Manchmal fängt der Tag einfach schon scheiße an. Zum Beispiel wenn man einen (fast) neuen Anhänger gekauft hat und irgendwie beim ankuppeln nicht richtig aufpasst so das die Schnauze vom Anhänger beim losfahren hart auf den Boden knallt. Noch schlimmer wird es wenn nicht nur das Stromkabel und Abreißseil kaputt gehen (wie eigentlich immer in so einem Fall) sondern gleich die ganze Auflaufeinrichtung kaputt geht. So kann der Anhänger erstmal nicht benutzt werden.
Immerhin sollte die eigentliche Reparatur gar nicht so aufwändig sein. Die vier Schrauben von der V-Deichsel lösen, das Gestänge zu den Bremsseilen entfernen und das Stützrad samt Konsole von der alten zur neuen Auflaufeinrichtung rüber tauschen. 17mm 19mm 22mm Schraubenschlüssel und 10er Inbus werden benötigt. Sofern möglich haben wir die Selbstsichernden Muttern gegen Neue ausgetauscht, in allen anderen Fällen kam Schraubensicherungskleber zum Einsatz. Die Schrauben sind teilweise wirklich verdammt fest angezogen, ordentliches Werkzeug und Kraft in den Armen sind von Vorteil.
Ausserdem empfehlen wir dringend einen Helfer heranzuholen da die ganze Einheit ziemlich schwer ist und von unten unter die Deichsel geschraubt ist so das man mehrere Hände gleichzeitig braucht bis die Schrauben, Distanzscheiben und Muttern alle an ihrem Platz sind. Um uns das Leben etwas leichter zu machen haben wir den Anhänger erstmal vorne Aufgebockt, dann die beiden Schrauben der Stützradkonsole gelöst, selbiges abgenommen und danach das Gestänge zu den Bremsseilen abgeschraubt. Hier reicht es die Kontermutter eine halbe Umdrehung zu lösen und dann die Gewindestange herauszudrehen, so verstellt sich nichts an der Bremsanlage und kann später exakt so wieder zusammengeschraubt werden.
Zwischen Deichsel und Auflaufeinrichtung waren in unserem Fall rundherum dicke Distanzscheiben montiert die wir wieder in der gleichen Position einbauen müssen. Die restliche Ausrichtung versuchen wir Pi mal Auge parallel zur Deichsel hinzukriegen. Solange der Anhänger nicht schief hinterm Zugfahrzeug läuft ist alles in Ordnung. Ein Tipp noch am Rande; passt bloß mit dem Handbremshebel auf, dieser ist Federbelastet und schnappt ohne viel Widerstand nach oben und kann starke Schmerzen verursachen wenn man seinen Kopf an der falschen Stelle hat. Nur noch die neue Stützkufe und Steckerhalterung mit anbringen und dann ist der Anhänger prinzipiell wieder einsatzbereit.
Aber wo man schon mal dabei ist viel Geld und etwas Zeit zu investieren können wir auch direkt weitermachen. Es kam der Wunsch nach weiteren Zurrösen auf der Ladefläche auf. Die Löcher im Aussenrahmen dafür sind schon vorhanden. Alles was wir tun müssen ist die passenden Bügel zu kaufen und einzubauen. Dabei ist nur die Orientierung der Metallhülsen zu beachten; die breite Öffnung gehört nach unten, hier drückt sich die Spannfeder rein wenn die Bügel benutzt werden, anderenfalls würden sie beim ersten Gebrauch zerquetscht und verbogen werden. Und ohne diese Federn die alles auf Spannung halten klappern und rappeln die Metallbügel bei jeder Bodenwelle.
Das nächste Upgrade gilt der Elektrik für die Kippfunktion. Eigentlich hat der Anhänger eine eingebaute Batterie mit Ladebooster der über die Anhängersteckdose (Pin 9) vom Zugfahrzeug mit Strom versorgt wird. An sich ein schlaues System das die rund 12V Eingangsspannung automatisch auf 14V aufbläst. Nur müsste dafür das Zugfahrzeug auch 1. so einen Anschluss haben und 2. lange genug angestöpselt sein. Alternativ kann über die 7Pol Steckdose an der Stirnwand, an der auch die Fernbedienung eingestöpselt wird, ein Ladegerät angeschlossen werden. Dazu braucht man aber einen passenden Stecker. Das finden wir doof. Schließlich existieren schon zwei andere Kipperanhänger mit einem anderen Steckerformat im Fuhrpark.
Unsere schlaue Lösung ist eine selbstgebaute Blechhalterung für die neue Ladesteckdose (Modell Jaeger 3Pol) welche direkt an die Batterie angeschlossen wird. So bestehen alle drei Möglichkeiten diese Batterie irgendwie mit Strom zu versorgen und alle drei Ladegeräte können an allen Anhängern durchgetauscht werden. Zumindest wenn die Batterie wenigstens noch so viel Strom hätte das die C-Tek Ladegeräte das auch erkenne würden. Offensichtlich hat diese Batterie schon verdammt lange keinen Strom mehr in sich gehabt. Aber auch das ist kein Problem, dafür gibt es so wunderbare altmodische Ladegeräte die Strom schicken ohne Fragen zu stellen. Entweder die Batterie überlebt das oder sie explodiert.
Während das Ladegerät so seinen Job macht, schauen wir uns einmal den Rest vom Anhänger an und schauen was sonst noch gemacht werden müsste. Erstmal den Reifendruck kontrollieren und die Schmiernippel der Bremse fetten. Anschließend noch ein Beleuchtungscheck. Dabei fällt die kaputte Kennzeichenleuchte auf. Nur eben vier Schrauben lösen, den Blechdeckel der Kennzeichenleuchte entfernen (und wegwerfen), R10W Glühlampe wechseln und alles wieder zusammenbauen. Vielleicht sollten wir zeitnah ein Paar Schutzgitter für die Rücklichter besorgen - noch sind sie nicht kaputt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.