Montag, 30. April 2012

Flickwerk am Spiegel


Immer wieder hört man von Schreckensmeldungen im Straßenverkehr. Massenkarambolagen, Unfälle wahlweise mit und ohne Fahrerflucht, leidvolle Begegnungen mit Tier und Vieh, Pannen und ähnlich dramatische Erlebnisse. Demnach sind unsere Straßen wohl alles andere als sicher. Somit ist es sicherlich ebenso ein schreckhaftes Erlebnis in manch eine Anwohnerstraße zu fahren. Vielleicht sollte man hier die Anwohner auf Schadensersatz verklagen, oder eine Gefahrenzulage für Wegstrecken fordern - ein im Taxigewerbe sicherlich lohnenswerter Bereich . . .

 . . . Ein Freund von mir wollte nach Hause. Da ich eh in die Richtung unterwegs war, bot ich mich an ihn nach Hause zu fahren. Er war zuvor umgezogen und seine neue Bleibe war mir bis zu dem Zeitpunkt nicht bekannt. Er manövrierte mich mitten in einen Stadtteil, den ich bislang nur vom groben Überfliegen des Stadtplans her kannte. Schließlich landeten wir in einer Wohnsiedlung, eine reine Anliegerstraße. Zielstrebig wies er mit seinen Worten auf die "Straße", die geradewegs auf eine Sackgasse am Wald zusteuerte. "Dort hinten ist es schon, das letzte Haus auf der linken Seite!". Das Haus lag direkt am Wald. Es dämmerte und im Scheinwerferlicht sowie im Schatten des Waldes, war nichts zu erkennen. Da holte er mit einem Male Luft und bemerkte recht unwirsch "Fahr mal ein bisschen langsamer!". Da das Haus nur noch einige Meter entfernt war und ich eigentlich schon ansetzen wollte um mittels Kupplung und Bremse die ultimative Entschleunigung einzuleiten, dachte ich mir nichts Großartiges dabei. Doch ehe er ausgesprochen hatte und ich zuende denken konnte, wusste ich was er damit auszudrücken versuchte.

RUMS!!!!!!    SCHEPPER!!!!!    KRACHS!!!!!!

Noch ehe ich realisieren konnte was passier ist, bin ich mit Tempo 30! in ein Schlagloch gefahren - ach was!!! In einen ERDKRATER!!! Und gleich vor mir war der nächste!!!!! Schnell stieg ich in die Eisen und betrachtete im Dunkeln die Topografie der Straße!!! Vor mir lag die nordische Seenplatte! Ungefähr so muss sie aussehen. Es reihte sich ein Krater an den nächsten und jeder war tiefer als der zuvor. Alle schienen sich in ihren Qualitäten übertreffen zu wollen. Schließlich endete unmittelbar vorm Haus die asphaltierte Seenplatte und ein Schotterweg führte die Qualitäten der Straßentopografie weiter. Während ich mir sorgen um das Fahrwerk machte, waren wir Gottseidank schon dort angekommen, wo ich den Freund herauslassen konnte.


So sieht die Halterung des Innenspiegels eigentlich aus!


Ganz vorsichtig suchte ich mir den Weg im ersten Gang zurück zum Anfang des Grauens. Erst dort bemerkte ich, dass der Rückspiegel beim Nullmoment umgeklappt war. Unglücklicher Weise ließ er sich nicht wieder in der Ausgangsposition arretieren. Er hing mehr oder weniger motiviert einfach nur schlaff nach unten an der Frontscheibe. Na super! Was soll das jetzt werden? War der Urknall im Endefekt für die Innenausstattung schwerwiegender als fürs Fahrwerk? Scheinbar, sonst ließe sich dieser "Zufall" wohl kaum erklären. Was Opel sich bei der Kontruktion des Spiegels wohl gedacht hat? Aber wer kann es ihnen schon verübeln? Wer fährt schon mit nem Opel Vectra (Baujahr 1994) durch die Geschwister der Mecklenburgischen Seenplatte? Ich hätte mir das zumindest im Traum nicht vorgestellt. Aber so wird man im Straßenverkehr überrascht: so dieses Mal der Spiegel!

Bei genauer Betrachtung erblickte ich das Übel! Die Plastikklippse des Spiegels am Haltenupsi der Scheibe halten nicht mehr aneinander und können den Haltenupsi nicht mehr so fest umklammern, dass der Spiegel hält. Schnell habe ich mit zwei Kabelbindern die zwei Halteklipse zusammengerödelt, so dass wenigstens etwas Halt möglich ist. 


Und was können wir aus dieser Misere lernen?
a) es ist nicht immer das naheliegenste, was den Schaden davonträgt

b) SCHEISS KOMMUNE!!! Mach gefälligst die Straßen ordentlich! (zu geizig bis zum Waldrand Straßenbelag zu verlegen!

c) Schöne Aussichten können auch Schattenseiten haben!

d) Mit Kabelbindern kann man fast alles reparieren!

2 Kommentare:

  1. Irgendwann werden sich im Bordwerkzeug-Kasten nurnoch Kabelbinder und Gaffatape befinden. Und in der Fachwerkstatt braucht man nurnoch eine Heißklebepistole für Unfallreparaturen.
    Comickus

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  2. Ich finde es ja sehr lustig, wenn man sich bei uns im Straßenverkehr umschaut. Da bei Ford traditionsgemäß immer der Tankstuzen rostet und das Tankdeckelschloss versagt, sind die meisten Tankklappen hier im Kreis mit Gewebeklebeband zugeklebt. Und viele aufgeschäumte Stoßstangen des selben Fabrikats werden einfach mit Kabelbindern wieder zusammengeflickt. Was sagt uns das? Einfache Technik, die seines Gleichen sucht!

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