Freitag, 13. April 2012

Stille - kein Mucks mehr!

Rätter, Rätter, Rätter, WUMS! Und schon läuft der Motor. Kaum zu bändigen, weiß der Spezialpassat nicht, wohin mit seinen 90 Pferdestärken und er kann es kaum abwarten sie alle auf die Straße zu bringen. So war es bislang immer. Wie im Sommer, so auch im Winter. In guten wie in schlechten Zeiten. Auch gerade eben noch, als wir vor etwa einer Stunde an der Straße parkten. Und jetzt? Wo ist das Rättern? Wo bleibt der WUMS? Nichts da. Leise hört man ein Klacken im Sicherungskasten und kann den Leuchtdioden im Kombiinstrument beim Leuchten zuschauen. Ob sich so wohl ein Elektroauto anfühlt?

Auch wenn der Spezialpassat neulich noch eine neue Batterie bekommen hat, ein Elektroauto ist er nicht. Wo bleibt also das Rättern und der große WUMS? Wieso klappter es nicht und steigen keine Abgase aus dem Auspuff gen Himmel? Der Anlasser kam ja garnicht zu Wort. Sofort kam Aufruhe ins Boot. "HABEN WIR IRGENDWIE DAS LICHT ANGELASSEN?" Doch das konnten wir sofort ausschließen. Außerdem war noch genügens Spannung vorhanden, dass die Innenraumleuchte und das Radio problemlos angingen. Hinzu kommt, wäre die Batterie "ziemlich entladen" gewesen, hätte der Anlasser wenigstens ein leichtes Röcheln von sich gegeben. An der Batterie wird es also primär mit Sicherheit nicht liegen. Es kann also nur folgende Ursachen haben:

 Und dieses friemelige Kleinteil schmeißt also den Motor an . . .

1. Anlasser ist defekt
Dann könnte man natürlich den Schlüssel umdrehen bis zum St. Nimmerleinstag. Hier hilft selbst die rudimentäre Hammermethoden für den Magnetschalter nicht. Da hier unsere Möglichkeiten zur Überprüfung (gemessen an der Uhrzeit) relativ gering waren, haben wir erstmal die folgenden weiteren Fehlerquellen ausgeschlossen.


2. Anlasser bekommt keinen Strom, weil . . .

. . . a) die Sicherung ist defekt!
Hat der Anlasser überhaupt eine Sicherung? Gute Frage! Die Sicherungsübersicht im Deckel des Sicherungkasten verrät im Dunkeln (lediglich vom Schein einer [in jeder Hinsicht] sparsamen LED-Leuchte erhellt) wirklich wenig über die Verteilung und Zuständigkeit der einzelnen Sicherungen. Aber bei einem Blick quer über die in Reih und Glied geordneten Sicherungen fiel eigentlich nichts Spektakuläres auf und keine Sicherung war durchgebrannt, oder verriet ähnliche Kontaktprobleme. Hier lag das Problem also nicht.

Das Voltmeter ist nur Zierde, im roten Kreis der alte Anlasser!

. . . b) Starterrelais kaputt
Wie wir dann nach unserer vergeblichen Aktion via Internetrecherche im Passatforum herausfanden, verfügt der Spezialpassat über kein Startrelais. ledigleich ein Sperrrelais ist verbaut, damit der Anlasser bei laufendem Motor nicht nochmals gestartet werden kann. Hier liegt der Fehler also nicht. Bliebe also noch die Möglichkeit, dass

Da hilft nur eines: Abschleppen! Und zwar mit der Stange!

. . . c) Wackelkontakt/Unterbrechung
Auch wenn irgendwann immer das erste Mal ist, das hätte sich mit hoher Wahrschreinlichkeit schon viel früher angekündigt. In der Not der Stunde haben wir dieses einfach mal nicht ausgeschlossen, aber auch nicht als die wahrscheinlichste Ursache hingenommen. Irgendwie wollten wir zu solch später Stunde wieder nach Hause. Wir vesuchten den Spezialpassat anzuschieben.



Doch das Anschieben war schwerer als gedacht. Die Karosserie war eisig. Endlich als dann genügend Tempo erreicht war und die Kupplung im zweiten Gang kommengelassen wurde, hatte das Auto nichts besseres zu tun, als weiter stillschweigend seine Dieste zu quittieren und auch mit Geld und guten Worten ließ das Auto sich nicht dazu hinreißen für uns eine Ausnahme zu machen. So blieb uns nichts anderes übrig als zu Fuß nach hause zu laufen. 

Am anderen Tag bestätigte dann die Werkstatt unsere Vermutung, dass der Anlasser hinüber war. Faszinierend, wie schnell der von jetzt auf gleich seine Dienste einstellen kann. Dass der Spezialpassat da keine Ausnahme ist (im von jetzt auf gleich Diensteinstellen des Anlassers), erfuhren wir im Passatforum. Hier berichtete ein User, dass sein Passat gleiches Phänoment beim Tannkstellenstop aufwies. Er hat den Anlasser daraufhin auseinander genommen und musste feststellen, dass zwei der vier Kohlen bis auf den letzten Milimeter verbraucht waren und einer davon nun zerbröselt ist und daher nicht mehr anspringen konnte. 

Die Werkstatt hat den alten Anlasser leider unangesehen weggeschmissen, jedoch wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier das Problem bei den Kohlen gelegen haben. Nachdem die Werkstatt nämlich einen neuen Anlasser verbaut hatte und den Zündschlüssel drehte, konnte man bereits von weitem das altbekannte RÄTTER, RÄTTER, WUMS hören. Und jetzt meint man sogar, der Spezialpassat hätte noch mehr Lust seine Kraft in Völle und Gänze auf den Asphalt zu pressen. Wir wollen ihm bei diesem Vorhaben nicht im Wege stehen und Drücken die Daumen, dass der Anlasser auch die nächsten 200.000 Kilometer übersteht.

1 Kommentar:

  1. Das letzte mal hab ich den Spezialpassat im Juni 2009 abgeschleppt. Und das auch nur zum Spaß. Aber aus Spaß kann schnell Ernst werden.
    Comickus

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