt unsere Bühne wieder. Dafür kommt schon der nächste Gast vorbei; Rentner Jupp möchte bei seinem Nissan Micra den Innenraumfilter wechseln aber kommt mit seinen knapp 76 Jahren nicht mehr so gut da ran. Wir ehrlicherweise auch nicht, aber nachdem die sechs(!) Lagen Fußmatten aus dem Beifahrerfußraum entfernt wurden, ist es deutlich einfacher. Nur die Abdeckung entfernen den alten Filter rausziehen, den Neuen wie einen Fächer zusammenfalten und rein stecken. Die Fußmatten wieder einzubauen überlassen wir Jupp wieder selbst, der weiß wie das gehört.

 


Wissen wie es sein muss weiß K.U. auch, schließlich hat er bei seinem weißen Renault Kangoo in Eigenregie die Querlenker und Spurstangenköpfe getauscht. Nur jetzt wo es darum geht die innere Staubmanschette von der Spurstange zum Lenkgetriebe aufzusetzen hakt der Fortschritt. Alles nur weil die Hebebühne in der Gemeinschaftsgarage gerade belegt ist. Von der Seite kommt man einfach nicht vernünftig mit beiden Händen ans Lenkgetriebe. Und von unten fehlt der Platz. Auch mit ein paar Auffahrrampen wäre es nicht gegangen. Auf die Frage am Telefon ob wir einen Schlauen Tipp zur Montage haben (bei unserem grünen Clio mussten wir diese Teile auch schonmal tauschen), boten wir an einfach schnell vorbei zu kommen. 



Auf der Hebebühne dauert es nur eine Zigarettenlänge und fünf Minuten Konzentration bis alles an seinem richtigen Platz sitzt. Bei der Gelegenheit kann auch gleich nochmal die Spurstange etwas verdreht werden damit das Lenkrad wieder gerade steht und der Kangoo nicht zur Seite zieht. Jetzt noch den Rost am hinteren Radlauf bekämpfen und der weiße Renault hat gute Erfolgschancen bei der anstehenden Hauptuntersuchung. Was soll jetzt noch schief gehen? Wir bleiben einfach mal gespannt was die Zukunft bringen wird. Bis dahin beschäftigen wir uns noch mit der einen oder anderen Baustelle.



Nächster Patient in der Warteschlange ist die schwarze BMW R1200GS von Herrn U. Die Boxermaschine soll demnächst eine Reise nach Schottland überstehen und muss dafür natürlich vorbereitet werden. Heute steht der Ölwechsel an. Das geht zwar auch in der Tiefgarage wo der Bock normalerweise steht, aber schneller und einfacher geht es hier. Auch ohne Motorradhebebühne haben wir das eine oder andere Spezialwerkzeug angesammelt um an bayerischen Motorrädern zu arbeiten. Die nötigen Informationen wie Anzugsdrehmoment oder Füllmenge können wir inzwischen in unserem eigenen Artikelarchiv nachlesen. Das war eine der Ideen warum der SZK entstanden ist. 



Noch bevor das neue Öl in den Motor eingefüllt wird, müssen wir Herrn U. mit seinem Projekt alleine lassen und uns einem anderen akuten Fall kümmern. Schlimm genug wenn man sich zum Privatvergnügen den Firmenwagen vom Chef ausleiht, aber noch schlimmer ist es dabei irgendwas kaputt zu machen. Zum Glück haben wir nicht nur die Zeit sondern auch den Teilefundus um das Problem heute ganz diskret zu lösen. Alles was wir dazu brauchen ist eine neue Anhängersteckdose, ein bisschen Werkzeug und ein Fotohandy. Damit können wir uns ein paar Fotos von der Kabelbelegung machen und in der neuen Steckdose alles wieder genau so anschließen wie es vorher war. Das klappt tatsächlich schon beim ersten Versuch. Manchmal läuft es einfach. 



Mittlerweile ist es später Nachmittag und die Motivation noch irgendwas sinnvolles anzufangen neigt sich dem Ende. Den Anhänger braucht im Moment niemand so dringend, als das er nicht auch noch ein paar Tage länger stehen bleiben kann. Dank ein paar Mark Spende in die Kaffeekasse für die Nutzung der Bühne und Werkzeuge reicht es sogar für eine warme Mahlzeit vom griechischen Restaurant um die Ecke. Da hat sich die ganze Nachbarschaftshilfe doch schon wieder gelohnt. 

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