Montag, 23. April 2012

Frage 13: Was für Arten von Felgen gibt es überhaupt?


Mal wieder kommen plötzlich Fragen auf, die man sich selbst nicht beantworten kann. Darum kommt hier mal wieder eine meiner Fragen. Ständig wohnt man Fachgesprächen über Felgen bei. Dann ist von mehrteiligen Felgen und auch Tiefbettfelgen die Rede. Daher nun die Frage: Was für Arten von Felgen gibt es, wie unterscheiden sie sich und warum ist das Thema Felgen immer wieder so ein Aufreger? - Jakaster

Verschönen und Verschandeln. Felgen können beides.

Die Felgen sind die Schuhe eines Autos. Schöne Felgen können die Erscheinung jedes Autos aufwerten oder zunichte machen wenn sie einfach nicht passen. Das sind die äußeren Merkmale die Felgen so wichtig machen. 

Technisch ist die Größe und Breite der Felge und die auf ihr montierten Reifen ausschlaggebend für das Fahrverhalten unseres Autos (breite Reifen = gute Traktion). Das Material der Felge ist eigentlich zweitrangig, es beeinflusst jedoch das Gewicht der Felge und damit auch das Fahrverhalten. Die Bauform ist häufig genug nur nach optischen Gesichtspunkten ausschlaggebend. Fürs Fahren braucht es keine Doppelkreuzspeichenfelge.

In diese zwei Sparten teilt sich die Diskussion um Felgen auf. Optik/Geschmacksfragen und Technik/Fahrverhalten. Daraus leiten sich fast alle Unterschiede der einzelnen Felgenformen ab.

Das erste "Auto" mit großen Speichenrädern.

Egal ob Aluminium oder Stahl. Speichen oder Scheibenräder. Einteilig oder Mehrteilig. Positive oder Negative Einpresstiefe. Alles fällt auf Aussehen und Anwendung zurück.

Einfaches Scheibenrad an einem frühen Lastwagen.

Die ersten Räder waren einfache Holzscheiben mit einem Loch in der Mitte für die Achse. Etwas aufwendiger sind die heutigen Felgen natürlich schon. Im Aufbau sind sie aber alle gleich. Die eigentliche Felge auf die der Gummireifen aufgezogen wird, in der Mitte der Radflansch mit den Löchern für die Radschrauben und als Verbindung zwischen beiden Teilen der Radkranz. Entweder als Scheibe mit Löchern oder als Streben (Sternform) oder Speichen wie beim Fahrrad. 

Mehrteilige Trilex-Felgen an einem schweren Faun LKW.

Diese drei Teile können eine feste Einheit sein oder aus mehreren Komponenten zusammengestzt sein. Diese mehrteiligen Felgen sind am PKW nur ein optischer Unterschied und beeinflussen das Handling nicht. An schweren Nutzfahrzeugen fand man früher häufig mehrteilige Felgen da diese sich am Straßenrand zerlegen und der Reifen flicken lässt.

Große Leichtmetallfelgen an einem Sportwagen. 

Die so beliebten Leichtmetallfelgen  (Aluminium&Magnesium) kommen ursprünglich aus dem Rennsport wo jedes Gramm Gewichtsersparnis für den  Sieg entscheidend ist. Besonders dieses ungefederte Gewicht belastet das Fahrwerk sehr. Im normalen Straßenauto könnten wir alle problemlos mit Stahlfelgen leben, aber Alus sehen einfach viel besser aus und beim jährlichen Reifenwechsel macht das Umlagern viel weniger Arbeit.  

Felgen mit extrem negativer Einpresstiefe an einem Opel Kadett.

Zum Abschluss noch der am häufigsten falsch gebrauchte Begriff bei der Bereifung: Tiefbettfelge. Darunter verstehen die meisten Menschen Räder im Format von Waschmaschinentrommeln bei denen die Felge so breit ist das man die Radschrauben nur mit drei Verlängerungen auf dem Schlagschrauber anziehen kann. Das ist falsch. Jedes Auto hat Tiefbettfelgen (ein paar Oldtimer mal ausgenommen), den ohne das Tiefbett könnten die neuen Reifen garnicht auf die Felgen aufgezogen werden. Die Reifen werden erst in diese Sicke gezogen und dann über das Felgenhorn -den Rand der Felge- gestülpt. 

Fünfspeichen Alufelge mit positiver Einpresstiefe.

Besagte Hammsterlaufräder haben eine besonders negative Einpresstiefe. Dabei wandert der Flansch welcher gegen die Bremsscheibe geschraubt wird aus der Mitte des Rades weiter zum inneren oder äußeren Rand der Felge. Effektiv wird so die Spur des Fahrzeugs breiter oder schmaler ohne die Aufhängung zu modifizieren. Heute haben die meisten Serienfahrzeuge felgen mit postivier oder neutraler Einpresstiefe um die Hebelwirkung auf die Gelenke des Fahrwerks zu minimieren.

Ich hoffe damit wieder ein paar deiner Fragen beantwortet zu haben. 
Comickus

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