Ob der letzte Ölwechsel sich auch wirklich gelohnt hat und Siggi jetzt maximal glücklich und zuverlässig funktioniert wollen wir direkt am nächsten Tag testen. Der Plan ist früh morgens in Richtung Niederlande zu Starten und irgendwann am Abend heimzukommen. 550km plus mögliche Umwege sollten mit einer Tankfüllung locker zu schaffen sein, das heißt wenn wir unterwegs keine unerwarteten Probleme kriegen. Aber bis jetzt hat unser Opel uns egal was war immer irgendwie bis nach Hause gebracht und wir sind zuversichtlich das es auch heute so ist.
Erstmal fahren wir gute 250km über Autobahn und Landstraße bis wir an ein Straßenschild kommen auf dem via Enzo Ferrari steht. Das ist ein untrügliches Zeichen das wir hier an der richtigen Adresse sind. Durch die langgezogene Zufahrt rollen wir aufs Hauptgebäude zu, links und rechts stehen dicht an dicht geschätzte 50 Peugeot aus den 80er und 90er Jahren. Vom 106 bis 406 ist so ziemlich alles vertreten. Offenbar sind wir nicht die einzigen Menschen die heute Lust haben ihrer Autos auszuführen.
Im ersten Moment sind wir doch etwas überwältigt vom Anblick und müssen erstmal schauen wohin wir zuerst und zuletzt gehen sollen. Der Einfachheit wegen fangen wir auf der rechten Seite bei den Vorkriegsfahrzeugen an, gehen dann über die Sportwagen rüber zu den Amischlitten und Enden bei den Rennautos. Da hier nicht explizit nach Herstellern oder Baujahren sortiert wird steht auch schon mal ein Detroit Electric von 1910 neben einem Bugatti Typ 57 oder einem Ferrari Daytona.
Weil sie auch gar nicht selten sind stehen in der Sammlung gleich zwei Mercedes 600, einmal in der Langversion und einmal als kugelsicheres Guard Modell. Da hier noch ein paar weitere Benz mit Stern auf der Haube herum stehen können wir jetzt endlich mal etwas nachprüfen; der Stern ist wirklich etwas größer beim 600er. Ungefähr 1cm mehr im Durchmesser. Sonst würden die Proportionen einfach nicht stimmen. Wie würde das wohl bei einer modernen S-Klasse aussehen wenn das Emblem immer mit dem restlichen Fahrzeug wachsen würde.
Natürlich stehen auch noch jede Menge andere Automodelle hier in der Sammlung, egal ob aus Amerika, Asien oder Europa. Aber mein persönlicher Favorit hier oben wäre wohl doch ein G650 AMG Maybach Landaulet. Einfach weil es zumindest in der Theorie eine echt gute Idee war einen Geländewagen mit Halbverdeck und V12 Biturbo auf Portalachsen zu stellen. Damit ist es hier in der Etage mit Abstand das größte Auto. Aber die richtig dicken Brummer stehen unten in der nächsten Halle: hier ist die Nutzfahrzeug-Abteilung. Dicht gedrängt, Schnauze an Schnauze stehen hier Lastwagen und Sattelzüge, meist in perfekt restauriertem Zustand. Hauptsächlich Volvo Scania und DAF, mit authentischer Lackierung der Fuhrunternehmen für die sie damals gelaufen sind.
Nicht nur das diese Fahrzeuge sehr groß und sehr teuer sind, es muss auch verdammt viel Zeit kosten sie so aufzubauen und dann dauerhaft sauber und einsatzbereit zu halten. Normale Menschen sind schon mit einem einzigen (alten) Auto gut beschäftigt. Wie viele Mitarbeiter hier im Hintergrund aktiv sind um den Fuhrpark auf diesem Niveau zu erhalten können wir leider nicht sagen. Was ich sagen kann ist mein persönlicher Favorit in der Lkw Halle: ein 1957er Mack B58 Feuerwehrauto, nicht so praktisch wie ein Langholztransporter aber dafür könnte er in die heimische Garage passen. Vorbei am Klubstand der Peugeot Fahrer begeben wir uns jetzt in den Verkaufsraum. Wobei es immer noch eine große Halle ist.
Unabhängig davon ob die Preise marktüblich sind, liegt hier leider bis auf einen alten Wohnwagen kein einziges Vehikel in unserem Preissegment. Das mal ein Subaru Impreza über 200.000€ kosten würde hätten wir auch nicht gedacht. Vorbei an einer Reihe alter Porsche und VW verlassen wir diesen Raum und gehen zurück in den Eingangsbereich. Wäre es hier gerade ein bisschen leerer würden wir uns jetzt eine Tasse Kaffee und Kuchen gönnen. Stattdessen fahren wir bis ins nächste Dorf und suchen dort eine Imbissbude. Frisch gestärkt wird nochmal typisch holländisch Eingekauft, dann ist es auch schon an der Zeit wieder nach Hause zu fahren. Der Tank ist noch nicht ganz leer aber wir wollen genau wissen wie durstig Siggi heute war. Tatsächlich unter 10L/100km so gut waren wir bisher noch nie.









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