Der Schuster hat bekannterweise irgendwie immer die schlechtesten Schuhe an. Darum ist es nur passend das wir unser eigenes Auto so ziemlich als aller letztes auf Winterreifen umstellen. Ausnahmsweise nicht weil uns vorher die Zeit oder die Priorität gefehlt hat sondern weil wir erst auf ein passendes Angebot für neue Winterreifen gewartet haben. Abgesehen davon war die Qual der Wahl doch ziemlich groß, schließlich haben wir drei verschiedene Formate und davon abhängig mehr oder weniger viele mögliche Hersteller die in Frage kommen.
Die Montage am Auto machen wir dann natürlich wieder selbst in der heimischen Garage. Vorher nochmal schnell in die Selbstwaschbox und den ganzen Suzuki gründlich sauber machen. Dann passend die sauberen (Stahl)Felgen wenigstens zum Rest vom Auto. Noch ein bisschen Kunststoffpflegemittel auf die Stoßstangen und schon sieht unser Jimny wieder nach Neuwagen, okay Jahreswagen, aus. Damit sind wir aber noch lange nicht fertig mit dem heutigen Arbeitsprogramm. Als nächstes soll ein Teil installiert werden das wir auch schon seit weit über einem Jahr zuhause herumfliegen haben; ein Schnorchel. Aber bitte nicht so ein klobiger Elefantenrüssel der höher als das Autodach ist oder bei dem erst ein schönes großes Loch in den Kotflügel gebohrt werden muss.
Wir wollen eine möglichst dezente Lösung, am besten ohne irgendwelche dauerhaften Umbauten die man später nicht mehr Rückgängig machen kann. Die hoffentlich optimale Lösung fand sich für relativ kleines Geld im Internet. Ohne Teilegutachten, also müssen wir wohl oder übel eine teure Einzelabnahme machen lassen. Unterm Strich sind wir trotzdem günstiger und näher an unserem Wunschziel als mit den anderen Alternativen. Besonders wenn der Einbau wirklich so einfach ist wie vom Hersteller versprochen. Als erstes öffnen wir mal die Motorhaube und entfernen die Gummikappen von den Scheibenwischern.
Anschließend die darunter liegenden Muttern fast vollständig abschrauben und am Wischerarm rumwackeln bis er sich von der Verzahnung lockert. Jetzt die Muttern und Wischerarme vollständig entfernen. Wir haben die Position der Wischer auf der Frontscheibe mit Klebeband markiert damit wir sie später wieder genau so aufstecken können wie vorher. Nun müssen die Plastikclipse am unteren Ende des Windleitblech entfernt werden. Mit einem kleinen Schlitzschraubendreher gelingt das ziemlich einfach. Nun braucht es idealerweise einen Helfer und die nötige Portion Gefühl und Gewalt. Das Windleitblech ist zusätzlich mit Klettverschluss und Clips festgemacht die nur gelöst werden können wenn das Teil nach oben abgezogen wird. Entweder man baut die komplette Motorhaube ab oder man klemmt ein paar Stofflappen zwischen Windleitblech und Haube damit es bei der spontanen Trennung keine unschönen Kratzer gibt.
Das Windleitblech darf noch nicht komplett abgehoben und entfernt werden bevor nicht die Schläuche der Scheibenwaschanlage abgestöpselt bzw. gelöst werden. Auf der Beifahrerseite öffnen wir die Beifahrertür und entfernen die einzelne Schraube vom Abdeckblech unten an der A-Säule. Die restlichen Schrauben und Clips befinden sich unmittelbar neben dem rechten Haubenscharnier, zusätzlich ist dieses Blech im Bereich zum Kotflügel eingeklipst und wieder nur mit mehr Gewalt als uns lieb ist entfernbar. Darunter befindet sich noch eine schwarze Plastikleiste die wir inklusive der Schraube links daneben abbauen müssen. An ihrer Stelle wird gleich der neue Schnorchel festgeschraubt.
