Montag, 29. Dezember 2025

Mercedes-Benz findet den Stein der Weisen


Manchmal hat man einfach kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu. Sowas passiert besonders gerne an einem Freitag Nachmittag, bei schlechtem Wetter, wenn man nur noch schnell zum Einkaufen und zur Bank will bevor die Kinder aus der Schule nach Hause kommen und dann vermutlich großen Hunger haben. Also gibt man etwas mehr Gas um irgendwie schnell mit dem Tagespensum fertig zu werden. Der Parkplatz vor der Bank ist nicht nur ziemlich klein, sondern auch zu dieser Zeit auch noch noch gut besucht. In der schmalen Einfahrt einmal nicht aufgepasst und zack ist es passiert. 



Jetzt hängt der silberne Mercedes mit dem Schweller auf einem Stein fest. Es geht weder vor noch zurück. Das ist jetzt ziemlich schlecht für alle Beteiligten. Aber besonders für die Tiefkühlpizza im Kofferraum die langsam aufzutauen beginnt. Darum heißt es schnell und richtig zu reagieren. Solange am Auto keine Flüssigkeiten auslaufen weil beispielsweise der Benzintank oder die Leitung beschädigt ist, brauchen wir nicht in Panik geraten und die Feuerwehr hinzurufen. Als nächstes schauen wir ob die Lage kurzfristig schlimmer werden kann wenn wir nicht sofort irgendwas machen. Zum Beispiel weil das Auto auf weichem Untergrund steht und weiter einsinken könnte. Das ist hier auch nicht der Fall.



Und als letzte Frage: stehen wir mit unserem Auto hier irgendwie besonders Risikoreich im Weg und laufen Gefahr von einem anderen Fahrzeug getroffen zu werden, zum Beispiel hinter einer Kurve oder Kuppe? Auch nicht? Dann sollten wir erstmal ganz entspannt durchatmen und versuchen Ruhe zu bewahren. Es ist kein Weltuntergang. Nur etwas nervig und etwas dämlich, aber es könnte alles viel schlimmer sein. Sofern keine Hilfe aus dem Super-Bekanntenkreis zu erwarten ist wäre jetzt der nächste Anruf beim Automobilclub oder der Werkstatt des Vertrauens. Wenn der Kranwagen kommen muss wird es zwangsläufig ein teures Unterfangen. 



Darum kommen wir auch zuerst und schauen ob das Problem nicht irgendwie selbst gelöst werden kann. Durch unser Offroad-Hobby sind wir es gewohnt stecken zu bleiben. Wobei die Hindernisse dann meist etwas größer und nicht so schön zugänglich sind wie heute. Vor Ort stellt sich die Lage so dar das der Stein gerade so hoch ist das er den rechten Hinterreifen etwas anhebt so das er direkt durchdrehen will. Einfach rückwärts wieder runter fahren geht schon mal nicht, besonders weil dann sehr wahrscheinlich die Schwellerverkleidung kaputt gehen dürfte. Als nächste Idee überlegen wir den Mercedes mit einem zweiten Auto seitlich wegzuziehen. 



Das hat aber exakt das selbe Risiko wie der erste Plan. Dann müssen wir dem Mercedes eben das fliegen beibringen. Wenn es uns gelingt das Heck soweit anzuheben das wir Steine und Bretter unter den Hinterreifen legen können bis er wieder Bodenkontakt hat und gleichzeitig die Karosserie vom Stein abhebt, sollten wir in der Lage sein einfach über den Stein drüber zu fahren und auf der anderen Seite wieder runter. Was brauchen wir dafür? Erstmal einen ordentlichen Wagenheber - nicht den aus dem Bordwerkzeug - und dann jede Menge Füllmaterial um eine Rampe auf den Stein und wieder hinunter zu bauen. 



Immerhin ist der Mercedes nicht auch noch tiefergelegt, das macht die Sache für uns etwas einfacher. Zuhause in der heimischen Garage stellen wir alles zusammen was wir brauchen werden oder könnten. Haben ist in diesem Fall definitiv besser als brauchen. Leider passt das ganze Zeug nicht annähernd in den Kofferraum von Jimny rein. Und den halben Kilometer zu Fuß gehen und den Wagenheber hinter uns her ziehen wie einen bockigen Hund wollen wir dann auch lieber nicht. Bloß gut das Herr U. mit seinem Volvo Kombi gerade Zeit hat uns den ganzen Kram mitzubringen. Dann sind wir vor Ort auch etwas schneller beim Aufbauen. 



Zu unserem großen Glück steht der Mercedes noch fast komplett auf dem Asphalt das heißt wir können den Wagenheber einfach von hinten unter die Hinterachse schieben und das ganze Auto am Differential anheben. Nicht die feine englische Art aber verdammt nochmal das beste was wir hier und jetzt tun können. Tatsächlich klappt das soweit ziemlich gut auch wenn der Benz schon ziemlich weit angehoben werden muss bis das Hinterrad komplett in der Luft hängt - das Fahrwerk hat doch ziemlich lange Federwege.  Aber unser Wagenheber ist ausreichend lang und hebt auch dafür hoch genug. Jetzt nur noch Holzbalken, Bretter und Steine aufstapeln bis eine schöne Auf- und Abfahrt entsteht.



Dann gilt es mit viel Gefühl loszufahren, ohne zurück zu rollen und ohne durchdrehende Räder, damit unser Kartenhaus nicht in sich zusammenbricht. Jetzt wäre eine ordentliche HANDbremse wirklich praktisch. Leider war Mercedes anderer Meinung und gab uns nur ein viertes Fußpedal. Aber irgendwie klappt es auch so und der Benz steht wieder mit allen vier Rädern auf festem Boden. Bevor es wieder nach Hause geht werfen wir noch einen kurzen Blick auf den Unterboden. Bis auf Kratzer im Lack und ein paar abgebrochene Halteclips dürfte der Wagen tatsächlich ziemlich unbeschadet davon gekommen sein. Das freut uns. 

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