Um selbigen überhaupt an seine endgültige Einbauposition zu bringen müssen wir die Motorhaube vom Scharnier abschrauben. Dafür empfehlen wir dringend wieder einen Helfer dazu zu nehmen. In unserem Fall musste (leider) auch noch die nachgerüstete Gasdruckfeder entfernet werden. Sie passt in Kombination mit dem Schnorchel nicht mehr ans Fahrzeug. Im Moment scheint die verbliebene Gasfeder auf der Fahrerseite ausreichend zu sein damit die Klappe offen bleibt. Wir beobachten das mal. Bevor das Teil nun final eingesetzt wird muss noch ein kleiner Metallwinkel an den Schnorchel geschraubt werden. Dann die Haube lösen, ein Stück anheben, Schnorchel durchschieben und Haube wieder befestigen.
Mit etwas schieben und drücken sollten sich alle Löcher zur Befestigung in die richtige Position bringen lassen. Dann alle Schrauben ringsherum festziehen und das Windleitblech wieder an seien alten Platz zurück bringen. In unserem Fall brauchte es ein paar Anläufe bis es auf der Beifahrerseite wieder richtig fest sitzen wollte. Ob das an unserem mangelnden Talent oder der spärlichen Passform liegt können wir nicht sagen. Am Ende sind wir aber ganz zufrieden wie alles aussieht wenn die Motorhaube geschlossen ist. Natürlich soll der Schnorchel nicht nur für die Optik sein, also muss er jetzt mit dem Luftfilterkasten verbunden. Dazu einfach den originalen Schlauch vom Luftfilterkasten mit der Leitung des Schnorchel verbinden. Langfristig wäre eine durchgehende Leitung oder Rohr vom Schnorchel zum Filtergehäuse definitiv eine Verbesserung die wir gerne machen würden.
Was wir jetzt schon direkt gemacht haben sind erstmal eine Schraube mit Gummidichtung in das Abflussloch vom Luftfilterkasten zu schrauben. Sonst bringt der neue Schnorchel gar nicht mal so viel wenn es doch durchs tiefere Wasser geht. Das nächste Upgrade ist ein Teil aus dem 3D Drucker. Dieses soll verhindern dass Regenwasser oder Waschwasser in der Waschbox von vorne oder schräg seitlich direkt in den Lufteinlass gelangt. Ob das wirklich nötig ist wissen wir noch nicht, aber das Risiko wollen wir nicht eingehen. Allgemein wird ein Geländewagen nur durch den Schnorchel nicht zum U-Boot. Wir sind hier schließlich nicht bei Dante's Peak. Solange das Auto nicht komplett wasserdicht ist und die Entlüftung von Achsen und Getriebe nicht ebenfalls höhergelegt werden, bleiben wir weiterhin vorsichtig.
Einmal nicht richtig vorsichtig beim öffnen der Türen zu sein reicht schon aus um sich unschöne Macken in die lackierten Kanten zu schlagen. Richtige Scheuerleisten wie bei alten Autos früher gang und gäbe, hat dieser Wagen gar nicht mehr. So sieht es zwar besser aus, bringt aber die besagten Probleme mit sich. Als hoffentlich tragbaren Kompromiss haben wir jetzt transparente Kantenschutzleisten an allen Türen montiert. Einfach die Tür sauber abputzen, die Gummileiste draufstecken und den Klebestreifen andrücken. So weit sieht das schon gar nicht verkehrt aus. Wir berichten dann mal wie es auf Dauer funktioniert.
Als nächstes Upgrade steht immer noch die Seilwinde zur Debatte oder ein Dachgepäckträger samt Zusatzscheinwerfern. Bis dahin haben wir noch Dämmmatten für die vorderen Türen und Schutzbleche für die Längslenkeraufnahme seit ein paar Jahren herumliegen die wir endlich mal einbauen könnten. Ach ja und zur jährlichen Inspektion muss der gelbe Würfel dieses Jahr auch noch. Wir sind schon gespannt wie teuer der Spaß wird und welche Reparaturen die Werkstatt uns empfiehlt.










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